Das Tierheimgelände mit der Erweiterungsfläche am Bahndamm - siehe Pfeil (Foto: Patrick Sun)

Der Hamburger Tierschutzverein von 1841 e.V. (HTV) begrüßt es, dass die durch die maroden Bauverhältnisse ausgelösten und durch die Ukrainekrise verschärften Probleme der nicht ausreichenden und teilweise nicht mehr tierschutzgerechten Unterbringung von Tieren im Tierheim Süderstraße nunmehr behördenseitig entschieden und lösungsorientiert angegangen werden sollen.

Insbesondere freuen wir uns über eine tierschutzgerechte „Container-Lösung“ zur kurzfristigen Entschärfung von Kapazitätsengpässen. Die Notlage der Stadt bei den von ukrainischen Flüchtlingen mitgebrachten Haustieren kann damit ein Stück weit entschärft werden. Aber auch der grundsätzliche Mangel an Unterbringungsmöglichkeiten für Haustiere aus Hamburg, der seit Jahrzehnten besteht und der u. a. in der maroden Bausubstanz begründet ist und der durch die akute Schließung des sogenannten Alten Katzenhauses im Sommer 2021 zu einer insgesamt katastrophalen Notlage im Tierheim geführt hat, kann damit ein wenig abgemildert werden. Allerdings muss zur Kenntnis genommen werden, dass die dafür zur Verfügung stehende Fläche lediglich eine Größe von 2.500 Quadratmetern aufweist und darüber hinaus extrem ungünstig gelegen und geschnitten ist. Mit der Aufstellung von Containern alleine ist es schon deshalb sicher nicht getan.

Wir haben dazu der Behörde für Justiz und Verbraucherschutz (BJV), die uns kürzlich zu einer Stellungnahme aufgefordert hatte, vergangene Woche nach interner Prüfung Folgendes mitgeteilt:
Im Vertragsentwurf „wird die Planungs- und Durchführungsverantwortung beim HTV angesiedelt, die BJV übernimmt die Beratungs- und Finanzierungsrolle. Als relativ kleiner privatrechtlicher Verein sind wir mit dieser Rollenverteilung zum gegenwärtigen Zeitpunkt überfordert. Wir sind mit den anstehenden Baumaßnahmen zur Sanierung des Alten Katzenhauses und den weiteren kurzfristig notwendigen Reparaturmaßnahmen an der maroden Gebäudesubstanz auf dem Gelände der Süderstraße am Limit. Wir schlagen deshalb vor, dass bei der Container-Lösung die BJV die Planungs- und Durchführungsverantwortung übernimmt. Wir gehen davon aus, dass in den Behörden der Freien und Hansestadt Hamburg dafür ein großes Knowhow vorhanden ist. Demgegenüber übernehmen wir die Beratungsfunktion und stellen auf diese Weise sicher, dass nichts geplant wird, was anschließend nicht tierschutzgerecht bewirtschaftet werden könnte."

Wir sehen mit großer Hoffnung weiteren Gesprächen mit den zuständigen Behörden entgegen, bei denen diese und andere noch offene Fragen geklärt werden können und sollen.