Jessica Wirl mit Wilma (links) und Lena Kobbe mit Honey.

9. Februar 2015

In den frühen Morgenstunden des gestrigen Sonntags kamen 15 Hunde aus dem staatlichen Auffanglager in Ploiesti, Rumänien, in unser Tierheim. Acht Hunde werden demnächst über den Hamburger Tierschutzverein von 1841 e. V. vermittelt, daneben konnten sieben Gasthunde* aufgenommen werden. Die Kooperation mit ProDogRomania e.V. ermöglicht uns auch in 2015 die Rettung rumänischer Straßenhunde.

Folgend der Ankunftsbericht unseres 16-jährigen Mitglieds Lena Kobbe, die sich gemeinsam mit ihrer Mutter Claudia engagiert. So haben die beiden auch bereits vor der Ankunft von Hundeopa Laslo zugesagt, eine Patenschaft für ihn zu übernehmen und heute bei der Ankunft von Laslo den Patenschaftsantrag gleich abgegeben. Wir freuen uns, dass unser Auslandstierschutzprojekt solche Unterstützung erfährt und wünschen uns viele Nachahmer.

Lena Kobbe berichtet: Am Sonntagmorgen kam wieder ein Transport aus Rumänien. Obwohl ich schon einmal dabei war, war ich ziemlich aufgeregt. Erst die verspätete Abfahrtszeit und die Schneestürme in Rumänien, dann das Bangen: Kommen auch alle Hunde mit? Werden sie transportfähig sein? In welchem Zustand sind sie? Sind sie ängstlich oder aufgeschlossen?
Alle diese Fragen und das Warten machen einen ziemlich neugierig. Am Samstagabend warteten meine Mutter und ich auf die Nachricht, wann der Transport ankommt, dann kam die Nachricht dass der Transport voraussichtlich um 6 Uhr morgens im Tierheim sein wird. So war es dann auch.
Wir standen also um kurz vor 6 Uhr mit drei weiteren Helferinnen und Sandra Gulla im Tierheim und warteten auf den Transporter aus Rumänien. In der Zwischenzeit haben wir die Verpflegung für die Fahrer vorbereitet und die Einteilung, welche Hunde in welche Boxen einziehen sollen, festgelegt. Wir waren gerade fertig, als der Transporter um 6:30 Uhr im Tierheim eintraf. Darin 15 Hunde, auch unser Patenhund Laslo.

Als die Tür des Transporters aufging, wurden wir von freundlichen und aufgeweckten Hunden begrüßt! Trotz knapp 40 Stunden Fahrt konnten die meisten an der Leine zu ihren neuen warmen Schlafplätzen geführt werden. Alle waren so super lieb an der Leine und haben direkt Hamburger Boden und die anderen deutschen und ehemaligen rumänischen Hunde erschnüffelt. Es hat sich total toll angefühlt, dass viele so munter unterwegs waren. Einige waren jedoch so kaputt und schüchtern, dass wir sie getragen haben. Alles ging Hand in Hand, wir haben uns super verstanden und waren sehr froh, dass die Hunde die Fahrt so gut überstanden haben. Als auch die letzten Hunde mit ihren neuen "Zimmergenossen" zusammengesetzt wurden und auch noch mal Hunde innerhalb der Boxen getauscht wurden, machten wir Halsbänder und Geschirre vorsichtig ab und es gab die erste Mahlzeit in ihrer neuen Heimatstadt. Einige waren total platt von ihren neuen Möglichkeiten: eigene Körbchen, kein Futterneid, eigene Trinknäpfe, Wärme und die Entscheidung, sich drinnen oder draußen aufhalten zu können. Nach der Fütterung, die problemlos ablief, haben wir uns noch zu ihnen in die Boxen gesetzt und mit ihnen gekuschelt.
Es war wirklich wieder eine tolle Erfahrung und es macht jedes Mal unglaublich viel Spaß, mit diesen dankbaren Tieren zu arbeiten. Ich war sehr froh, dass ich wieder dabei sein konnte und würde es jedes Mal wieder machen!

Filme von unserem Mitglied Jessica Wirl

Fotos von unserem Mitglied Parthena Topouzoglou:

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* Das sind Hunde, die bereits ein Zuhause gefunden haben, deren Ankunft aber nach den europäischen Transportbedingungen in einem Tierheim oder einer ähnlichen Einrichtung erfolgen muss, das über eine TRACES-Registrierung verfügt (TRAde Control and Expert System, ein von der EU eingeführtes Datenbanksystem, mit dem der gesamte Tierverkehr innerhalb der EU sowie aus der und in die EU erfasst wird). Zudem haben die Amtsveterinäre, die für die Transporte von ProDogRomania e.V. in Deutschland zuständig sind, zur Auflage gemacht, dass die Hunde mindestens 48 Stunden in unserem Tierheim verbleiben, damit ggf. eine Kontrolle der Hunde durch die örtlichen Amtsveterinäre möglich ist. So ist die Aufnahme von Gasthunden keine große Sache für uns, für den Weg dieser Hunde in ein sicheres Zuhause aber unerlässliche Voraussetzung.