Zurzeit leben knapp 30 Hähne in der Obhut des Hamburger Tierschutzverein von 1841 e.V. (HTV). Da es nur sehr selten gelingt, Hähne miteinander zu vergesellschaften, sind sie dringend auf der Suche nach einem neuen Zuhause. Die Zahl der ausgesetzten Hühner nimmt in den letzten Monaten zu. Besonders grausam bleibt ein Fall in Erinnerung, in dem 16 Hühner in Blumenkästen auf einem Balkon gehalten wurden.

Die Haltung von Hühnern ist ein steigender Trend

„Grundsätzlich sollten nur Menschen Hühner halten, die dazu die nötige Sachkunde und eine artgerechte Unterbringungsmöglichkeit für die Tiere haben. Es sollten bei der Anschaffung der Tiere deren Bedürfnisse im Vordergrund stehen – und nicht ein Spaßfaktor oder die Eierproduktion“, so die Tierheimleitung und tierärztliche Leitung des HTV Dr. Urte Inkmann. Hühner sollten nicht nur für einen Sommer angeschafft werden, sondern es muss berücksichtigt werden, dass Hühner fünf bis zehn Jahre alt werden können.

Hühner sind keine Haustiere, sie benötigen einen großen Auslauf, in dem sie scharren und picken können. „Da Hähne krähen, werden sie in der Großstadt als Problem angesehen und landen dann in einer Kiste vor dem Tierheim“, so Dr. Inkmann.

Von Hahn-Solo zum Ha(hn)rem

Hühner leben in strukturierten Sozialverbänden und am besten in kleinen Gruppen mit einem Hahn und mehreren Hennen. Daher wünschen sich unsere Hähne nun auch ihre eigene Hühnerschar.

Der Hahn sorgt unter den Hühnern für Ordnung, aber auch für ihren Schutz und die Fortpflanzung. Mit zielgerichteten Lauten warnt der Hahn seine Hühner vor Gefahren wie Greifvögeln oder auch Raubsäugern. Reicht dies nicht, schreckt der „Hahn im Korb“ auch nicht vor körperlicher Verteidigung zurück. Außerdem geht Liebe durch den Hühner-Magen: Hähne sorgen sich liebevoll um ihre Hühner. So überlassen sie den Damen die leckersten Köstlichkeiten, die verteilt werden.

Nicht alle Nachbarinnen und Nachbarn freuen sich über einen, nicht immer lieblichen, Weckruf eines Hahnes. So können Sie sich bei der Haltung das Beste für Ihr Umfeld herauspicken:

1.      Informieren Sie frühzeitig Ihre Nachbarinnen und Nachbarn, dass ein Hahn bei Ihnen einziehen wird. So können sich die Menschen Ihrer Umgebung darauf einstellen.

2.      Hahn-Noise-Cancelling: Hühnerställe können schalldicht isoliert oder abgedunkelt werden. So beginnt das Krähen erst später am Tag.

3.      Tagsüber können Sie Festsetzungszeiten für Ihren Hühner-Clan bestimmen. So sind Ihre gefiederten Freunde nur zu bestimmten Tageszeiten draußen am Glucken und Krähen.

Ich wollt‘ ich hätt‘ ein Huhn und dies hätt‘ ich zu tun

Wer einem Hahn/Huhn ein neues Heim schenken will, muss die seuchenrechtlichen Vorschriften z. B. wegen Vogelgrippe (Aviärer Influenza) beachten. Diese reichen von A wie Aufstallungspflicht bis zu Z wie Zugvogelkontaktvermeidung. „Hühnerhaltende sollten einen spezialisierten Tierarzt oder eine spezialisierte Tierärztin in der Nähe haben, damit die Hühner bei auftretenden Krankheitssymptomen behandelt werden können“, so Dr. Inkmann. Auch im Krankheitsfall oder während der Urlaubszeit müssen die Hühner täglich betreut werden. Dieses sollte vor der Anschaffung von Hühnern geklärt sein. Ebenfalls muss eine Hühnerhaltung bei dem zuständigen Veterinäramt angemeldet werden.

Bei der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz steht ein Merkblatt mit der Nr. 131.3 zur Verfügung, in welchem die Verhaltensweisen, Bedürfnisse und Krankheiten von Hühnern sehr gut dargestellt werden.

 

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