Salazar ist einer unserer stolzen Königspythons.

Schlangen leben auf allen Kontinenten der Erde bis auf die Antarktis. Von den weltweit schätzungsweise 3.000 Arten kommen nur sechs natürlich in Deutschland vor. Allein im Hamburger Tierschutzverein (HTV) beherbergen wir derzeit acht Arten. Im Folgenden erfahren Sie spannende Fakten über die geschuppten Reptilien und lernen auch einige Vertreter*innen von ihnen kennen.

Wie viele andere Tiere verlieren auch viele Schlangenarten mehr und mehr ihren natürlichen Lebensraum. Als exotisches Souvenir werden sie zudem weltweit leider noch vielfach gehandelt und getötet. Hinzu kommt, dass sie immer noch mit einem schlechten Ruf zu kämpfen haben: „Gefährlich, giftig, glitschig“ sind nur einige der Attribute, die ihen zu Unrecht zugeschrieben werden. Dabei sind Schlangen keine angriffslustigen Tiere – es sei denn, sie fühlen sich bedroht oder sind auf der Jagd. In unserer Obhut befinden sich derzeit 36 Schlangen, darunter zwei Madagaskarboas, sechs Königspythons, acht Boa constrictors, 20 Kornnattern und ein Teppichpython. Die Zahl der Tiere, die wir in den vergangenen drei Jahren aufgenommen haben, hat abgenommen. Der Markt ist gesättigt, die Nachfrage nach Schlangen vergleichsweise gering – was insofern positiv ist, als dass Reptilien schnell und unüberlegt online angeschafft werden können. Doch die Schützlinge in unserer Obhut bleiben häufig viel länger im Tierheim als andere uns Anvertraute. In der Versorgung machen gerade die Heizkosten einen hohen Anteil der Aufwendungen für die Tiere aus, weshalb wir für eine finanzielle Unterstützung sehr dankbar sind!

Unsere Reptilienexpertin Marion Minde mit einer Boa-constrictor-Haut.
Schlangenhaut kann bis zu 30 Prozent größer sein, als die Schlange selbst.

Schlangen sind langlebige Tiere, die in Gefangenschaft mehrere Jahrzehnte alt werden können und daher auf keinen Fall unüberlegt angeschafft werden sollten. Während etwa Kornnattern wie unsere Maxie in der Natur ein Alter von maximal acht Jahren erreichen, werden sie in der Obhut des Menschen häufig mehr als doppelt so alt – bei guter Pflege. Was das Habitat angeht, liebt es die Mehrheit unserer schlängelnden Schützlinge tropisch warm – wofür wir rundum um die Uhr heizen. Das muss natürlich auch vor der Anschaffung bedacht werden! Bei uns sieht man sie auch häufiger mal ein Bad nehmen – zum Beispiel kurz vor der Häutung. Eine Schlange wächst ihr Leben lang – wie oft sie sich häutet, hängt von ihrem Futter ab. Exemplare wir unsere Boa constrictors können bis zu drei Meter lang werden, Königspythons wie unser Salazar erreichen derweil eine durchschnittliche Länge von 1,20 Metern.

 

Bitte helfen Sie unseren Findelkindern!

Unser Bowie sucht noch sein passendes Domizil.
Maxi schlängelt durch die Hände von Marion Minde.
Otti wurde in einem Komposthaufen gefunden.

 

Wie schnell Schlangen zum Opfer von Aussetzungen werden, zeigen unsere Findelkinder. Boa constrictor Bowie, der eigentlich in Südamerika beheimatet ist, wurde in einem Garten in Oststeinbek gefunden. Helfen Sie Bowie, der seit zwei Jahren in unserer Obhut ist, gern mit Ihrer Patenschaft! Auch Sam und Chantal freuen sich über Ihre Unterstützung – sie haben die „Inclusion Body Disease“ (IBD), eine leider unheilbare Krankheit.

Kornnattern wie Maxi stammen aus Nord- und Mittelamerika. Sie wurde vor unserer Tierheimtür gefunden – offensichtlich ausgesetzt. Sie ist dämmerungs- beziehungsweise nachtaktiv und wünscht sich Menschen mit entsprechendem Fachwissen.

Im vergangenen Jahr hat Otti in Hamburg-Ottensen ordentlich für Wirbel gesorgt, als er in einem Komposthaufen gefunden wurde. Da er seither nicht als vermisst gemeldet wurde, ist es sehr wahrscheinlich, dass Otti ausgesetzt und sich selbst überlassen wurde. Die Feuerwehr brachte den für uns seltenen Bewohner zu uns ins Tierheim, wo er seit knapp einem Jahr auf seinen Umzug wartet.

Exotische Tiere sollten grundsätzlich nicht eingeführt und in Wohnzimmern gehalten werden, sondern in ihrem angestammten Lebensraum bleiben. Natürlich überlassen wir in Not geratene Schlangen und andere Geschöpfe nicht ihrem Schicksal und versuchen sie sowohl bei uns so artgemäß wie möglich unterzubringen als auch ein geeignetes Zuhause für sie zu finden.

Helfen Sie uns bei der Versorgung und spenden Sie jetzt auf das HTV-Spendenkonto der GLS Gemeinschaftsbank e.G.:

IBAN: DE15 4306 0967 2075 7633 00
BIC: GENODEM1GLS
Betreff: „Reptilien“

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