Quintos

Liebe fleißige Hundebetreuer und „Gäste“ im Tierheim Hamburg,

nachdem ich nun sechs Monate im Speckgürtel von Berlin lebe, wollte ich, Quintos, Euch mal erzählen, wie es mir ergangen ist.

Ich habe erst kürzlich einen Erziehungskurs erfolgreich mit Frauchen beendet. Ständig wird mir dort Honig um die Schnauze geschmiert, wie gut ich mich entwickelt habe – wie langweilig!
Ich wohne hier in einer ruhigen Gegend. Einmal am Tag gehen wir in den Wald, der gleich am Ende der Straße liegt und wo ich manchmal Wildschwein- oder Rehgeruch erschnüffeln kann. Wenn ich allerdings mein Stöckchen trage, lasse ich mich davon nicht ablenken. Ich bin dann viel entspannter, denn ich habe eine Aufgabe.

Ein- bis zweimal in der Woche bin ich in der Hundetagesstätte, wo ich trotz meiner „Zahnspange“* ausgelassen mit anderen Hunden spielen kann. Mindestens zweimal in der Woche sind wir auf dem Hundeplatz. Ich gebe zu, auch mir sind die Pausen am liebsten, weil ich dann mit meiner Herzdame Rumba toben kann. Sie ist eine zehn Monate alte Border-Collie-Hündin und total süß! Weil wir uns so lieben, beginnen wir ab Ende April auch den Kurs „Alltagstraining“ zusammen. Danach möchte Frauchen, dass ich Mantrailing mache, damit ich lerne, dass andere Menschen etwas Tolles sind. – Man findet sie und sie haben Leckerlies!

Ein gastfreundlicher Typ bin ich nicht gerade. Aber da ich es mir mit meinem lebenden Futterspender nicht verscherzen will, muss ich wohl auf sie hören und Besuch über mich ergehen lassen – der geht ja glücklicherweise auch wieder. Die Mitbewohner im Haus habe ich mittlerweile akzeptiert, die kommen eh immer wieder, ich muss gar nicht mehr bellen.

Viel Spaß machen mir Intelligenz- und Suchspiele. Schubladen aufziehen kann ich schon im Schlaf.

So, Ihr fleißigen Hundeliebehaber und hoffentlich nur „Gerade-noch-Gäste", ich wünsche Euch viel Freude bei der Arbeit und ganz liebe neue Herrchen und Frauchen, bei denen Ihr Eure zweite Chance bekommt und endlich ankommen dürft.

Liebe Grüße

Euer Kumpel Quintos

*Anm. d. Red.: Leider kam es in Quintos‘ Vergangenheit zu mehreren Beißvorfällen. Im Training hat er bereits sehr gute Fortschritte gemacht, aber aus Sicherheitsgründen muss er in der Öffentlichkeit einen Maulkorb tragen.

Hier bin ich mit Frauchen auf dem Hundeplatz.
Toben mit Rumba ist das Beste!