Rosalie sucht noch eine Familie.

17. Oktober 2016

Freuen kann sich der kleine schwarze Hund, der sich gestern aus Angst vor den anderen Hunden hinter dem Wassereimer versteckte. Gespannt betraten wir heute das Tierheim in der Hoffnung, dass seine Umsetzung in eine andere Gruppe gut verlaufen ist. Wir konnten feststellen: Es war ein großer Erfolg!

Der Kleine, der Occhi heißt, hat sich prima in die Gruppe integriert und wir freuen uns, dass er so fröhlich und ausgelassen herumtollt. Außerdem haben wir erfahren, dass Occhi schon diese Woche ins Tierheim Koblenz ausreisen kann. Gleichzeitig sind heute erneut Welpen gestorben, was uns zeigt, dass wir nicht jeden retten können. Vermutlich wird auch der letzte Welpe aus dem Wurf morgen nicht mehr leben.

Heute ist der zweite Tag, an dem wir auf dem Weg zum Tierheim von einer freundlichen freilebenden Hündin überschwänglich begrüßt und begleitet wurden. Wir sind überrascht, wie offen und nett uns die rumänischen Hunde begegnen, obwohl sie vermutlich nicht immer gute Erfahrungen mit Menschen gemacht haben. Das gilt nicht nur für die Begegnungen auf der Straße, sondern vor allem auch für die Begegnungen im Tierheim. Man kann jeden Zwinger betreten, ohne sich davor fürchten zu müssen, aggressiv angegangen oder gar verletzt zu werden. Die meisten Hunde sind nicht nur freundlich, sondern auch überglücklich, wenn man ihnen Gesellschaft leistet. Die wenigen, die uns gegenüber unsicher sind, ziehen sich zurück in ihre Hütten und warten ruhig, bis wir den Zwinger wieder verlassen haben.

Erleichtert waren wir auch, die kleine, einäugige Hündin, die wir gestern Abend aus ihrer Gruppe genommen und ins Haus gesetzt hatten, wohlauf und ein wenig ruhiger wiederzusehen. Ein weiterer kleiner Erfolg! Und dann gab es noch ein erfreuliches Treffen: Annette hatte sich bereits vor der Abreise gefreut, nun auch ihren Patenhund Nora kennenzulernen. Der schwarze Schnauzer-Mischling kam vor etwa drei Wochen mit einer riesigen Wunde an der Flanke zu Mishu. Um die horrenden Tierarztkosten zu stemmen, wurden Paten gesucht – Annette ist einer von ihnen. Und sie konnte Nora trotz ihrer Verletzung und langem Aufenthalt in der Quarantänestation als freundliche, geduldige Hündin erleben, die die Streicheleinheiten sehr genossen hat.

Zwischen all der Freude, Hoffen und Bangen gab es natürlich auch wieder eine Menge zu tun. Weitere Zwinger haben wir gesäubert, überall für ausreichend Wasser gesorgt, in einige Hütten legten wir bereits etwas Stroh. Auch die Versorgung einer noch offenen Bisswunde mit einem Verband gehörte dazu. Wo man hinschaut – eigentlich gibt es immer viel zu tun. Und so fällt abends der Abschied schwer. Als wir uns schließlich doch auf den Heimweg machten, wurden wir bereits vor dem Eingang von unserer neuen Freundin, der freilebenden Hündin, erwartet.

Hier geht es zu den Fotos.

< Zum vorherigen Bericht. | Zum folgenden Bericht. >