HTV-Tierschutzberaterin Sina Hanke (rechts) empfing Gunda Lauckenmann von Verbraucherschutz.de zum Gespräch.

Wir sind dankbar für die Solidarität, die uns seit mehr als einem Jahr zum Vorgehen des Bezirksamts Hamburg-Mitte gegen uns erreicht. Aktuelle Hilfe kommt von unserem langjährigen Mitglied Gunda Lauckenmann. Sie will sich in ihrer Funktion als Pressesprecherin von Verbraucherschutz.de noch stärker für uns einsetzen und sucht dabei auch den Dialog mit der Hamburger Behörde.

Zuvor aber machte sich Gunda Lauckenmann bei uns im Tierheim ihr eigenes Bild. In einem ausführlichen Gespräch mit unserer Tierschutzberaterin Sina Hanke stellte sie ihre Fragen und erhielt viele Antworten. „Ich bin seit über 40 Jahren im Hamburger Tierschutzverein Mitglied und es ist mir ein Rätsel, warum das Bezirksamt Hamburg-Mitte dem Verein so schaden möchte“, erläutert unser HTV-Mitglied. Gemeinsam mit Sina Hanke schaute sich Gunda Lauckenmann einen der tierschutzrelevanten Fälle der vergangenen Monate an, in dem wir ermittelt haben und das Bezirksamt-Mitte nach Übergabe aller Informationen nachweislich untätig geblieben ist. In solchen Fällen fassen unsere Tierschutzberaterinnen natürlich regelmäßig bei den Amtstierärzt*innen nach und kritisieren das verspätete Eingreifen des zuständigen Bezirksamt Hamburg-Mitte – auch öffentlich. Wir können nur mutmaßen, ob dies der Stein des Anstoßes für eine unverhältnismäßig hohe und anhaltende Kontrolldichte war – allein im vergangenen Jahr wurde das Tierheim Süderstraße 23 Mal kontrolliert – 12 Kontrollen davon fanden unangekündigt statt. Oder ist es das tierschutzpolitische Engagement des Vorstands, das sich nicht nur auf Haustiere beschränkt und auch über Landesgrenzen hinaus stattfindet? Bis heute hat es uns gegenüber zu den Kontrollen jedenfalls keine Begründung gegeben. Den Verdacht auf eine Überbelegung oder Personalmangel erfuhren wir nur aus der Presse. Beides konnte bei der Vielzahl der Kontrollen als nichtzutreffend erwiesen werden, wie das Bezirksamt über die Medien einräumte.

Gemeinsam mit Sina Hanke begab sich auch Gunda Lauckenmann auf Spurensuche. Die beiden schauten sich insbesondere den Fall des Deichschäfers von Moorwerder an, gegen den unsere Tierschutzberatung ermittelt hat. Dabei hatten unsere Kolleg*innen einen langen Atem bewiesen und sich mit vielen, mitunter kaum aushaltbaren Fotos und Videos befasst. Aus unterschiedlichen Quellen erreichten uns Hinweise auf massive Verwahrlosung und Tierquälerei von Schafen bis hin zu gesetzeswidriger Tötung durch den Schäfer. Mehrere Einsätze unserer Tierschutzberatung vor Ort sowie detaillierte Angaben und Aufzeichnungen eines Schäfereimitarbeiters und weiterer Zeugen bestätigten dies. Alle uns vorliegenden, über Monate hinweg recherchierten und gesammelten Informationen legten wir dem Bezirksamt Hamburg-Mitte vor. Da wir dort auch nach mehrmaligen Vertröstungen keine Unterstützung fanden, machten wir den Fall zum Wohle der Tiere öffentlich. Die gravierenden Verstöße gegen das Tierschutzgesetz wurden daraufhin seitens der Behörde zunächst öffentlich bagatellisiert. Erst im weiteren Verlauf der Berichterstattungen räumte eine Sprecherin des Bezirksamts Hamburg-Mitte das Bekanntsein von „Einzelfällen“ ein. Dem HTV liegen jedoch Dokumente vor, die die Kenntnisnahme des Bezirksamtes Mitte über massiv vernachlässigte Tiere (keine, wie in der Presse behauptet, Einzelfälle!) sowie unzulässig getötete Tiere über einen längeren Zeitraum bestätigen. Leider gibt es viele Fälle wie diesen, bei dem die Zusammenarbeit mit der Behörde aus unserer Sicht nicht zum Wohle der Tiere verlief.

Im Anschluss an das Gespräch bei uns hat sich Gunda Lauckenmann umgehend an den Bezirksamtsleiter von Hamburg-Mitte, Falko Droßmann, gewandt und um ein Gespräch über die Kontrolltätigkeit gebeten. Bislang gab es darauf noch keine Reaktion. Bei neuen Erkenntnissen halten wir Sie gern auf dem Laufenden.

Wir danken unserem HTV-Mitglied Gunda Lauckenmann für die Unterstützung unserer Arbeit im Sinne eines erfolgreichen Tierschutzes über Landesgrenzen und Haustierschutz hinaus!

HTV-Mitglied Gunda Lauckenmann hatte viele Fragen an Sina Hanke.
Besonders die Untätigkeit seitens des Bezirksamts bei den verendeten und getöteten Moorwerder Deichschafen sorgte für Empörung.