Petra Esch trägt die freundliche Amyly in ihr neues Leben.

5. Dezember 2016

Der für dieses Jahr letzte Transport mit rumänischen Hunden hat am Wochenende unser Tierheim erreicht. Mit den zwölf Hunden hat der HTV in diesem Jahr 131 Schützlinge aus dem Hundelager Bucov aufgenommen und genauso viele Kastrationen vor Ort finanziert. Von der Ankunft auch der drei Gasthündinnen* berichtet unser Mitglied Petra Esch.

Der 3. Dezember 2016 war ein Abend, den man nicht schöner hätte verbringen können. Der Hamburger Tierschutzverein hat mal wieder zwölf rumänischen Hunden ein neues und vor allem lebenswertes Leben geschenkt. Ich bin jedes Mal so unendlich dankbar dafür und stolz darauf, Mitglied dieses Vereins zu sein.

War die Ankunft doch etwas überstürzt, so hat sich das Helferteam schnell eingespielt, sodass es auch dieses Mal wieder ein reibungsloser Ablauf war und die Hunde vom ersten Moment an unsere Ruhe und Gelassenheit spüren konnten. Eigentlich sollten die Hunde gegen 22:30 Uhr ankommen, sodass wir unser Eintreffen im Tierheim Süderstraße für 21:00 Uhr geplant haben. Manchmal kommt es jedoch anders als geplant, denn der Transporter mit den Hunden kam super durch und fuhr bereits gegen 21:15 Uhr auf dem Gelände des HTV ein. Also gab es keine große Vorbesprechung mehr. Da wir aber alle erfahrene Helfer bei den Ankünften der Rumänen waren, wusste jeder genau, was zu tun ist. Ein großes Danke geht von meiner Seite an Claudia, Lena und Ute, „überraschenderweise“ auch an Bettina und Detlef, die ganz kurzfristig eingesprungen sind und an Detlefs Wochenendgast Robert Goldbach, sein Kollege aus dem Bautrupp und ein echter Bucov-Veteran, der auch tatkräftig mitgeholfen hat. Ihr seid einfach Spitze!

Zu den Hunden kann man eigentlich immer nur das Gleiche sagen: Sie sind einfach nur froh, aus ihrem bisherigen Dasein entkommen zu sein und unendlich dankbar dafür.
Von Sybil, die erst nicht an der Leine laufen wollte, dann aber durch Roberts coole Art doch den Weg in ihr neues Leben auf den eigenen vier Pfoten angetreten hat, bis hin zu Olchi, dem Dauerwedler, haben sie alle gemerkt, dass jetzt alles gut werden wird. Ich bin fest überzeugt davon, dass alle zwölf Geretteten ganz schnell ein neues Zuhause finden werden, da sie alle doch recht aufgeschlossen und wie immer superfreundlich sind. Auch die noch zurückhaltende Love wird ihr Glück hier in Hamburg finden, davon bin ich überzeugt. Sie haben es alle so verdient.
Leider ist es manchmal so, dass des einen Leid des anderen Freud ist. Von daher habe ich mich ganz besonders über die Ankunft von Smiley gefreut. Er hat den Platz von der momentan nicht mehr auffindbaren Kalja eingenommen, von der ich hoffe, dass sie bei einem der nächsten Transporte dabei sein wird. Smiley war ursprünglich für diesen Transport geplant, aber auch er war kurzzeitig nicht auffindbar. Als wenn der junge Kerl es geahnt hat, war er dann rechtzeitig wieder da, so dass er den Platz von Kalja einnehmen konnte. Und was soll ich sagen, es war kein Transport zu früh für ihn, diesen Winter hätte er im rumänischen Hundelager sicher nicht überlebt. Auch er hat tapfer den Weg in sein neues Leben auf den eigenen vier Pfoten angetreten, genau wie Bowee, der so dünn ist, dass er gleich zwei Mahlzeiten gereicht bekam, geschafft hat er allerdings nur anderthalb. Die hat er mit großem Appetit verschlungen, blieb aber immer freundlich dabei. Ich konnte ihm seinen Napf immer wieder in die richtige Position rücken, ohne dass er auch nur einen Ton gesagt hat. Im Gegenteil, er war froh, endlich ein Körbchen und das auch noch für sich ganz allein zu haben. Das Essen hat ihm auch keiner streitig gemacht, was ein Glück. Er wird, wenn er sein Normalgewicht erreicht hat, ein sehr stattlicher und wunderschöner Kerl werden.
Zu Mariechen kann man sagen, dass der Name Programm ist. Sie ist so ein richtiges Mariechen, die gleich alle freudig begrüßt hat und keinerlei Scheu vor irgendetwas hatte. Ganz selbstverständlich ist sie an der Leine mitgelaufen, als hätte sie nie was anderes gemacht. Ihre neuen Leute sind jetzt schon zu beneiden.
Amyly und Tito haben sich gern tragen lassen. Amyly hat sich gleich an mich geschmiegt und alles neugierig beobachtet. In ihrer Unterkunft angekommen, hat sie sich erst einmal gelöst und dann war sie nicht mehr zu halten. Sie ist eine witzige, verspielte kleine Hündin, die sich sicher schnell in ihr neues Zuhause einleben wird und die den Menschen liebt. Der vom Leben gezeichnete Tito teilt sich die Unterkunft mit ihr, erst etwas zurückhaltend ist auch er sehr schnell mit uns warm geworden und wollte einfach nur gestreichelt werden. Die Leckerchen von Robert wurden von beiden gern genommen und genüsslich verspeist. Amyly musste nun nur noch von ihrer Ohrmarke befreit werden, was mit Bravour erledigt wurde. Somit hat sie das rumänische Hundelager nun vollständig abgelegt und kann in ihr neues Leben starten.
Die beiden kleinen Kerlchen Memo und Mello sind froh, den dunklen Vetkenneln entkommen zu sein. Auch sie haben ein Leben in Sicherheit so verdient und werden es ihren neuen Leute sicher sehr danken.
Giovanni und Mucki, die sich ihre Unterkunft nun mit Olchi teilen, haben es nicht weniger als die anderen verdient, endlich das Leben von seiner schönen Seite kennenzulernen.

Jeder einzelne der Zwölf, stellvertretend für die vielen zurückgelassenen Hunde in Rumänien, hat es soooo verdient, man kann es nicht oft genug erwähnen!

Nicht unerwähnt möchte ich die drei Gasthunde lassen. Das Herz jeden Helfers haben auch diese drei Schnuckelchen erwärmt. Olette, die zuerst nur als Ersatz für Novali geplant war und ihr Ausreiseticket nach dem Auffinden von Novali glücklicherweise behalten durfte, und Amelie, sind die drei Gasthunde, die in der nächsten Woche in ihre Pflegestelle weiterreisen werden. Ein ganz herzliches Dankeschön an dieser Stelle an den Verein Mit Tieren leben. Drei, die nun eine Chance auf ein unbeschwertes Leben und Heranwachsen haben werden.

Auch ein riesengroßes Dankeschön an Sandra Gulla, ohne die es dieses Projekt gar nicht geben würde, die sich aufopfernd und ganz selbstlos einsetzt und bei jeder Ankunft selbstverständlich und tatkräftig mit anfasst.

Zu guter Letzt noch mein Dankeschön an alle Ticketspender, ohne die diese Hunde nicht hätten ausreisen können, an alle Paten, die den HTV bei den monatlichen Kosten unterstützen, die Gassigeher, die nicht nur den Rumänen die ersten Schritte in ihr neues Leben zeigen, und nicht zu vergessen, den Tierpflegern, die sich tagtäglich um die Neuankömmlinge und die bereits vorhandenen Tiere bis zu ihrer Vermittlung liebevoll kümmern.

Was gibt es Schöneres, als so in die Adventzeit zu starten. In diesem Sinne wünsche ich allen Tierfreunden ein schönes und besinnliches Weihnachten 2016 und eine guten Übergang ins Jahr 2017.

Herzlichst, Petra Esch mit dem nun glücklichen Kokolinchen

Hier geht es zu den Fotos der Ankunft.

(Fotos: Petra Esch und Detlef Siggelkow)


Die Hunde werden noch eingangsuntersucht und kommen erst nach einer Quarantänezeit in die Vermittlung. Wenn Sie sich aber bereits jetzt ernsthaft für einen der Hunde interessieren, lesen Sie bitte sorgfältig unsere Hinweise zur Tiervermittlung und senden Sie bitte den dort hinterlegten Bogen zur Selbstauskunft ausgefüllt an die Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.. Wir melden uns dann gerne bei Ihnen.


*Das sind Hunde, die bereits ein Zuhause gefunden haben, deren Ankunft aber nach den europäischen Transportbedingungen in einem Tierheim oder einer ähnlichen Einrichtung erfolgen muss, das über eine TRACES-Registrierung verfügt (TRAde Control and Expert System, ein von der EU eingeführtes Datenbanksystem, mit dem der gesamte Tierverkehr innerhalb der EU sowie aus der und in die EU erfasst wird). Zudem haben die Amtsveterinäre, die für die Transporte von ProDogRomania e.V. in Deutschland zuständig sind, zur Auflage gemacht, dass die Hunde mindestens 48 Stunden in unserem Tierheim verbleiben, damit ggf. eine Kontrolle der Hunde durch die örtlichen Amtsveterinäre möglich ist. So ist die Aufnahme von Gasthunden keine große Sache für uns, für den Weg dieser Hunde in ein sicheres Zuhause aber unerlässliche Voraussetzung.