Floribert begrüßt unseren Fotografen mit Küssen und allem was Hund so drauf hat.

17. Dezember 2018

Am späten Abend des 15. Dezember kam der letzte Transport dieses Jahres mit Hunden aus den rumänischen Hundelagern im Hamburger Tierschutzverein an. In diesem Jahr waren es nicht so viele Transporte wie in den vorangegangenen Jahren, da der Hamburger Tierschutzverein besonders im Sommer mit seinen Aufnahmekapazitäten an seine Grenzen gekommen war.

Immer wieder werden selbst hier im Norden illegale Transporte gestoppt und die traurigen Insassen dem HTV zur Verwahrung übergeben. Oder es kommen ganze Hundefamilien, also die säugenden Hündinnen mit ihren Welpen, in die Süderstraße. Wie zum Beispiel im Sommer in unserem „Tierschutzkrimi“  berichtet. Leider war diese Hündin kein Einzelfall. Ganz abgesehen vom Welpenhandel. Eigentlich sollte man vermuten, dass es inzwischen in der Bevölkerung angekommen ist, was es bedeutet, sich einen ach so niedlichen Welpen oder Junghund – oder einen ausgewachsenen Hund mit seiner allzu „tragischen“ Geschichte auszusuchen und zu „bestellen“. Leider scheint dies noch immer nicht der Fall zu sein.

Und damit kommen wir zur Büchse der Pandora:
Man weiß nicht, was man da geliefert bekommt.
Man weiß nichts von der Vorgeschichte des Tieres.
Man wird nicht über eventuelle Krankheiten oder Verhaltensauffälligkeiten aufgeklärt. Wobei noch die Frage im Raum steht, ob es sich wirklich um Verhaltensauffälligkeiten handelt oder ob diese Hunde sich nicht einfach wie ganz normale Hunde verhalten, dieses Verhalten aber in unserer Gesellschaft nicht gewünscht ist. Aber das ist ein anderes Thema.

Daher mein dringender Appell an alle Menschen, die sich mit dem Gedanken tragen, einen Hund bei sich aufzunehmen:
Schaut ihn Euch vorher an, bevor Ihr ihn adoptiert.
Schaut, ob die Chemie zwischen Euch stimmt, denn Ihr nehmt einen Freund und Familienmitglied bei Euch auf.
Schaut, ob Ihr den Baustellen, die er eventuell mitbringt, gewachsen seid und ob Ihr die Zeit, Lust und Energie besitzt, an diesen Baustellen zu arbeiten. Es kann sehr anstrengend sein!
Doch dies kann man nur, wenn der Hund bereits in einem Tierheim oder auf einer (seriösen) Pflegestelle angekommen ist. Hier kann man sich kennenlernen und die Tierpfleger und Pflegestellen wissen in der Regel sehr gut, welche Eigenschaften das Tier hat. Und dies wird den zukünftigen Haltern auch offen und ehrlich mitgeteilt, so dass man weiß, worauf man sich einlässt. Und man keine Büchse der Pandora öffnet…

Nun öffnen wir aber die Büchse der Sonntagnacht, denn da waren auch einige Überraschungen dabei:

Mats hat sich für das kleinere Körbchen entschieden - und kann sich nun erstmal ausruhen.
Als erster betrat Mats – der Namensvetter unseres Arche Noah Tieres Mats Mischling – Hamburger Boden. Ein souveräner, großer Kerl, von dem erst kurz vor seiner Abfahrt bekannt wurde, dass er Dirofilaria-positiv ist. Also ein sog. Herzwürmchen. Natürlich durfte er dennoch kommen, denn inzwischen haben wir im HTV sehr viel Erfahrung mit dieser Erkrankung und ihrer Therapie.
Robby, schwer hauterkrankt und offensichtlich nicht in der Verfassung den rumänischen Winter zu überleben, wird jetzt gesund gepflegt.
Um Leitzas verkümmertes Auge wird sich selbstverständlich gekümmert, genauso wie um Senas Atemwegserkrankung.
Zibaja und Jonathan waren beim Aussteigen so schüchtern, Zibaja musste sogar in der Box transportiert werden. Kaum zu glauben, dass diese zwei kurze Zeit später in ihrem Zwinger wild miteinander spielten.
Emily kommt ganz entgegen ihrer ursprünglichen Beschreibung eher schüchtern daher, während Loreena anders als beschrieben ganz und gar nicht schüchtern, sondern äußerst aufgeweckt, spielfreudig und dem Menschen sehr zugetan ist. Was für Überraschungen Memphi und Nava, Narcis und Floribert und die beiden Gasthunde Frida und Hakon bereithalten, wissen wir noch nicht. Aber wir werden es Ihnen gern erzählen, wenn Sie sich zur Adoption eines dieser Hunde entschließen.
Ich freue mich jedenfalls, dass sich all diese Hunde jetzt in einer geschützten Umgebung befinden und wünsche Ihnen allen ein gesundes und friedliches Weihnachtsfest und einen guten Start in ein erfolgreiches Jahr 2019!

Ihre
Bettina Brockmüller
Beisitzerin im HTV-Vorstand

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Die Fotos machte der Leiter der Öffentlichkeitsarbeit Frank Wieding.