Welpenhändler wie der verurteilte sorgen mit ihrer Profitgier für großes Leid und viele Todesfälle unter den Tieren.

Heute (03.05.2021) stand ein 33-Jähriger wegen Betrugs und Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz vor Gericht. Er bot unter anderem todkranke Hundewelpen auf eBay Kleinanzeigen an, die im neuen Zuhause verstarben.

Allein zwischen März und Juni 2020 hat der behördlich einschlägig bekannte Mann fünf schwer kranke Welpen verkauft und den neuen Halter*innen ihren Gesundheitszustand verschwiegen. Kurz darauf verstarben die Hundekinder elendig am Parvovirus – diese Opfer waren dabei nur die Spitze des Eisbergs. In weiteren Fällen soll Manuel M. in den Verkaufsannoncen und auch gegenüber den Käufer*innen unwahrheitsgemäß behauptet haben, dass die Welpen acht Wochen oder älter seien. Dabei waren die von ihm gehandelten bzw. dafür gehaltenen Tiere nachweislich zu jung, um von ihrer Mutter getrennt zu sein – die deutsche Tierschutz-Hundeverordnung schreibt vor, dass ein Hund mindestens acht Wochen alt sein muss, wenn er von seiner Mutter getrennt wird. Im Juni 2020 soll der Mann elf Welpen in einem Käfig gehalten haben, die jünger als acht Wochen alt waren.

Welpe Enno hat als Opfer der Welpenmafia überlebt und ein liebevolles Zuhause gefunden - viele andere gehandelte Hundekinder haben dieses Glück leider nicht.

Heute (03.05.2021) wurde der Angeklagte wegen Betrugs und Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren ohne Bewährung sowie einer Geldstrafe in Höhe von 2950 Euro verurteilt. „Dieses Urteil ist ein wichtiges bundesweites Signal für alle, die sich an dem Leid und Tod der Welpen bereichern wollen“, betont unsere 1. Vorsitzende Janet Bernhardt.

Seit Anfang Dezember saß der Mann bereits in Untersuchungshaft. Unsere Tierschutzberaterin Sina Hanke erläutert: „Seither geht der Welpenhandel leider ungebremst weiter – und verlagert sich aus Hamburg nun weiter nach Schleswig-Holstein. Trotzdem sind wir sehr froh, dass die Welpenhändler schlussendlich die Härte des Gesetzes trifft, und unsere Hoffnungen sind groß, dass sich dies auch auf den Welpenhandel bundesweit auswirkt.“ Seit mehr als einem Jahr kämpft der Hamburger Tierschutzverein von 1841 e.V. in Zusammenarbeit mit der Polizei und den zuständigen Behörden sowie weiteren Tierschutzvereinen gegen den illegalen Welpenhandel, der durch den Corona-Haustierboom und den damit verbundenen Kauf auf Online-Plattformen wie eBay Kleinanzeigen weiter angeheizt wird.