Parthena Topouzoglou trägt Sam.

8. Dezember 2014

Für zehn Hunde aus der staatlichen Auffangstation in Ploiesti, Rumänien, war es ein ganz besonderer Nikolaus, denn sie kamen im Tierheim Süderstraße an und haben nun ein Leben in Sicherheit vor sich. Alle an der Aktion Beteiligten waren sich einig: Was für ein schönes Nikolausgeschenk ist es doch, an der Rettung der Hunde mitwirken zu können.

Unsere nächtliche sehr engagierte ehrenamtliche Fotografin Claudia Lehnert hat ihre Eindrücke so zusammengefasst:
Zuerst einmal ein großes Dankeschön, dass ich dabei sein durfte und dass ich, durch das Knipsen der Fotos zu dieser wahnsinnig guten Tat beitragen konnte. Es hat mir sehr viel Freude bereitet.
Erwartet habe ich völlig verängstigte, verstörte und leicht panische Hunde, was durch eine so lange Fahrt von fast zwei Tagen nur natürlich gewesen wäre. Aber wir fanden total liebe und soziale Tiere vor, die überhaupt keine Berührungsängste zeigten und sich problemlos ohne Halsband und Leine auf dem Arm ins Hundehaus tragen ließen. Ich war wirklich erstaunt und bin immer noch sehr gerührt. Diese Hunde scheinen wirklich sehr dankbar über jede Zuwendung zu sein. Ich wünsche allen zehn Hunden nur das Beste.

Unser als Gassigeher aktives Mitglied Bernd Behrenberg beschreibt seinen Einsatz so:
Die Hunde im Tierheim Süderstraße in Empfang zu nehmen, ist ohne Zweifel der angenehmere Part einer solchen „Rumänenüberführung“ – anders als vor Ort in Ploiesti im Einsatz zu sein oder die 51-Stunden-Fahrt bis nach Hamburg zu bewältigen. Dennoch ist die Teilnahme ein Stück gelebte Tierliebe oder praktizierter Tierschutz und für unsere Verhältnisse nicht minder intensiv.
Der Moment, in dem die rumänische Streunerhündin oder der rumänische Streunerhund aus dem Transportkäfig im Lieferwagen herausgeholt und einem in die Arme gegeben wird, ist so besonders und geht so tief, dass er durch keinen materiellen Schnickschnack ersetzt werden könnte. Dieses Erlebnis ist nachhaltig so erfüllend und macht eine solche Nacht zu einer ganz besonderen.
Es beseelt, bestätigt und verstärkt die eigenen Ambitionen als Tierschützer aktiv zu sein als DEN richtigen und sinnvollen Weg.

P.S.: Im Rahmen der Rotation der Heferinnen und Helfer, bin ich immer wieder gerne dabei!

Eine weitere Helferin in unserem nächtlichen Team, Petra Naujock, hat sich diese Gedanken zur Unterstützung für die rumänischen Straßenhunde gemacht:
Die gestrige Nacht mit der Ankunft der rumänischen Hunde fand ich als Gassigeher sehr spannend. Wir waren schon vorher voller Vorfreude und konnten es kaum erwarten, die Hunde in Empfang zu nehmen. Dann kam endlich der Transporter mit den Neuankömmlingen auf den Hof. Die Hunde machten einen sehr guten Eindruck und waren alle total niedlich. Wir haben dann die Pässe den Steckbriefen zugeordnet. Dann nahmen wir sie nacheinander aus den Käfigen und trugen sie zu ihrem neuen Schlafplatz. Die Hunde waren zwar verängstigt, aber auch sehr neugierig. Ich hätte am liebsten jeden dieser Hunde mit nach Hause genommen und adoptiert. Ich denke, das Tierheim wird keine Probleme haben, diese süßen Hunde an neue Halter zu vermitteln. Ich bin froh, gestern dabei gewesen zu sein und die Erfahrung mitgemacht zu haben. Man hat einfach das Gefühl, eine gute Tat vollbracht zu haben. Vor allem habe ich mich gefreut, dass die Ankunft ein Beginn in ein besseres Leben bedeutet (oder überhaupt ein Leben!). Es war eine tolle Erfahrung und nachdem die Hunde ihre Futterportion eingenommen hatten und langsam zur Ruhe kamen, bin ich glücklich nach Hause gefahren.
Abschließend möchte ich sagen, dass das Engagement des Tierheims in Rumänien für alle Beteiligten eine Win-win-Situation zu sein scheint. Die übermittelten Tiere machten bisher allesamt einen außerordentlich liebenswürdigen Eindruck und stellen doch für die meisten anderen zur Vermittlung freigegebenen Bewohner keine Konkurrenz dar. Die neuen Halter können sich auf dankbare Tiere freuen und diesen armen Seelen ein richtig schönes neues Zuhause einrichten. Zu guter Letzt das Tierheim: Das beweist meines Erachtens mit seiner Geisteshaltung einen Sieben-Meilen-Schritt weg von früherem provinziellem Kleingeist hin zu einer neuen nationalitätsübergreifenden Verantwortung für unsere Mitgeschöpfe zu sein. Insofern sehe ich nicht weniger als die Chance des Tierheims zu einer neuen moralischen Instanz in Sachen Tierschutz in Hamburg zu werden. Ich würde mich zu Zeiten von intensiver Berichterstattung über menschliche Neuankömmlinge, auch über entsprechende positive mediale Aufbereitung freuen, wenn Tiere schrecklichem Elend entfliehen konnten.

Mitglied und Gassigeherin im HTV, Parthena Topouzoglou, war auch dabei:
Mir hat es sehr viel Freude gemacht, bei der Ankunft der rumänischen Hunde dabei gewesen zu sein. Es war so schön, die Hunde in den Armen zu halten und zu merken, wie sie den Kontakt zu den Menschen genossen haben. Die Hunde waren sehr lieb zu uns und so kontaktfreudig, was ich sehr erstaunlich fand, da sie bis jetzt kein sehr schönes Leben hatten. Es war gestern ein sehr schönes Nikolaus-Geschenk für mich, diese tolle Aktion mitzuerleben und geholfen zu haben. Man brauchte nur in die Augen der Hunde zu schauen und merkte, wie dankbar die sind. Ich bin gerne nächstes Jahr wieder dabei! :-)

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