Sicher und geborgen kuschelt sich Frederica ein.

Seit April 2014 ermöglichen wir rumänischen Hunden in größter Not, ein liebevolles Zuhause zu finden und damit die Chance auf ein Leben in Sicherheit. Dabei helfen wir selbstverständlich auch kranken und verletzten Schützlingen, die ohne Unterstützung nicht überleben würden. In dieser Serie stellen wir einige unserer rumänischen Sorgenfellchen vor und zeigen, wie toll sie sich entwickelt haben. Lernen Sie heute unsere Frederica und ihre Familie kennen.

„Frederica kam im Februar 2018 in den HTV. Als ich sie zum ersten Mal im Arm hielt, war sie ein kleiner Hungerhaken, der nicht so recht wusste, wie ihm geschah“, erläutert Dr. Jürgen Hohmann, der Frederica liebevoll in Pflege nahm. Heute wiegt die Karpatenschäferhündin 20 Kilogramm, hat dichtes seidiges Fell und einen ausgeprägten Tatendrang.

Wir und auch unser HTV-Mitglied haben die tapfere Frederica nie aufgegeben. In Rumänien litt die dreijährige Hündin an einer Kehlkopfverengung und, damit verbunden, unter extremer Atemnot und Erstickungsanfällen. Sie hätte den dortigen Winter wahrscheinlich nicht überlebt. Bei uns wurde Frederica fachtierärztlich behandelt – zwei komplizierten Kehlkopf-Operationen, die mithilfe von Spender*innen finanziert werden konnten, verliefen gut. Sie halfen ihr, endlich richtig zu atmen. Geblieben ist eine chronische Bronchialerkrankung, die sie im Alltag aber nicht weiter beeinträchtigt.
Dr. Jürgen Hohmann, der Humanmediziner ist: „Von Anfang an war klar, dass Frederica schwer krank ist. Ein infektiöser Grund, der auch andere Tiere hätte gefährden können, wurde dabei ausgeschlossen. Ich hatte Einblicke in die Befunde und Röntgenbilder. So konnte ich mich gut darauf einstellen, einen Hund mit Handicap zu übernehmen und ihm ein adäquates Leben zu ermöglichen.“

Wie ein Seehund mit Vorfreude

Dr. Jürgen Hohmann und Frederica sind ein perfektes Team!
Zuhause genießt die muntere Hündin die Gesellschaft ihrer Freunde.

Vor der Behandlung konnte Frederica nur wenige Meter laufen, heute holt sie so schnell keiner mehr ein! Dr. Jürgen Hohmann erläutert: „Zwei Stunden am Stück spazieren gehen ist für sie kein Thema mehr.“ Schnüffeln und Neues kennenlernen findet die Hündin ebenso toll wie auf der Terrasse zu liegen oder im Gras, wenn die Sonne scheint. Dann beobachtet und kommentiert Frederica, was da so auf der Straße passiert. Auch ans Auto fahren hat sie sich mittlerweile gut gewöhnt und Fellpflege nimmt sie gelassen.

Im Kontakt mit Artgenoss*innen zeigt die muntere Hündin ein sehr positives Sozialverhalten. In ihrem Zuhause lebt sie mit zwei weiteren Hundekumpels, bei denen sie vor Selbstbewusstsein strotzt und auch gern mal ihren Kopf durchsetzen möchte. Bei den Mahlzeiten macht Frederica regelmäßig „den Seehund“, wie es ihr Pflegepapa liebevoll beschreibt. „Sie gibt Geräusche von sich, die an einen Seehund erinnern, bis sie ihr Essen kriegt. Zunächst habe ich diese Geräusche als Verzweiflung interpretiert, dass sie noch nichts bekommen hat. Da dieselben Geräusche aber auch an der Gartenpforte vor den Spaziergängen gemacht werden, denke ich, dass es wohl Vorfreude ist.“

Findet sie im Napf etwas besonders Leckeres, nimmt sie es und verschwindet damit im 1000 Quadratmeter großen Garten, um es ungestört zu genießen – Rumänien hat sie eben doch geprägt. „Insgesamt kann man sagen, sie hat sich toll entwickelt, ist eine bildhübsche selbstsichere Hündin die weiß was sie will“ und er fügt schmunzelnd hinzu, „aber es zu ihrem Leidwesen nicht immer bekommt. In vertrauter Umgebung läuft sie frei und entdeckt die Welt.“

Bildergalerie: So gut hat sich Frederica entwickelt!