Diese Welpen sind gerade einmal sechs Wochen alt. Ihr Fell ist volkommen verschmutzt.

Update: Die Hunde wurden zur Vermittlung freigegeben. Wir stellen sie hier nach und nach vor. Sie müssen aber noch viel lernen (vom Alleinebleiben bis hin zur Stubenreinheit).

Im Kampf gegen den illegalen Welpenhandel ist in Hamburg ein weiterer Vorstoß gelungen: Bei einer Hausdurchsuchung in Wandsbek wurden 33 Hunde sichergestellt – darunter 15 Welpen –, die sich in einem katastrophalen Zustand befinden.

Die geretteten Tiere sind nun in der Obhut des Hamburger Tierschutzvereins von 1841 e.V. (HTV), der eine bittere Bilanz zieht.

Hunde hausten im Wintergarten

Dass der illegale Welpenhandel in Hamburg seit Coronabeginn rasant an Fahrt aufgenommen hat und noch immer unbeirrt weitergeht, zeigt der neueste Fall brutaler Tierquälerei. Bei einer routinemäßigen Hausdurchsuchung in Hamburg-Wandsbek wurden 33 Hunde sowie zwei Kaninchen behördlich sichergestellt. Die Hunde wurden offenbar in einem verdreckten Wintergarten und auf dem verhältnismäßig kleinen Grundstück gehalten und befinden sich in einem katastrophalen Zustand: abgemagert und entkräftet, das Fell mit Urin und Kot verklebt. Zudem weisen die Tiere zahlreiche gesundheitliche Probleme aufgrund der Vernachlässigung auf. Im Rahmen des Großeinsatzes wurden die Hunde von der HTV-Tierrettung und dem Hundekontrolldienst in die Obhut des HTV gebracht. Es handelt sich dabei um Französische Bulldoggen, Labradoodle, Pudel, einen Labradoodle-Schnauzer, einen Bolonka-Mischling sowie weitere Mischlinge. Die Hälfte der Hunde sind Welpen, viele davon erst vier Wochen alt. Nach der Eingangsuntersuchung in der tierheimeigenen Praxis des HTV stellten sich bereits mindestens zwei Hündinnen als tragend heraus, der HTV rechnet jedoch mit weiterem Nachwuchs. Weitere Hündinnen werden noch untersucht.

Ankunft der geretteten Tiere im HTV - unsere Tierrettung brachte bereits viele der Hunde in unsere Obhut.
Der Hundekontrolldienst unterstützte bei der Bergung der Tiere und brachte die restlichen Schützlinge zu uns.
Entzündungen, Erkrankungen, Hunger: Die Hunde haben leider so einiges durchmachen müssen.
Sie wurden in einem verdreckten Wintergarten und auf einem kleinen Grundstück gehalten.

Bildergalerie: Hier finden Sie alle Fotos zum Großeinsatz!

Abgemagert und krank sich selbst überlassen

Diese mindestens 12 Jahre alte Hündin ist leider voller Tumore und stark abgemagert - sie wurde einfach sich selbst überlassen.
Fast alle der 33 geretteten Hunde haben aufgeblähte Bäuche und somit vermutlich Wurmbefall. Die große Mehrheit der Hunde hat Ohrmilben – die bei Hunden sehr selten sind und auf die Schwere der Verwahrlosung hinweisen. Hinzu kommen zu lange Krallen und eitrige Zwischenzehen-Entzündungen. Bei gerade einmal zweijährigen Hunden wurde bereits Zahnstein festgestellt, was zusätzlich darauf hinweist, wie schlecht sie gehalten wurden. Die Hunde sind scheinbar nicht nur mangelernährt worden, sondern dramatisch dehydriert. Die Körper der Tiere sind sehr knochig, ohne das dichte Fell würde dies noch stärker auffallen. Besonders für eine Hündin, die bereits etwas älter ist, sieht die Lage leider sehr schlecht aus – sie ist voller Tumore. Der HTV erstattet Strafanzeige gegen die Halter der Hunde.

Dieser gerettete Welpe sieht sichtlich mitgenommen aus.
Das Fell der Hunde war überwiegend hochgradig verfilzt und kotverschmiert.

Die Hamburger Politik muss jetzt handeln!

„Ganz abgesehen von dem schlechten gesundheitlichen Zustand scheint den Hunden alles fremd zu sein. Man würde erwarten, dass sie uns Menschen gegenüber sehr misstrauisch sind. Doch trotz all dem Horror, den sie durch Menschenhand erlebt haben, zeigen sie sich freundlich und sehr lieb, wenn auch etwas zurückhaltend“, erläutert HTV-Tierarzt Danilo Saß. Er ergänzt: „Wir vermuten, dass die Hündinnen von einem Vermehrer als Gebärmaschinen missbraucht worden sind und sind daher sehr froh, die Hunde nun in Sicherheit zu wissen.“ Die 2. Vorsitzende des HTV Dr. Gabriele Waniorek-Goerke appelliert an die Hamburger Politik und die zuständigen Behörden: „Seit mehr als einem Jahr erleben wir die dramatischen Folgen des illegalen Welpenhandels, für den es bislang kaum nennenswerte strafrechtliche Konsequenzen gab. Die Politik und die zuständigen Behörden sind jetzt im Zugzwang, den Tierhandel strenger zu kontrollieren und bei Tierschutzverstößen konsequent zu ahnden.

„Süße Ware, schneller Tod: Welpenhandel stoppen!“

Der Hamburger Tierschutzverein von 1841 e.V. kämpft gemeinsam mit den Vereinen und Landesverbänden des Deutschen Tierschutzbunds gegen den grausamen Welpenhandel. Auf Initiative des HTV haben sie die Kampagne „Süße Ware, schneller Tod: Welpenhandel stoppen!“ ins Leben gerufen, an der sich bereits mehr als 60 Tierschutzpartner bundesweit beteiligen. Die Tierschutzkampagne soll die Bevölkerung für das Leid der Welpen und ihrer Eltern sensibilisieren und aufklären, welche Folgen insbesondere der Online-Handel für die Tiere hat. Weitere Informationen erhalten Sie hier.