Update 21.02.2023: Die Perserkatzen mussten alle unter Vollnarkose geschoren werden. Wir haben von der aufwändigen und stressigen Prozedur Fotos und ein Video gemacht.*

Pressemitteilung vom 01. Februar 2023 

Vermutlich ist es ein weiterer Fall von Animal Hoarding: 23 verwahrloste, kranke Perserkatzen konnten dank des Einsatzes des Veterinäramtes sichergestellt und somit aus schlechter Haltung gerettet werden. Zunächst waren es 22 Katzen, eine kam später dazu.  Alle Tiere befinden sich nun in unserer Obhut – und unser Team gibt alles, um die Katzen wieder aufzupäppeln.

Bei den Tieren, die am 26.01.2023 zu uns ins Tierheim kamen, handelt es sich um 20 reinrassige Perserkatzen und zwei Perser-Mischlinge. Die Tiere waren schlecht versorgt und untergewichtig. Die Katzen leiden zudem unter schwerem Katzenschnupfen – dieser betrifft auch die Augen, die entzündet und von Eiter verklebt sind. Ihre Ohren sind stark verschmutzt und die Krallen sind eingewachsen. Die Tiere sind verfloht, ihr Fell ist stark verfilzt, stellenweise ausgefallen und mit Kot und Urin verschmiert – außerdem leiden sie unter Durchfall.

Für das Katzenhaus-Team war die Aufnahme von 22 kranken Tieren eine große Herausforderung, da die Katzen in einem eigenen Raum untergebracht werden müssen, denn durch den Wegfall des sanierungsbedürftigen Alten Katzenhauses im Tierheim fehlt es an Platz.

„Da wir schon häufig mit ähnlichen Fällen zu tun hatten, vermuten wir, dass es sich auch hier um einen Fall von ‚Animal Hoarding‘ handelt – also ein Mensch die Tierhaltung nicht mehr im Griff hatte. Vermutlich sind die meisten Tiere durch Inzucht entstanden und auch deshalb gesundheitlich beeinträchtigt. Wir hoffen, dass es uns gelingt, alle Katzen durchzubringen“, sagt Dr. Urte Inkmann, unsere Tierheim-Leitung und tierärztliche Leiterin.

Alle Tiere weisen die rassetypischen Qualzucht-Merkmale deutlich auf: Sie haben einen extrem verkürzten Gesichtsschädel auf, speziell der Oberkiefer ist verkürzt und die oberen Atemwege sowie die Tränennasengänge sind verengt oder gar nicht vorhanden.

„Diese Katzen haben aufgrund der fast nicht vorhandenen Nase erhebliche Probleme – sie bekommen schlecht Luft und leiden unter Augenentzündungen“, so Dr. Urte Inkmann.

Gemäß Paragraph 11 b Tierschutzgesetz ist es verboten, Wirbeltiere zu züchten, wenn damit gerechnet werden muss, dass bei der Nachzucht erblich bedingt Körperteile oder Organe für den artgemäßen Gebrauch fehlen oder untauglich oder derart umgestaltet sind, dass hierdurch Schmerzen, Leiden oder Schäden auftreten.

Die Katzen sind in desolatem Zustand ...
... unter anderem haben sie entzündete Augen und starke Atemprobleme.
Ihr Fell war verfilzt und mit Kot und Urin verschmutzt.
Einige der Tiere weisen kahle Stellen auf.
Zwei der Katzen sind Perserkatzen-Mischlinge - alle 23 Tiere sind untergewichtig.

 

*Sehen Sie hier, wie viel verfilztes Fell wir von den Tieren entfernen mussten:

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Die mit Kot und Futter verdreckten Krallen wurden aufwändig mit einer Tinktur gereinigt.