Katerina badet Biala.

28. Mai 2016

Der Umstand, dass wir am Freitag nur noch eine Handvoll Helfer waren, hat uns nichts von unserer Motivation genommen – im Gegenteil, wir waren fest entschlossen, unser Bestes zu geben, um „unsere“ Hundeseelchen weiter bestmöglich zu versorgen. Wir haben uns noch früher als an den letzten Tagen auf den Weg ins Shelter gemacht, um alles zu schaffen, was wir uns vorgenommen hatten. Hand in Hand und mit großem Einsatz haben wir uns durch den Tag gekämpft, nicht mal die erschöpfende Hitze konnte uns daran hindern.

Leider hat uns der Tag nicht nur Positives gebracht. Gleich am Morgen mussten wir zwei Welpen, deren Zustand sich deutlich verschlechtert hatte, ins Vethaus bringen. Sie wurden von der Tierärztin Adriana untersucht und mit Medikamenten versorgt. Beim Verdacht auf Parvovirose müssen sie im Vethaus bleiben, um ihre medizinische Versorgung besser gewährleisten zu können und die Ansteckung anderen Welpen zu verhindern. Wir wünschen uns sehnlich, dass sie es schaffen, die Prognose ist aber schlecht. Dies gehört leider auch zu dem Alltag in einem Tierheim.

Nach diesem traurigen Anfang des Tages haben wir uns sofort an die Arbeit gemacht und es ging weiter wie jeden Morgen – Hunde mit Futter und Wasser zu versorgen, Kot aufsammeln, Hundezwinger und Ausläufe reinigen. Danach konnten Thomas, Inka und Pepe damit anfangen, die letzten Zwinger zu kärchern. Mit Stolz können wir nun berichten: Wir haben es geschafft! Alle Hundeunterkünfte und Hundehütten wurden mit Hilfe des Hochdruckreinigers grundgereinigt, vom Dreck und Kot befreit und es tut richtig gut zu sehen, wie es die Hunde genießen. Das haben wir zusammen geschafft mit unseren Mitkämpfern, die gestern leider zurück nach Deutschland gereist sind. Wir hoffen, ihr seid gut angekommen! Ein großer Dank auch an Pepe aus Italien, einem Mann mit dem Herz an der richtigen Stelle, der uns bei allen Aufgaben tatkräftig unterstützt und für die Hundeseelchen immer eine Zärtlichkeit übrig hat. Ein ganz besonderer Kerl!

Auch mit der Anbringung der Sichtschutzelemente sind wir gut vorangekommen und mit Hilfe von Thomas und Gogo sind alle großen Häuser fertig geworden. Morgen müssen noch ein paar Holzspanplatten in Mel‘s Nest befestigt werden. Weitere Hundeboxen wurden von Michel sauber geschrubbt, der sich zusammen mit Julius und Katerina auch um die Kleinsten gekümmert hat.

Katerina hat nach der Absprache mit der Tierärztin Adriana alle Hunde, die unter Demodex-Erkrankung leiden, mit einem speziellen Shampoo gebadet. Demodex-Milben sind winzig kleine Milben, die sich im Haarbalg und in den Talgdrüsen der Hunde aufhalten und dort parasitieren. Diese Badebehandlung soll die Milben abtöten. Die meisten Hunde haben es genossen, denn auch das Baden bedeutet Aufmerksamkeit, die sie oft so sehr vermissen.

Auch Freitag haben wir, nach der Absprache mit Anna, der Vorsitzenden von ProDogRomania e.V.., Hunde umgesetzt. Eine ganz tolle Hundemama lebte mit ihren drei Welpen in einem kleinen Zwinger, der schwieriger zugänglich ist, weil man durch zwei anderen Gehege gehen muss, um diese kleine Familie zu versorgen. Da es bei einer säugenden Mutter und kleinen Welpen wichtig ist, sie intensiver zu versorgen, hat sie Michel mit Julius in einen Eckzwinger gebracht, der für sie besser geeignet ist. Diese wunderbare, ruhige Hündin ist vor allem Katerina ans Herz gewachsen und sie freut sich sehr, dass sie gestern von Anna und Florian erfasst wurde und bald in die Galerie von ProDogRomania e.V. kommt.

Freitag war auch Kastrationstag. Nachdem die Tierärztin Adriana ihre regelmäßige Runde mit dem Volontär Julius durchs Tierheim gemacht hat, wurden sieben Hunde und zwei Katzen ins Vethaus gebracht, wo sie von Adriana kastriert wurden. Kastrieren ist eine von den wichtigsten Aufgaben, die dafür sorgen soll, dass immer weniger Hunde unter schlechten Zuständen in Rumänien leben und leiden müssen.

Zum Schluss würden wir gerne von einem ganz tollen Kerl berichten, der vor allem Inkas Herz erobert hat. Larson ist ein großer, weißer Bär, der abgemagert und voller Zecken ins Tierheim kam. Jeden Tag schenkt ihm Inka eine besondere Aufmerksamkeit, um ihn aufzupäppeln und ihm den Alltag im Zwinger ein klein wenig zu verbessern. Sie ist sehr glücklich darüber, dass er schon beim nächsten Transport nach Deutschland einen Platz reserviert hat und bald im Tierheim Rüsselsheim sein neues Leben anfangen kann.

Morgen liegt unser letzter ganzer Tag vor uns und wir haben noch einiges vor!

Hier gibt es die Bildergalerie zum Bericht.

 

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