Für uns Menschen mag es eine Tradition sein, für Wildtiere und Insekten kann es zu einem Inferno werden, aus dem es für sie kein Entkommen gibt: das Osterfeuer. Gerade Klein- und Jungtiere nutzen die aufgeschichteten Haufen aus Reisig und Gestrüpp gerne als Unterschlupf oder Kinderstube. Wird das Feuer dann entzündet, können sie oftmals nicht mehr fliehen und fallen den Flammen zum Opfer.

Werden die, für ein Osterfeuer geschichteten Hölzer und Äste einige Wochen nicht bewegt, sind sie ein beliebtes Versteck für eine Vielzahl an Tieren. Die Gefahr, dass sich dort bereits Lebewesen verkrochen haben, ist groß. Wir und der Deutsche Tierschutzbund empfehlen, zum Schutz der Tiere, ganz auf diese Tradition zu verzichten. Wer unsicher ist, wie sein Osterfeuer zumindest tiersicher gestaltet werden kann, sollte folgende Tipps beachten:

1. Um das Holz als Unterschlupf weniger attraktiv für Tiere zu machen, schichten Sie die Holzbalken nur locker auf.

2. Machen Sie Lärm, um Tiere, die sich eventuell versteckt haben, aus dem Unterschlupf zu locken. Achtung: Dies schreckt meist nur erwachsene Tiere auf, Jungtiere verstecken sich eher!

3. Schichten Sie den Holzhaufen noch einmal um, bevor Sie das Feuer entzünden, um auch Igel und Jungtiere, die nicht flüchten würden oder können am Boden entdecken zu können.

Vom Lebensende zum Lebensraum

Wer sich gegen ein Osterfeuer entscheidet, kann den Tieren mit aufgeschichteten Reisighaufen etwas Gutes tun. Kleintiere wie Kröten oder Igel nutzen die Sträucher- und Holzhaufen bei den frühlingshaften Temperaturen gerne als Versteck. Aber auch Mäuse und Vögel bauen hier ihre Nester. Ein kleiner Holzhaufen für uns Menschen, kann ein ganzjähriger Lebensraum für Tiere sein – wenn er nicht entfacht wird.  

Hier sagen sich Fuchs und Hase gute Nacht, für immer – trauriger Rückblick

Ende März 2021 nahmen wir die drei Feldhasenwaisen in unsere Obhut. Sie sind dem Tod im Scheiterhaufen gerade eben von der Schippe gesprungen. Rücken, Bauch, Kopf und die Ohren der Jungtiere wiesen Verbrennungen auf, die in unserer tierheimeigenen Praxis weiter versorgt wurden. Einen Schock haben alle drei erlitten - ein Hase überlebte leider nicht.

Anfang Mai 2022 erlitt ein Fuchsmädchen mit gerade einmal vier Wochen schwerste Brandverletzungen. Die Fähe, später „Fillie Osterfuchs“ genannt, kam dank der unermüdlichen Arbeit unseres Tierarztes Danilo Saß und der Pflege unserer 1. Vorsitzenden Janet Bernhardt wieder auf die Beine.

Die ganze Geschichte von Fillie Osterfuchs lesen Sie hier.