Die Helferinnen nehmen Abschied von Mensch und Hund.

20. November 2015

Am Mittwoch haben wir neben den üblichen und alltäglichen Arbeiten einige Kartons mit Spenden aus Deutschland ausgeräumt und wegsortiert. Wir haben uns sehr über die Spendenbereitschaft gefreut, wenn doch auch zu erkennen war, dass die Pakete aus einer anderen Welt geschickt wurden.


Da dies unser letzter Arbeitstag war, haben wir daraufhin erst einmal eine ausgiebige Naschrunde mit den verschiedensten Leckerlitüten und Kauknochen durchs Tierheim gedreht. Eine gerechte Verteilung ist aber leider gar nicht so einfach. Auch gespendetes Hundespielzeug wurde verteilt. Leider lässt das Interesse daran nach, sobald der menschliche Animateur wegfällt, sodass die alltägliche Langeweile in den Zwingern schnell zurückkehrt.
Immerhin ist der Strohberg verschwunden und findet sich in den Hundehütten in den Zwingern und auf dem Gelände wieder, um diese winterfest zu machen.

Auch die Allerkleinsten freuten sich über das Spielzeug.
Es blieb auch genügend Zeit, um sich noch einmal ausgiebig um die Hundefamilien und -kinder zu kümmern, die immer eine zusätzliche Fürsorge gebrauchen können: die süße Honey und ihre Welpen, von denen einer sich tapfer auf der Krankenstation schlägt; oder Mici, die so zart, klein und krank ist und sich trotzdem vorbildlich um ihre Kleinen kümmert; Mercedes, die mit ihren properen Dreien im Bretterverschlag haust; und auch die misstrauische Ida im steinernen Zwingergebäude, die leider zwei Welpen verloren hat, während ein dritter schwächelt. Außerdem die Waisen und Kranken. Leider haben wir in der Nacht trotzdem wieder einen Welpen verloren.

Donnerstag war der Tag unserer Abreise. Nach einem letzten Rundgang über das Gelände und einer herzlichen Verabschiedung bei allen Zwei- und Vierbeinern ging es zurück nach Timisoara zum Flughafen. Die Stimmung war geprägt von Gegensätzen. Die Vorfreude auf das eigene Bett, die lieben Daheimgebliebenen und das gewohnte Leben ist groß – aber die Traurigkeit, Mishu und die Hunde zu verlassen, ist mindestens genau so groß. Wir versuchen uns durch die idyllische Berglandschaft und die Gewissheit, dass Catherina, die Volontärin von ProDogRomania, und zwei ehrenamtliche Helferinnen noch eine Weile vor Ort sein werden, abzulenken. Es ist schön zu wissen, dass ihr Mädels euch in Baile weiter um die Fellnasen kümmert!

Wir möchten diesen Abschlussbericht aber auch dafür nutzen, Mishu und seiner Familie zu danken. Sie schaffen es, mit spärlichen Mitteln für über 300 Hunde zu sorgen. Tag ein und Tag aus. Mit aller Kraft. Und einem besonderen Blick für die Schwachen und Kranken.
Alles in allem ist die Gastfreundschaft und die Liebe zu den Hunden im Tierheim riesig. Der Unterschied der Kultur beziehungsweise der Lebensstandards jedoch auch. Oft genug fehlt es an grundlegenden Dingen. Aber was uns verbindet ist die Liebe zu den Hunden und ein Engagement für den Tierschutz über Ländergrenzen hinweg!

Hier geht es zur Bildergalerie.

Hier finden sie die Vorgeschichte: den Auftaktbericht sowie den ersten, zweiten und dritten Bericht aus Baile.