Kaum wieder da, wird der Wolf vom Menschen bedroht.

Ein Wolf, der im Kreis Pinneberg mehrfach Schafe gerissen haben soll, soll sterben. Eine Abschussgenehmigung wurde jetzt vom Unmweltministerium in Schleswig-Holstein verlängert – die Drecksarbeit sollen Jäger übernehmen. Gegen den Abschuss läuft eine Petition. Die Abschuss-Erlaubnis für einen anderen Wolf durch den niedersächsische Umweltminister hat das Oberverwaltungsgericht Lüneburg abgesegnet - auch diese Genehmigung wurde nun verlängert. 

Seit einiger Zeit versuchen Tiernutzer und ihre politischen Unterstützer Stimmung gegen den Wolf zu machen. Sie sehen in ihm den Beutekonkurrenten – was schon einmal vor 150 Jahren zur Ausrottung führte. Mittlerweile soll es in Deutschland wieder bis zu 73 Rudel und 30 Paare geben. Der Wolf sucht nicht wirklich die Nähe zum Menschen. Nur: Deutschland ist enger besiedelt, als noch vor vielen Jahrzehnten. Unberührte, große Naturflächen gibt es kaum noch. Dafür immer mehr und größere sogenannte Nutztierherden, die auch nachts draußen sind. Ein einladend gedeckter Tisch für den Wolf. Doch wenn der Wolf sich an einer Schafsherde gütlich tut, dann ist dafür weniger der Wolf, als vielmehr der Mensch verantwortlich. Er lässt seine Herde, anders als noch vor Jahrzehnten, oftmals auch nachts draußen alleine.

Der Wolf im Kreis Pinneberg (nördlich von Hamburg) soll trotz Herdenschutzzaun mehrmals Schafe gerissen haben. Allerdings wurde mittlerweile bekannt, dass der Zaun nicht ausreichend hoch war. Auch ein zweiter Zaun hätte zur Abwehr helfen können. Das Geschrei der Tiernutzerlobby ist trotzdem groß, dabei hat der Wolf nur das gemacht, was für ihn artgemäß ist: Er hat gejagt, um sich zu ernähren! Ein Abschuss-Antrag für das Tier wurde vom schleswig-holsteinischen Umweltministerium genehmigt, das der grüne Minister Jan Philipp Albrecht leitet. Es soll mehrere Todesanträge gegeben haben – von wem, wird von der Behörde geheim gehalten. Albrecht begründet das so: „Diese Aufgabe ist doppelt schwer – weder schön, noch einfach.“ Es soll sich aber um Tiernutzer handeln. Die Abschusserlaubnis galt seit Ende Januar zunächst für vier Wochen - wurde danach um weitere vier Wochen verlängert und gilt nun sogar unbefristet. Der grüne Umweltminister nennt die Tötung des Tieres beschönigend „Entnahme“.

Eine Petition an den Umweltminister von Schleswig-Holstein wurde gestartet, damit er die Abschuss-Erlaubnis zurückzieht. Unterschreiben Sie bitte – hier geht es zur Online-Petition. Und der Verein „Wolf-Informations- und Schutz-Zentrum Vechta e.V.“ hat im Januar zu einer Protestaktion per E-Mail an das Umweltministerium aufgerufen. „Die Zaunhöhe betrug nur 1,08 Meter. Eine Stromlitze über dem Zaun war nicht vorhanden. Herdenschutzhunde gab es auch nicht. Eine Vergrämungsaktion wurde nicht durchgeführt. Diese Alternativen müssen aber vor einem möglichen Abschuss durchgeführt werden. Das ist nicht geschehen!“, kritisiert der Verein und bezeichnet den geplanten Abschuss als „absolut illegal“. Hier geht es zur Protestaktion Auch der niedersächsische Wolf ist weiterhin in großer Gefahr. Die Abschussgenehmigung wurde bis zum 30. April verlängert.

Auch der Hamburger Tierschutzverein hat sich klar gegen den Abschuss von Wölfen positioniert, der unverhohlen von immer mehr Tiernutzern und Lobbyisten gefordert wird: „Damit beweisen die Tiernutzer und ihre Unterstützer wieder einmal, dass sie mit der Natur und dem Tier- und Artenschutz so gar nichts am Hut haben. Für sie ist ein Tier nur ein Produktionsmittel“, kritisiert Sandra Gulla, 1. Vorsitzende vom HTV.

Mischen auch Sie sich ein! Schreiben Sie freundlich aber bestimmt an die Verantwortlichen im Kieler Umweltministerium und setzen Sie sich für den Wolf aus dem Kreis Pinneberg ein:

  • Umweltminister von Schleswig-Holstein, Herr Jan Philipp Albrecht: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
  • Leiter des Ministerbüros, Herr Dr. Thomas Gedschold: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
  • Staatssekretärin Frau Anke Erdmann: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
  • Staatssekretär Herr Tobias Goldschmidt: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Hinweis: der Artikel wurde am 31. März 2019 aktualisert