Der HTV war dank ehrenamtlich Aktiver mit einem Info-Stand vertreten.

Hunde standen bei unseren Aktivitäten am vergangenen Wochenende im Mittelpunkt: Beim SoKa Run 2022 durch die Hamburger Innenstadt machten wir wieder gemeinsam mit anderen Tierschutzorganisationen auf die Ungerechtigkeiten des Hamburger Hundegesetzes aufmerksam. Und auch beim Hundebadetag im Strandbad Farmsen waren wir mit einem HTV-Infostand vertreten, um unter anderem über die unsägliche Rasseliste und den illegalen Welpenhandel aufzuklären – während die Vierbeiner im Wasser toben konnten.  

In der Freien und Hansestadt Hamburg werden seit mehr als 20 Jahren Hunde aufgrund ihrer Rasse als unwiderlegbar gefährlich eingestuft und dürfen nicht in Hamburg leben. Daher fordern wir die Abschaffung der Rasseliste und eine Novellierung des Hamburger Hundegesetzes. „Es ist traurig, dass wir immer noch gegen die Diskriminierung dieser Hunde, die wissenschaftlich nicht begründbar und moralisch nicht vertretbar ist, auf die Straße gehen müssen“, sagt Janet Bernhardt, 1. Vorsitzende des HTV. Gemeinsam mit HTV-Geschäftsführerin Petra Hoop und ihrer eigenen Bullterrier-Hündin Mina, die aufgrund ihrer Rasse in Hamburg als unwiderlegbar gefährlich gilt, nahm Janet Bernhardt wieder am SoKa Run 2022 teil. Zudem informierten Ehrenamtliche des HTV an einem Infostand mit Flyern und in Gesprächen über unsere Forderungen und Vorschläge zur Novellierung des Hamburger Hundegesetzes.

Unsere 1. Vorsitzende Janet Bernhardt und HTV-Geschäftsführerin Petra Hoop zeigten Flagge beim SoKa Run 2022.​​​​​

Bisher dürfen Hunde der Kategorie 1 (American Pitbull Terrier, American Staffordshire Terrier, Staffordshire Bullterrier und Bullterrier sowie Mischlinge dieser Rassen) in Hamburg nur mit einer Sonder-Erlaubnis leben. Das hat gravierende Folgen für unsere Tierheimschützlinge: Kat-Hunde haben es schwerer, ein neues Zuhause zu finden, darum bleiben sie oft länger bei uns im Tierheim – einige sogar für den Rest ihres Lebens.

Hunde nach ihrem Verhalten beurteilen - Eignungsprüfung für Halterinnen und Halter gefordert

Der HTV fordert daher seit Jahren, dass Hunde nach ihrem Verhalten und nicht nach ihrer Rasse beurteilt werden sollten – wie es in Hamburgs Nachbarbundesländern längst praktiziert wird. Selbst bei einer erteilten Genehmigung und mit bestandenem Wesenstest muss ein Hund der Kategorie 1 in Hamburg ständig einen Maulkorb tragen und an kurzer Leine geführt werden, Freilauf ist selbst auf ausgewiesenen Hundeauslaufflächen nicht möglich, eine Leinenbefreiung nicht erlaubt. Auch die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel kann aufgrund der Rassezugehörigkeit eingeschränkt werden. Hinzu kommt, dass Kat-Hunde mit einer Steuer von 600 Euro jährlich belegt sind, während die Haltung anderer Rassen nur 90 Euro im Jahr kostet. Da der Mensch Verantwortung für das Verhalten seines Hundes trägt, hält der HTV eine Eignungsprüfung für Halterinnen und Halter vor der Hundeanschaffung für sinnvoll. Mindestens alle Hunde der Kategorie 1 mit erfolgreich absolviertem Wesenstest sollten in Hamburg leben dürfen – mit den gleichen Rechten und Pflichten wie Hunde, die in der Rasseliste nicht aufgeführt sind.

Die Facebookseite Kategorie 1 - Leben mit Listenhund klärt über die Ungerechtigkeiten auf.
Tina Netzband ist die Initiatorin des Hamburger SoKa Run.
Unsere 1. Vorsitzende Janet Bernhardt fordert die Abschaffung der Rasseliste. Sie nahm wieder gemeinsam mit ihrer Bullterrier-Hündin am SoKa Run teil.
Auch Michael Wahlert von Hunde-Lobby e.V. ist ein langjähriger Kämpfer gegen das Hamburger Hundegesetz.
Kein Hund gehört gelistet! Ehrenamtliche Vereinsmitglieder stellen auf der Facebookseite Pitti Staff Bully vom HTV Tierheimschützlinge der Kategorie 1 vor.
Auch Jule Thumser von Hunde-Lobby e.V. war dabei - und arbeitet seit vielen Jahren Hand in Hand mit dem HTV zusammen.

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Der Hundebadetag im Strandbad Farmsen findet immer zum Abschluss der Badesaison statt.
Dass es dieses Mal meistens regnete, störte hauptsächlich die Menschen.  
Wir waren - neben anderen Tierschutzorganisationen - wieder mit einem Info-Stand vertreten,
der von einer Hauptamtlichen und mehreren ehrenamtlich Mitarbeitenden betreut wurde.