Im eigenen Blut sterbend sich selbst überlassen: Dieses Leid ist nun vorbei!

Ein Meilenstein in der Tierschutzgeschichte: Der Kampf um die geschundenen Geschöpfe im LPT Mienenbüttel war erfolgreich! Der Landkreis Harburg hat dem LPT mit sofortiger Wirkung die Betriebserlaubnis entzogen.

Nach gründlicher Prüfung kommt der Landkreis Harburg zu der Überzeugung, dass die Zuverlässigkeit des Betreibers nicht mehr gegeben ist, heißt es in einer offiziellen Mitteilung. Daher wird mit sofortiger Wirkung die Erlaubnis der LPT (Laboratory of Pharmacology and Toxicology GmbH & Co. KG) nach § 11 Abs. 1 Nr. 1 Buchstaben a) und b) Tierschutzgesetz* am Standort in Mienenbüttel widerrufen. Mit dem Widerruf wird dem LPT die Tierhaltung untersagt. 50 Jahre Tierleid in Mienenbüttel haben damit endlich ein Ende!

Das LPT hat die Möglichkeit, rechtliche Schritte gegen den Widerruf einzuleiten. Eine Klage hätte jedoch keine aufschiebende Wirkung. Detailliertere Aussagen zur Begründung des Widerrufs können aufgrund der laufenden staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen nicht gemacht werden, heißt es weiter vom Landkreis Harburg.

Was passiert mit den restlichen Tieren?

Dem LPT wird eine Frist von zwei Wochen eingeräumt, um alle sich derzeit noch im Labor befindenden Tiere – dabei handelt es sich um 96 Hunde – an geeignete Dritte abzugeben (als Haustiere und nicht als Versuchsobjekte!). Wie auch schon in den vergangenen Wochen, muss das Veterinäramt im Vorfeld über die Abgabe informiert werden und erhält Name und Adresse des neuen Halters. Insgesamt 49 Katzen und 80 Hunde wurden bereits an Tierschutzorganisationen und vereinzelt an Privatpersonen vermittelt. Für die Affen kam zuvor leider jede Rettung zu spät – sie wurden bereits unter den Augen der Behörde an einen niederländischen Versuchstierhändler weiterverkauft.

*Paragraph 11 Abs. 1 Nr. 1 Buchstaben a und b TierSchG regelt die Erlaubnis, Wirbeltiere, die dazu bestimmt sind, in Tierversuchen verwendet zu werden, oder deren Organe oder Gewebe dazu bestimmt sind, zu wissenschaftlichen Zwecken verwendet zu werden, zu halten.

Wir fordern: Alle LPT-Standorte müssen geschlossen werden!

In Mienenbüttel wurden Geschöpfe wie dieser Affe bestialisch gequält. Die Folter geht an anderen LPT-Standorten weiter. Das darf nicht sein!

Der Entzug der Betriebserlaubnis am Standort Mienenbüttel ist ein wichtiges bundesweites Signal gegen die Folterpraktiken im LPT und im Tierversuch allgemein. Doch wir dürfen uns auf diesem Erfolg nicht ausruhen: Auch in Neugraben, der Zentrale des LPT, befinden sich viele leidende Tiere wie Mäuse, Ratten und Meerschweinchen und Kaninchen, die todbringenden Experimenten ausgesetzt werden. Allein bei Botox-Tests müssen Mäuse qualvoll ersticken. Die unzuverlässige Arbeitsweise und massiven Gesetzesverstöße des LPT in Mienenbüttel machen sicherlich auch vor den anderen Standorten nicht halt. Wir haben bereits vor einiger Zeit bei der zuständigen Hamburger Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz nachgefragt, wie hier weiter verfahren wird, und keine aufklärenden Antworten erhalten.

An der Seite von Soko Tierschutz, Cruelty Free International und weiteren Tierschutzorganisationen hat sich der Hamburger Tierschutzverein seit Bekanntwerden der massiven Tierschutzverstöße des LPT im Oktober 2019 für die missbrauchten Tiere eingesetzt und wird es weiter tun. Zwei aufmerksamkeitsstarke Großdemonstrationen in Hamburg und unzählige tägliche sowie wöchentliche Protestaktionen vor den LPT-Standorten beweisen, dass die Bürger*innen diese Zustände nicht länger hinnehmen – wir sind viele und wir werden immer mehr. Gemeinsam machen wir weiter, bis alle LPT-Standorte geschlossen werden!