Die Leiterin der Hundeschule, Vera Düwer freut sich, Kimiko in die Arme schließen zu können.

Am Sonntagmorgen um kurz vor vier Uhr traf der Transporter mit 16 Hunden aus den Hundelagern Bucov und Campina bei uns im Tierheim ein. Von der Ankunft berichtet diesmal die Leiterin unserer Hundeschule, Vera Düwer:

Nach längerer Zeit konnten wir endlich wieder einige Hunde aus rumänischen Lagern in unsere Obhut nehmen.
Unsere Vorsitzenden Sandra Gulla und Katharine Krause sowie Manuela Hoffmann, Dagmar Groth-Bick, Carsten Braemer und ich bildeten das Begrüßungskomitee für die 13 Hunde plus 3 Gasthunde. Wir freuten uns dabei zu sein, wenn sie Hamburger Boden betreten würden. Ich war zum ersten Mal bei einer Ankunft dabei.

Um 3:50 Uhr war es soweit: Der Transporter fuhr auf den Hof. Wir kannten die Rumis nur von Fotos und waren gespannt, wie sie wirklich aussehen und sich verhalten würden. Weil wir wissen wieviel Elend, Todesängste und Überlebenskämpfe in den rumänischen Hundelagern herrschen, konnten wir es kaum abwarten, die Rumis in unsere Arme zu schließen.

Emil und Radu, die belastbaren und immer gut gelaunten Fahrer, öffneten die Tür des Transporters und nun konnten wir die Fellchen zum ersten Mal sehen. Sie guckten uns mit freudigen, ängstlichen und auch erwartungsvollen Blicken an, denn sie wussten ja nicht, was mit ihnen geschehen würde. Um so überraschender war es, wie freudig sie sich im Empfang nehmen ließen.  

Klara stieg als erste aus und war anfangs unsicher. Sie hat eine alte Vorderbeinverletzung und ist dadurch etwas gehandicapt. Wir werden sie jetzt gründlich untersuchen und schauen, was wir für sie tun können, damit sie hoffentlich besser und schmerzfrei laufen kann.

Dann betrat Kimiko Hamburger Boden. Die Hündin habe ich für den Transport ausgesucht – auch weil ich mir vorstellen kann, dass sie in Zukunft bei mir leben wird. Da es auch für mich nicht die richtige Herangehensweise ist, einen Hund per Foto auszusuchen, bin ich froh, Kimiko nun hier in Ruhe kennenlernen zu können. Die Süße stand erst einmal beeindruckt da und schaute sich um. Das ist verständlich, denn die Hunde befanden sich in einer fremden, dunklen Umgebung, die nur durch Lampen beleuchtet war.

Josy und Helena stiegen als nächstes aus dem Wagen: Josy ist ein wahrer Sonnenschein, die sich sofort über uns Menschen freute und uns stürmisch begrüßte. Das steckte Helena an, die ebenfalls sehr aufgeschlossen auf uns zuging. Namira war etwas schüchtern. Sie fühlte sich, wie auch Lila, Babsie und Wesna, auf dem Arm sicherer. Arjan vertraute darauf, dass nichts Schlimmes passieren würde und folgte uns, während Marthe und Joana noch etwas zögernd in ihre Unterkunft gingen. Elma blieb auch lieber auf dem Arm - während die kleine Kora ganz selbstverständlich mitlief.

Auch die kleinen Gasthunde Bijoux, Izola und Mariana, die bald weiterziehen werden, erreichten ihre Unterkunft geborgen in unseren Armen.

Die Fellchen entspannten sichtlich, nachdem sie untergebracht waren und ihre kuscheligen Körbe erkundet hatten. Beim gemeinsamen Frühstück aßen alle mit gutem Appetit. Es war schön, sie zu beobachten. Einige waren noch freudig aufgeregt, andere waren schon etwas ruhiger, vielleicht auch müde von den Ereignissen. Nach dem Essen wurden dann alle ganz ruhig und legten sich in ihre Körbchen. 

Auch für uns Menschen war die Ankunft der Fellchen ein sehr schönes Ereignis. Uns war bewusst, dass dieser Tag das Leben unserer Schützlinge verändern würde. Sie starten nun in ein Leben in Sicherheit! Wir alle sind froh, die rumänischen Tierschutzkollegen mit der Aufnahme der Hunde und den Kastrationen in Rumänien unterstützen zu können. Ich wünsche mir, dass wir noch viele Hunde aus den Lagern herausholen können, um dadurch auch die Situation für die Hunde in Rumänien zu verbessern.

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Die Fotos machte Dagmar Groth-Bick.