Findelkind Elli Pirelli ist nicht schüchtern - andere Samtpfoten hingegen möchten gut versorgt, aber in Abstand zu Menschen leben.

Zum Internationalen Tag der Katze am 8. August 2020 appelliert der Hamburger Tierschutzverein (HTV) an alle Katzenhalter*innen, ihre Tiere kastrieren zu lassen. Nur durch Kastration lässt sich die ständige Vermehrung und das Leid auf der Straße lebender Katzen und ungewollter Katzenbabys langfristig eindämmen. Welche Maßnahmen der HTV dazu ergreift und welche Zuhause sich wilde Samtpfoten und Hauskatzen wünschen, lesen Sie hier.

Straßen- wie Hauskatzen sind auf unsere Hilfe angewiesen. Im vergangenen Jahr haben wir in unserem Tierheim mehr als 1.700 Katzen aufgenommen und versorgt – aktuell befinden sich mehr als 200 Samtpfoten in unserer Obhut (Stand 2. August 2020). Wir nehmen auch alte, kranke und nicht mehr gewollte Schützlinge auf, um für sie ein geeignetes Zuhause zu finden. Um eine Vermehrung zu verhindern, werden die Tiere bei uns kastriert.

In unserer Obhut befinden sich Katzen wie Peterle der unter Nierenproblemen leidet und Katzenomi Lilly, die beide bei uns abgegeben wurden – aber auch der schüchterne Berti, der nach einem Wohnungsbrand zu uns kam. Für alle Samtpfoten versuchen wir, das passende Zuhause bei fürsorglichen Menschen zu finden.  

Peterle sehnt sich nach einem neuen Zuhause, nachdem sein Halter verstarb.
Lilly - freundliche, aber selbstbewusste Rentnerin, die sich über ein sonniges Plätzchen freut.
Berti möchte als eine der wenigen Samtpfoten nicht nach draußen, sondern lieber in ruhiger Umgebung leben.

Katzenhalter sollten neben der Kastration ihre Tiere zur Identifizierung beim Tierarzt mit einem Transponder mit Mikrochip kennzeichnen und anschließend bei FINDEFIX, dem Haustierregister des Deutschen Tierschutzbundes, registrieren lassen.

Menschengemachtes Elend

Um die Katzen bei uns behandeln und kastrieren zu können, fangen wir sie tierschutzgerecht ein.
Auch um die etwa 10.000 in Hamburg auf der Straße lebenden Katzen kümmern wir uns: Sie benötigen Futter, medizinische Versorgung und sichere Schlafplätze. Alle freilebenden Katzen sind Nachkommen von Hauskatzen. Oftmals kranke Kätzchen, die genauso leiden wie ihre, vom ständigen Nachwuchs ausgemergelten Katzenmütter. Mit Kastrationen gilt es, diesen menschengemachten Teufelskreislauf zu durchbrechen. Unsere Katzenrettung fängt kranke und verletzte Katzen zur tierärztlichen Behandlung bei uns im Tierheim fachgerecht ein, aber auch unkastrierte Tiere, die bei uns kastriert werden. Die Tragweite der ungebremsten Vermehrung fasst der Deutsche Tierschutzbund so zusammen: „Weibliche Katzen werden mehrfach im Jahr, vornehmlich in der Zeit zwischen April und September, rollig. Kommt es während dieser Phase zur Paarung, bringt die Katze nach 63 bis 66 Tagen durchschnittlich vier bis sechs Junge zur Welt. (...) Viele der Straßenkatzen leiden unter Krankheiten, Parasiten sowie Mangel- oder Unterernährung.“

Nach Behandlung und Kastration versorgt unsere Katzenrettung die Straßenkatzen weiterhin - oder sucht ihnen neue Lebensplätze.

Lebensplätze gesucht!

Im Anschluss an die Behandlungen bringt unser Katzenrettungsteam die Tiere an den jeweiligen Fundort zurück, errichtet Schlafplätze, reinigt die Unterkünfte und fährt zudem regelmäßig Futterplätze an, um die kontinuierliche Versorgung der Tiere sicherzustellen. Für freilebende Samtpfoten, die nicht an ihre Auffindestelle zurückkehren können, suchen wir immer geeignete Lebensplätze – etwa auf Bauern-, Rest- oder Pferdehöfen – wo die Tiere gut versorgt werden und eine warme, saubere und trockene Unterkunft haben, sich aber frei bewegen und den für sie angenehmen Abstand zu Menschen wahren können.

Spenden Sie für unsere Katzenrettung!