Sorgenfellchen Ken sicher im Arm von Marcus Tippner.

2. November 2015

In der Nacht von Samstag auf Sonntag haben zehn HTV-Hunde und vier Gasthunde den Schutz unseres Tierheims erreicht. Ermöglicht wurde der Transport auch durch Spenderinnen und Spender, die für acht der zehn HTV-Hunde die Ausreisekosten von jeweils 150 Euro übernommen haben.


Sandra Gulla, 2. Vorsitzende des HTV und Projektkoordinatorin Auslandstierschutz Rumänien, bedankt sich ganz ausdrücklich für die wachsende finanzielle Unterstützung des Rumänienprojektes. „Es ist wunderbar zu sehen, wie hier eins ins andere greift: Menschen die sich finanziell an dem Projekt beteiligen, aktive Mitglieder, die gerne mit anpacken, nicht nur bei der Ankunft, sondern auch bei der Betreuung der Hunde solange sie im Tierheim sind. So schaffen wir was gemeinsam.“

Von der Ankunft berichtet diesmal unser aktives Mitglied Nevra Tosbat, für die Fotos sorgte einmal mehr unser aktives Mitglied Claudia Lehnert.

„Fast seit Beginn der Kooperation des HTV mit ProDogRomania e.V. verfolge ich mit Spannung die Berichte über die Transporte der rumänischen Hunde nach Hamburg. Diesmal durfte ich selbst bei einer Ankunft dabei sein und war sehr froh, die Fellnasen bei ihren ersten Schrittchen in ihr neues Leben unterstützen zu können. Wir hatten einen aufregenden Start - nachdem die ersten Hunde problemlos und mit viel Ruhe an die Helfer übergeben wurden, brachte die ängstliche Gasthündin* Winnie etwas Turbulenz in das Geschehen. Da sie sich nicht anfassen ließ, versuchte Dr. Popescu, der die Transporte durchführt, sie mit der Leine zu führen - doch innerhalb von Sekunden hatte sie diese komplett durchgebissen und verschwand in die Dunkelheit. Zum Glück ist das Gelände eingezäunt; so konnte sie bei Tageslicht von HTV-Beschäftigten schnell wieder eingefangen werden.
Mit den anderen Hunden lief es sehr entspannt ab. Es war sehr interessant, einige der Hunde etwas kennenzulernen und zu schauen, wie die Hunde zunächst in den Unterkünfte aufgeteilt werden - wer passt mit wem zusammen? Gar nicht so einfach, da sie alle charakterlich unterschiedlich sind. Die einen mussten den ganzen Trubel erstmal verdauen, wie z.B. die noch schüchterne Jitana. Sie hat sich recht schnell ein Körbchen zum Schlafen gesucht und dann die Ruhe genossen. Anders war der quirlige Mikkel, der mir ständig auf den Schoß geklettert ist und mich abschlecken wollte. Ebenso fröhlich und zutraulich waren die hübsche Juna und der aufgeweckte Canelo. Gefreut habe ich mich über den Zustand von Ken, dessen Haut schon viel besser aussah als auf den letzten Bildern. Die schon ältere Kalja hatte mit ihrem Husten zu kämpfen, doch jetzt kann auch sie erstmal zur Ruhe kommen. Hoffentlich kann ihr im HTV geholfen werden. Zuletzt habe ich mich noch zu den kleinen Gasthündinnen Fiona und Piki gesetzt - und wäre am liebsten nicht mehr aufgestanden, weil sie so unheimlich kuschlig waren. Gut, dass bei mir zuhause mein eigener Rumäne auf mich wartete.
Ich hoffe sehr, dass ich bei den nächsten Ankünften wieder mithelfen kann.“

Hier geht es zur Bildergalerie.
(Fotos: Claudia Lehnert, HTV)


* Das sind Hunde, die bereits ein Zuhause gefunden haben, deren Ankunft aber nach den europäischen Transportbedingungen in einem Tierheim oder einer ähnlichen Einrichtung erfolgen muss, das über eine TRACES-Registrierung verfügt (TRAde Control and Expert System, ein von der EU eingeführtes Datenbanksystem, mit dem der gesamte Tierverkehr innerhalb der EU sowie aus der und in die EU erfasst wird). Zudem haben die Amtsveterinäre, die für die Transporte von ProDogRomania e.V. in Deutschland zuständig sind, zur Auflage gemacht, dass die Hunde mindestens 48 Stunden in unserem Tierheim verbleiben, damit ggf. eine Kontrolle der Hunde durch die örtlichen Amtsveterinäre möglich ist. So ist die Aufnahme von Gasthunden keine große Sache für uns, für den Weg dieser Hunde in ein sicheres Zuhause aber unerlässliche Voraussetzung.