Millionen Tiere müssen jedes Jahr in Versuchslaboren leiden. Credit: Deutscher Tierschutzbund e.V.

Seit 60 Jahren wird am 24. April der Internationale Tag des Versuchstieres begangen - selbstverständlich aus dem Grund, den Tieren in der Medizin- und Pharmaindustrie eine Stimme zu geben und sich gegen Tierversuche und das damit verbundene Tierleid einzusetzen

Jedes Jahr müssen Tierschutzorganisationen wie wir oder unser Dachverband, der Deutsche Tierschutzbund, darauf aufmerksam machen, dass immer noch Millionen Tiere in Versuchen leiden und sterben. Die Versuchstierstatistik des Deutscher Tierschutzbund e.V. aus dem Jahr 2020 ist erschreckend: Insgesamt 72.109 Tiere erlitten den höchsten Grad an Schmerzen, Leiden und Schäden. Beispiele für den höchsten Schweregrad sind Xenotransplantationen (Organtransplantation von einer Tierart auf eine andere) oder zuchtbedingte genetische Störungen, die mit schwerem Leiden verbunden sind.

Bei mehr als 900.000 Tieren wurde Erbinformation manipuliert, um sie künstlich krank oder dem Menschen ähnlicher zu machen. Dies setzt die besorgniserregende Entwicklung der letzten Jahre fort, die leider zeigt, dass Forscherinnen und Forscher mit gleichbleibender Begeisterung mit dem Erbgut von Tieren spielen.

Der Negativpreis "Herz aus Stein" des Ärzte gegen Tierversuche e.V.

Darüber hinaus verleiht der Verein Ärzte gegen Tierversuche e.V. jedes Jahr das „Herz aus Stein“ – eine traurige Auszeichnung, denn prämiert wird der schlimmste Tierversuch des Jahres. Selbstverständlich sind alle Tierversuche furchtbar und verdienen einen Negativpreis - aber einige sind besonders brutal und abstrus. Im Jahr 2022 wurde er verliehen an die Poliklinik für zahnärztliche Chirurgie des Universitätsklinikums Düsseldorf für Versuche, in denen Beagles die Zähne gezogen und Löcher in den Kiefer gebohrt wurden.

Ziel der Studie war es herauszufinden, ob sich Zähne als Aufbaumaterial für Kieferknochen eignen. „Diese Versuche sind nicht nur grausam, sondern aus vielfachen Gründen auch völlig absurd“, erklärt Dr. med. vet. Gaby Neumann, wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Ärzte gegen Tierversuche. „Hunde sind in der Lage, ganze Knochen durchzubeißen oder Teile aus ihrer Beute zu reißen. Dabei wirken ganz andere Kräfte als bei der Ernährung des Menschen. Deshalb gibt es gravierende Unterschiede bezüglich der Art des Gebisses sowie des Aufbaus von Kiefer, Knochen und Muskulatur.“

Leider können wir diesen Artikel nicht mit positiven Entwicklungen der letzten Jahre schließen – daher müssen wir weiterhin an alle appellieren: Gehen Sie auf die Straße, unterschreiben Sie Petitionen und versuchen Sie in den Bereichen, in denen es möglich ist (z. B. im Bereich Kosmetik), keine Unternehmen zu unterstützen, die Tierversuche fördern!