Obwohl sie "so süß sind", landen Lämmer traditonell auf den Tellern zu Ostern. Credit: Peta.

Ostern steht vor der Tür und viele Menschen, die diesen Feiertag feiern, freuen sich auf eine Feier im Kreis ihrer Liebsten. Traditionelle Gerichte wie Fisch am Karfreitag oder das Osterlamm stehen auf dem Speiseplan, Eier werden gefärbt und versteckt und glänzende Kinderaugen finden ebenso glänzend verpackte Schokoladen-Leckereien in den Verstecken des Osterhasen. Eine schöne Vorstellung! Was die Idylle insbesondere für Tierschützer und Tierschützerinnen jedoch trübt: Wie an fast jedem Feiertag gehen die Traditionen Hand in Hand mit einem Anstieg an Schlachtungen, gedankenlosem Konsum von tierischen Produkten und somit Tierleid. Wir möchten ein Bewusstsein für die Thematik schaffen und Alternativen für ein tierleidfreies Ostern aufzeigen.

Das Leid der Lämmer

Die niedlichen Lämmer findet man zu Ostern als Dekoration auf der Fensterbank und im Vorgarten. Kinder erfreuen sich an ihnen als Plüschtiere und in Tierparks. Aber sie landen auch in weniger süßer und verniedlichter Form auf dem Teller – nämlich in Form eines Stückes Fleisch. In Deutschland werden jährlich 1,3 Millionen Schafe und Lämmer getötet. Wie fast immer in der sogenannten Nutztierhaltung, werden sie schon als Kinder geschlachtet und erreichen gerade einmal ein Alter von wenigen Wochen. Wie andere Tierkinder auch, sind Lämmer bewegungsfreudige und neugierige Persönlichkeiten, die die Welt entdecken wollen. Die Realität sieht mal wieder anders aus: Die sogenannten „Osterlämmer“ werden im Winter geboren und in Massenställen gemästet, bis sie zu Ostern fett genug sind und mithilfe eines stressvollen Tiertransport mit all ihren Geschwistern, aber ohne Mutter, zum Schlachthaus gefahren werden. Bis zu diesem Zeitpunkt erblicken sie nicht einmal Tageslicht oder bekommen gar eine saftige grüne Weide zu sehen.

Das Massenschlachten der Osterhasen?

In Gitterkäfigen müssen die Kaninchen ihr Leben lang hausen. Credit: AnimalEquality.
In Deutschland werden jährlich auch ca. 22 Millionen Kaninchen geschlachtet, zwei Drittel alleine für das Osterfest. In Mastbetrieben müssen sie in engen Käfigen, die übereinander gestapelt und von allen Seiten aus einsehbar sind, hausen. Gerade für Kaninchen ist dies wider ihrer Natur: Sie sind unter normalen Umständen sehr aktiv, wollen springen und sich in Verstecke zurückziehen, wenn sie Ruhe benötigen. Der Gitterboden verursacht nicht selten Verletzungen an der Hinterläufen, der Bewegungsmangel Wirbelsäulenverkrümmungen, die schlechte Hygiene Infektionen und die fehlenden Beschäftigungsmöglichkeiten Verhaltensstörungen, die in Aggression gegenüber Artgenossen resultiert.

Milchschokolade? Verpackung: süß, Inhalt: Kuh-Leid

Wir werden nicht müde, es immer wieder zu predigen: Milch ist eigentlich Muttermilch von Kühen, deren Kälber von ihnen getrennt und im Fall der männlichen Kälber geschlachtet wurden. Kühe werden immer wieder geschwängert und für ihre Milch ausgebeutet. Dafür, dass wir Milch in unserem Kaffee trinken, Käse auf das Brot packen und im Fall des Osterfests Schokolade in Hasenform verschenken können. Hier finden Sie mehr dazu, wie die Kühe (nicht nur zu Ostern, sondern das ganze Jahr) in der Intensivtierhaltung leider müssen.

Ein Leben hinter Gittern. Von grünen Wiesen können die Tiere in der Massentierhaltung nur träumen. Credit: Peta.
Die Tiere werden als reine Milchmaschinen betrachtet. Credit: AnimalEquality.

 

Ein Huhn in der Käfighaltung hat weniger als ein DIN A4 Blatt Platz. Credit: Peta.
Bunte Eier, großes Leid

Besonders zu Ostern werden jährlich bunte Eier im Supermarkt angeboten. Aus was für einer Haltung die gekochten und eingefärbten Eier stammen, ist für Verbraucher und Verbraucherinnen dabei nicht ersichtlich. Denn: Eine Kennzeichnungspflicht besteht nicht (die Ziffer „0“ steht für Bio-, „1“ für Freiland-, „2“ für Boden- und „3“ für Käfighaltung). Milliarden solcher bunten Eier stammen noch immer aus Käfighaltung für Kleingruppen. Die neuen Kleingruppen-Käfige bieten der einzelnen Henne nur geringfügig mehr Platz: Statt der bisherigen 550 sind es nun 800 Quadratzentimeter (890 Quadratzentimeter inklusive Nestfläche) – das entspricht etwas mehr als eineinhalb DIN A4-Seiten. Dieses „Leben“ bedeutet immensen Stress und Leid. Die Haltungsform ist mittlerweile gesetzlich verboten – die Übergangsfristen enden jedoch erst 2025, in Ausnahmefällen sogar erst 2028. Hinzu kommt, dass Hennen zuchtbedingt mehr als 300 Eier im Jahr und damit fast täglich ein Ei legen müssen – die natürliche Anzahl liegt bei 40 (und dient einzig der Arterhaltung). Die körperliche Leistung verlangt den Tieren alles ab. Nach rund zwölf Monaten lässt die erzwungene Produktivität durch die natürliche Mauser der Tiere nach. Zu diesem Zeitpunkt sind die Hennen für die Eierproduzenten nicht mehr rentabel und werden durch neue Junghennen ersetzt – dabei liegt ihre natürliche Lebenserwartung bei bis zu zwölf Jahren. Da auch Bio-Eier keine Alternative zu diesem ausbeuterischen System sind, appellieren wir, ganz auf die Eier zu verzichten.

Tierleidfreies Ostern: Alternativen ohne Verzicht

Eier aus Salzteig statt bunte Hühnereier. Hier finden Sie unsere Bastel-Tipps.

Vegane Süßigkeiten aus dem Supermarkt: Den geliebten Osterhasen oder die Schoko-Eier gibt es jetzt auch von vielen Herstellern in vegan, hergestellt auf Mandel- oder Haferbasis. Einfacher war es noch nie, vegane Alternativen zu finden!

Tischen Sie ein veganes Ostermenü auf! Inspiration dafür haben wir hier gesammelt.

Osterlamm gewünscht? Wie wäre es, einfach ein schönes veganes Osterlamm zu backen? Das dient nicht nur als Dekoration, sondern ist obendrauf noch sehr lecker – und lässt sich ohne schlechtes Gewissen genießen. Rezepte gibt es im Internet und auch Backformen in Osterlamm- oder auch Osterhasen-Form lassen sich per Mausklick finden.
Leckeres Löffelei, auch ein tolles Geschenk. Credit: Zucker & Jagdwurst.
Vegane Osterkarotten. Credit: Maras Wunderland

Wir müssen der Tatsache ins Auge blicken: Die süßen Lämmer und Kaninchen fristen ein erbärmliches Dasein, bis sie bei uns schließlich auf dem Esstisch landen. Tierliebe fängt beim Essen an. Daher rufen wir auf: Bitte bedenken Sie all dies bei Ihrem Oster-Einkauf und finanzieren Sie das apokalyptische Tierleid nicht mit. Die Tiere werden es Ihnen danken!