Endlich darf Casper umziehen - Frauchen Sonja ist glücklich.

Das kuschelige Hundebett war gekauft, der Futterplatz eingerichtet, Frauchen und Herrchen hatten Urlaub genommen – alles bereit für Caspers Empfang in seinem neuen liebevollen Zuhause. Doch dann schlug das Bezirksamt Mitte bei uns im Tierheim auf.

Zwei Amtsveterinärinnen steckten sechs rumänische Hunde sowie weitere Hunde, die Kontakt zu ihnen hatten, wegen angeblich falscher Impfpässe in Isolation. Pech für Casper aus Gran Canaria: Im Tierheim treffen sich Hunde aus aller Welt, die aus verschiedensten Gründen bei uns gelandet sind – so gibt es bei uns immer wieder internationale Hundegruppen. Der Spanier Casper teilte sich zufällig den Auslauf mit den rumänischen Kumpels – und wurde deswegen in Sippenhaft genommen. Frauchen und Herrchen mussten enttäuscht auf ihr neues Familienmitglied warten, das nun isoliert war. Vierzehn Tage lang durften sie ihn nicht einmal besuchen. Nachdem die völlig überzogene Maßnahme der Amtsveterinärinnen für die insgesamt 20 Hunde am 12. Februar wieder aufgehoben werden musste, konnte Casper am vergangenen Freitag nun endlich in sein neues Leben starten.

„Als wir Casper am 30. Januar abholen wollten, teilte man uns mit, er sei soeben isoliert worden. Wir konnten es nicht fassen, ihn nicht mitnehmen zu dürfen – mein Herz war bleischwer“, berichtet Frauchen Sonja. Ungeduldig verfolgte sie die Schikane durch das Veterinäramt Mitte und die weitere Entwicklung gegen uns. Zur Trauer kam Wut – und dann die Ungeduld: „Wie ein kleines Mädchen, dass auf ihren Geburtstag wartet“ beschreibt Sonjas Ehemann den Zustand seiner Frau in diesen Tagen. Der Urlaub zur Eingewöhnung von Casper ließ sich dank verständnisvoller Arbeitgeber und Kollegen verschieben.

"Schön ist es bei Frauchen & Herrchen - ich bleibe!"
Am 26. Januar hatte sich das Paar im Tierheim nach einem Hund umgesehen. Schon länger waren sie auf der Suche nach einem vierbeinigen Familienmitglied, da beide mit Hunden groß geworden sind. „Dann sahen wir Casper und wussten sofort – er ist unser Hund“, erzählt Sonja. Zwei Jahre jung, knapp 40 Zentimeter hoch, sportlich, mit einem niedlichen Gesicht, witzigen Ohren und schönem hellbraun-weißen Fell – und die Vorgeschichte des Rüden, den sein erster Tierhalter aus Gran Canaria mitgebracht, dann aber bald darauf im Tierheim abgegeben hatte, ebenso wie ein zweiter Halter, rührte die beiden Eimsbütteler.
Schon am nächsten Tag besuchten sie Casper wieder im Tierheim und gingen mit ihm Gassi – die Adoption am darauffolgenden Mittwoch wurde vereinbart. Alles passte perfekt. Auch, dass an Caspers Verhalten an der Leine noch gearbeitet werden muss, stört das souveräne Paar nicht.
Frauchen Sonja ist begeistert, beim Joggen künftig ein sportliches Kerlchen an ihrer Seite zu wissen: „Wir werden Caspers Kondition langsam aufbauen und dann zweimal pro Woche morgens laufen gehen.“ Sie hat extra ihre Arbeitszeiten dem neuen Familienmitglied anpasst und einen Hundesitter angestellt. Das Wohnmobil steht bereit für Urlaube in Dänemark – mit langen Spaziergängen am Strand und ab jetzt mit vierbeiniger Begleitung.

Sein neues Zuhause genießt Casper nun sehr: mit viel Kuscheln und langen Spaziergängen. „Für jeden Unsinn ist er zu haben – sogar in U- und S-Bahn zu fahren macht ihm Spaß. Wir sind sehr glücklich.“, schwärmt Frauchen Sonja.

Caspar liebt sein neues Reich.

Und auch wenn sie gern auf Herzschmerz und Wutgefühle verzichtet hätte – etwas Gutes hatte die Wartezeit auf Casper doch: Das tolle, aus Holz-Paletten selbst gebaute Podest für das Hundebett ist nun doch rechtzeitig zu seinem Einzug fertig geworden.