Elvis ist sehr geschwächt und immer noch in Lebensgefahr.

Pressemitteilung

Update: Der kleine Elvis hat es leider nicht geschafft. Hier finden Sie alle aktuellen Infos!
Der Hamburger Tierschutzverein von 1841 e.V. (HTV) kämpft derzeit mit aller Kraft um das Leben des gerade einmal zwei Monate alten Elvis. Als Intensivpatient steht Elvis unter ständiger Beobachtung, sein Überleben hängt an einem seidenen Faden. „Wir tun alles in unser Macht stehende, um Elvis zu retten und sind tieftraurig und wütend, dass auch dieser Welpe der skrupellosen Profitgier der Welpenmafia zum Opfer gefallen ist“, betont die 1. Vorsitzende des HTV Janet Bernhardt.

Krank, schwach, allein: Schon zu Beginn seines Lebens muss Elvis als Opfer des illegalen Welpenhandels furchtbar leiden.
Sein kleiner Körper war voller Würmer, als er in den HTV kam.

Elvis‘ Zustand ist kritisch, sein kleiner Körper sehr schwach. Tierpflegerinnen des HTV haben ihm ein Wärmebettchen gebaut, er erhält mehrere Medikamente und wird alle zwei Stunden mit kleinen Portionen gefüttert. Darüber hinaus nimmt eine HTV-Tierpflegerin Elvis in Pflege mit nach Hause, um ihm so viel Nähe wie nur möglich zu geben. Elvis hat Durchfall und wirkt oft sehr matt. „Sein Zustand ist nicht stabil – mal geht es ihm etwas besser, dann wieder ist er sehr erschöpft“, berichtet HTV-Tierpflegerin Michelle Kissel. Aufgeben ist für die Tierpflegerinnen und das HTV-Praxisteam aber keine Option, solange Hoffnung auf Elvis‘ Genesung besteht! Der kleine Welpe stammt aus einem illegalen Welpenhandel und sollte über eBay Kleinanzeigen verkauft werden. Als er ins Tierheim Süderstraße kam, war sein Fell leicht kotverschmiert und verfloht, seine Augen entzündet. Das Schlimmste: Elvis war voller Würmer, wie sich bei Untersuchungen in der tierheimeigenen HTV-Praxis herausstellte. „Der Kot bestand nur aus Würmern. Die Menge war im Vergleich zu dem kleinen Körper überproportional hoch“, berichtet Michelle Kissel. Die tierärztliche Leitung des HTV Dr. Urte Inkmann bestätigt: „Der starke parasitäre Befall deutet auf eine massive Vernachlässigung und ausgebliebene medizinische Versorgung hin. Hier wird einmal mehr deutlich, wie wenig sich die illegalen Händler für das Wohl der Tiere interessieren, die letztlich nur Ware und Mittel zum Zweck sind.“ Der massive Wurmbefall und die Entwurmungen haben Elvis‘ Körper sehr geschwächt. Es geht ihm nicht wesentlich besser, aber immerhin isst er schon eigenständig.

Elvis wurde über eBay Kleinanzeigen angeboten

Kurz nach der Rettung schien der kleine Welpe noch ganz munter zu sein, im HTV dann der Schock.

Der tapfere Welpe wurde im Rahmen einer verdeckten Ermittlung der HTV-Tierschutzberatung in Zusammenarbeit mit Polizei und Behörde Ende August gerettet. Elvis war sehr mager und statt der angegebenen 13 Wochen erst schätzungsweise fünf bis sechs Wochen alt – also noch viel zu jung, um von seiner Mutter getrennt zu werden. Laut Anzeige sei er geimpft gewesen, was nicht zutraf – und in seinem Zustand auch gefährlich für Elvis geworden wäre. Die Anzeige bei eBay Kleinanzeigen beinhaltete männliche Havaneser- und Jack-Russell-Terrier-Welpen, die angeblich älter als zwölf Wochen und bereits geimpft waren – bis auf das Geschlecht waren die Angaben falsch. Der Preis pro Hund: 900 Euro. 

Die perfiden Tricks der Welpenmafia

Durch den Einsatz der HTV-Tierschutzberatung konnte Elvis überhaupt gerettet werden - nicht auszudenken, was sonst aus ihm geworden wäre.

Die Tierschutzberaterinnen des HTV gaben sich als vermeintliche Kaufinteressentinnen aus und arrangierten ein Treffen für die Übergabe des Welpen in Billstedt. Auf eine neue Masche der Händler waren sie bereits vorbereitet: Um sie in Sicherheit zu wiegen, boten sie an, ihr angebliches Kind mitzubringen – einen weiteren internen HTV-Lockvogel. Bei Verkäufen fragen die Händler mittlerweile vielfach explizit nach Kindern und bitten, diese zum Kauftermin mitzubringen. Eine weitere Masche ist, sich den Personalausweis vorab schicken zu lassen, was den HTV-Ermittlerinnen die Arbeit zunehmend erschwert und für ‚echte‘ Käufer:innen Gefahren birgt. Zum einen übermitteln sie ihre personenbezogenen Daten an hochgradig Kriminelle und zum anderen werden die Daten sogar häufig für weitere illegale Verkäufe verwendet. Vor Ort bot sich dann ein gewohntes Bild: Ein Mann spähte die Lockvögel aus, bevor sich wenig später die Verkäuferin, hier eine junge unauffällige Frau unter falschem Namen, mit dem Welpen auf dem Arm zeigte. Angeblich war sie gerade Gassi – ein oft angewandter Trick um davon abzulenken, dass die Anbieter nicht an der angegebenen Adresse wohnen. Seit Beginn der Corona-Pandemie sind allein im Tierheim Süderstraße 16 Welpen an den Folgen ihrer Vernachlässigung gestorben bzw. mussten aufgrund dessen erlöst werden. Alle diese Hunde bringt der HTV in Zusammenhang mit dem illegalen Welpenhandel.