Unser Katzenrettungsteam sucht wieder dringend Futter- und Schlafplätze für freilebende Katzen im Hamburger Stadtgebiet. Auch weil ein Platz in einer Firmenhalle in der Billstraße bei einem Großbrand zerstört wurde (die dort lebenden Katzen hatte das Katzenrettungsteam zum Glück kurz zuvor umquartiert) und Futter- und Schlafplätze an anderen Orten wegen Bauarbeiten wegfielen, ist großer Bedarf an neuen Lebensräumen vorhanden. Wir suchen daher dringend gewerbliche Flächen, auf denen Schlaf- und Futterhäuser für die scheuen Streunerkatzen aufgestellt und von unserem Team betreut werden können. 

Wir bitten Firmen oder Hausverwaltungen um Hilfe bei der Unterbringung von Streunerkatzen: Geeignet sind Grünstreifen, die Platz bieten, um Schlaf- und Futterhäuser aufzustellen. Firmenbesitzerinnen und -besitzer sind besonders gefragt, denn nur auf gewerblichen Grundstücken sind kleine Gruppen von Katzen erlaubt. Falls sich keine Firmenangehörige zum Füttern bereit erklären, werden die Tiere vom HTV-Katzenrettungsteam betreut. Die Katzen belästigen niemanden, denn die meisten von ihnen sind scheu. Alle Kätzinnen und Kater sind medizinisch durchgecheckt, bei Bedarf verarztet und kastriert, sie vermehren sich also nicht weiter. Ihr Geschäft verrichten sie diskret unter Büschen und Sträuchern und verscharren es. Zum „Dank“ für ihren Lebensplatz halten die Katzen ihre Umgebung frei von Mäusen und Ratten. Auf Rattengift kann und muss dann sogar verzichtet werden, was aus Tier- und Umweltschutzsicht zu begrüßen ist.

Auch städtische Grünflächen für die scheuen Tiere ideal
Wir appellieren auch an die Freie und Hansestadt Hamburg, uns Grünflächen für die wild lebenden Katzen zur Verfügung zu stellen. Städtische Bauhöfe und Friedhöfe, aber auch unbenutzte Flächen, zum Beispiel hinter Gebäudekomplexen oder unter Stromtrassen, können den Streunerkatzen geeignete Lebensräume bieten. 

Nur Hamburg ohne Katzenschutzverordnung 
Eine Lösung wäre eine Katzenschutzverordnung (KVO), um das Problem der verwilderten Hauskatzen an der Wurzel zu packen. Denn Katzen, die ein Zuhause haben, aber unkastriert frei herumlaufen, sind der Ursprung der Streunerpopulationen. Eine KVO würde die Registrierungs- und Kastrationspflicht für alle Freigängerkatzen in der Hansestadt beinhalten. Hamburg ist das letzte Bundesland, dem eine derartige oder ähnliche Verordnung fehlt. 

Jedes Jahr eine nächste Generation im Elend
Weil eine KVO in Hamburg fehlt, hört das Elend nicht auf – und jedes Jahr wieder, zur Paarungszeit der Katzen, gibt es das gleiche grauenvolle Bild:  Streunerkatzen und ihre Welpen, die an Auszehrung durch Unter- und Mangelernährung, Ungezieferbefall und Krankheiten sterben. Jede zweite Fundkatze, die bei uns im Tierheim Süderstraße landet, ist in einem schlechten Zustand, etwa 16 Prozent werden tot gefunden, versterben unmittelbar nach dem Auffinden oder müssen von ihren Leiden erlöst werden. Die durchschnittliche Lebenserwartung erwachsener und unkastrierter Straßenkatzen liegt bei nur zwei bis fünf Jahren. Die zahlreichen Katzenbabys müssten nicht in eine unsichere und leidvolle Zukunft geboren werden – wenn sie die ersten Monate überhaupt überleben, vermehren sie sich zweimal jährlich weiter und sorgen für nächste Generationen im Elend. Durch die ständige Vermehrung werden es immer mehr Tiere, die betreute Futterplätze benötigen: Der ungewollte Katzennachwuchs bringt unser Tierheim und das Katzenrettungsteam an die Belastungsgrenze. 

In solch einem mobilen Gehege werden kastrierte Katzen an ihren neuen Futterplatz gewöhnt ...
… und sobald die Katzen Vertrauen gefasst haben, kann das Gehege wieder abgebaut und am nächsten Standort errichtet werden.
Das reicht den Streunerkatzen: Styroporboxen für warmes, geschütztes Schlafen und Füttern.
So sieht das Optimum aus: Vorzeigeplatz mit warmen Schlaf- und hochgestellten Futterhütten sowie Kletter- und Spielmöglichkeiten.