Mischlinge wie unsere Susi haben nicht nur ein einzigartiges Wesen, sondern auch ein Aussehen, das bezaubert.

31. Juli 2018

Anlässlich des heutigen Tag des Mischlingshundes appellieren wir an Sie, nicht die Vermehrung von Tieren durch einen Kauf zu unterstützen oder selbst in die Hand zu nehmen. Wer einen Hund vom Züchter kauft, nimmt damit einem Tier aus dem Tierschutz den Platz weg. Und wer sich ein Rassetier aussucht, ist oft gar nicht oder irreführend informiert: Leider sind Züchter selten die richtigen Ansprechpartner, wenn es darum geht, dass die Zuchtmerkmale oft eine lebenslange Beeinträchtigung des Wohlbefindens für die Tiere bedeuten. Viele von ihnen sind aufgrund der züchterischen Maßnahmen in erbärmlicher körperlicher Verfassung.

So manches Tier zahlt einen hohen Preis für Gedankenlosigkeit oder Ignoranz der Menschen. Ein winzig kleiner oder riesengroßer Hund, ein nackter, einer mit absurd langen Ohren, kurzköpfige Hunde ohne echte Schnauze und ohne Schwanz – die Liste der äußerst fragwürdigen Erscheinungen ist lang. Gemeinsam ist den betroffenen Tieren, dass wir Menschen ihnen zugunsten eines von uns gewünschten Aussehens Schmerzen, Schäden und Leiden zufügen. Damit verstoßen die Züchter ganz klar gegen das Tierschutzgesetz.

Der Wunsch der Menschen nach besonderen Tieren und vielleicht auch der Wunsch, selbst etwas Besonderes zu sein, ist nach wie vor Ursache von etlichen Qualzüchtungen. Unser Tierheim nimmt jedes Jahr immer mehr Tiere mit Atemnot, Bandscheibenvorfällen oder Neurodermitis oder Tiere, bei denen Körperteile fehlen oder umgestaltet sind, auf. Sie werden bei uns abgegeben, weil man mit den hohen Tierarztkosten nicht gerechnet hatte, durch das Verhalten der Tiere überfordert war und den Aufwand für die beispielsweise tägliche Pflege seines Mitbewohners nicht mehr aufbringen konnte oder wollte. Aber auch aus dem Ruder gelaufene private Zuchten oder Tieraussetzungen mehren sich.

Selbst wenn Rassetiere körperlich einigermaßen unbeeinträchtigt bleiben, so sind sie oft wegen ihres Äußeren außerstande, normale soziale Kontakte zu haben. Solche Tiere sind überdurchschnittlich oft in schwere Beißereien mit Artgenossen verwickelt, weil die „Diplomatie“ unter Hunden, also all diejenigen Verhaltensweisen, die dazu gedacht sind, einen körperlichen Kampf zu vermeiden, schlicht nicht stattfinden kann.

Adopt, don’t shop!

Eine weitere nicht zu unterschätzende negative Folge des Rassewahns ist das Millionengeschäft mit dem Welpenhandel. Viele Menschen wollen die Kosten für ein ihrem Schönheitsideal entsprechendes und qualgezüchtetes Tier beim Züchter nicht bezahlen. So kurbeln Sie die Vermehrung tausender sogenannter Moderassewelpen im Ausland an, die dann billig verramscht werden. Im Tierheim Süderstraße erleben wir jedes Jahr wieder die Folgen dieses Zuchtwahnsinns: kranke, ungeimpfte Tiere und unüberlegt angeschaffte lebendige Schnäppchen, die schnell „zu viel“ werden. So trägt der Tierschutz einmal mehr die Last, die eine ignorante Gesellschaft produziert.

Grundsätzlich sollten wir die uns anvertrauten und letztlich auf Gedeih und Verderb ausgelieferten Mitgeschöpfe nicht durch Modetrends wie extrem faltige Haut, Hängeaugen oder krumme Beine quälen! Wirkliche Tierfreundinnen und Tierfreunde nehmen sich einen Tierheim-Schützling ins Haus und spenden an den Tierschutz! Ein einfacher Schritt für eine bessere Welt.

Wer sich für Susi als neues Familienmitglied interessiert, findet hier weitere Informationen über sie.