Unsere Insektenhotels schaffen Lebensräume für viele Arten.

Das Insektensterben ist in aller Munde. Und das zu recht! Schließlich werden die persönlichen Beobachtungen durch wissenschaftliche Erkenntnisse bestätigt. Was Sie dagegen tun können und welchen Beitrag wir zum Erhalt der Insektenbestände leisten, lesen Sie hier.

Dramatische Auswirkungen für Natur, Mensch und Tier

Gab es früher Bienen und Schmetterlinge verschiedener Arten in Hülle und Fülle, ist ihr Erscheinen mittlerweile schon etwas Besonderes. Diese Entwicklung gilt es unbedingt aufzuhalten. Es gibt viele Gründe für das Insektensterben. Der Hauptgrund ist die industrielle Landwirtschaft mit ihren Giften, Überdüngungen und die scheinbar „pflegeleichte“ und aufgeräumte Monokultur in der Agrar-Landschaft. Aber auch das, was in den privaten Gärten betrieben wird, darf man nicht außer Acht lassen.  Auch hier wird gerodet, geordnet, gesprüht, gemäht oder Boden mit Pflasterungen für Pflanzen unzugänglich gemacht.

Dass die Zahl der Insekten bereits dramatisch abgenommen hat, hat Folgen. Tiere wie zum Beispiel Schwalben und Fledermäuse und viele andere Arten ernähren sich zeitlebens von Insekten. Für eine Vielzahl von Kleinvögeln sind Insekten in der Aufzuchtphase besonders wichtig. Wenn die Nahrungsgrundlage einzelner wegbricht, hat das auch extreme Auswirkungen auf die gesamte Flora und Fauna. Schon Alexander von Humboldt stellte vor mehr als 200 Jahren fest, dass alles in der Natur durch unsichtbare Bande miteinander verknüpft ist. Fehlen einzelne Arten, so brechen die Bande und das gesamte Ökosystem spürt die Auswirkungen. Und gerade Insekten bilden das Fundament eines gesunden Ökosystems. Auch der Mensch spürt diese Auswirkungen, sind doch etliche Ernteerträge vom Bestäuben der Insekten abhängig. In Asien werden Pflanzen bereits von Hand bestäubt, da die Insekten ausbleiben.

Was wir gegen das Insektensterben tun können

Auf unserem Gelände finden auch fliegende und krabbelnde Schützlinge Unterschlupf und Nahrungsquellen. Neben Insektenhotels haben wir beispielsweise ein Blumenbeet an unserem Hühnerstall für Bienen und weitere Insekten angelegt. Vielleicht folgen Sie unserem Beispiel, die Liste unserer Pflanzen finden Sie am Ende des Berichts. Denn: Jeder kann etwas unternehmen, ob auf dem Balkon, der Terrasse oder im Garten. Denken Sie an unsere Insekten und pflanzen Sie einheimische bienen- und insektenfreundliche Stauden, Sträucher und Kräuter. Sie können Saatmischungen wie zum Beispiel „Bienenweide“, „Insektenbuffet“ oder „Schmetterlingswiese“ nutzen. Sie können ebenso, wie wir es machen, einen Teil Ihres Gartens „wild“ lassen, also auch Brennnesseln und Löwenzahn wachsen, das Laub in den Hecken und Sträuchern liegen oder einfach mal das Gras lang sein lassen. Mario Remers, unser Leiter Handwerk und Haustechnik, erläutert: „Nichts tun, ist für Pflanzen und Tiere oft sogar das Beste. Sogenanntes Unkraut ist häufig wichtiger Lebensraum und eine entscheidende Nahrungsquelle für Insekten und andere Tiere.“

Wildblumen-Samen zum Mitnehmen beim HTV

„Deutschland blüht auf“: Eine Initiative der Stiftung Life, Flowers4Bees e.V. und Blume 2000 will für eine Million Quadratmeter Blühwiesen in Deutschland sorgen. Dafür sollen 400.000 Saattüten verteilt werden.
Mehr Blühflächen bedeuten mehr Futterquellen und Lebensraum für Bestäuber wie Bienen, Hummeln und Schmetterlinge. Deswegen unterstützt der Hamburger Tierschutzverein gerne die Initiative und bietet die Saattüten kostenlos am Empfang im Tierheim Süderstraße an. Während der Öffnungszeiten können sich Naturfreundinnen und Naturfreunde die Samen für ihre Wildblumenwiese mitnehmen.

 

So wird auch die Fläche vor unserem Hühnerstall sinnvoll zum Wohle der Tiere genutzt.
Schlüsselblumen, Storchschnabel und weitere Pflanzen bieten Insekten eine wertvolle Nahrungsquelle.



Unsere vollständige Pflanzliste für eine bienen- und insektenfreundliche Bepflanzung:

•  Kapuzinerkresse
•  „Bienenbuffet“-Aussaat
•  Schafgarbe
•  Schlüsselblume
•  Spitzwegerich
•  Kugellauch
•  Wild-Tulpe
•  Flammenblume
•  Kleine Brennnessel
•  Wald-Scheinmohn
•  Buschwindröschen
•  Reuling
•  Pfefferminze
•  Borretsch
•  Akelei
•  Lungenkraut
•  Fingerhut
•  Schöllkraut
•  Kleeblättriges Schaumkraut
•  Riesen-Steinbrech
•  Großblütige Taubnessel
•  Wald-Engelwurz
•  Gundermann
•  Wald-Hyazinthe
•  Goldnessel
•  Storchenschnabel
•  Wald-Veilchen
•  Wald-Erdbeere
•  Gefleckte Taubnessel
•  Farnblättriger Lerchensporn
•  Funkie
•  Frauenmantel
•  Günsel
•  Christrose
•  Frühlings-Gedenkemein

Helfen Sie den Tieren, helfen Sie der Natur!