Aus Tierschutzsicht ist der Massenabschuss von Wildschweinen absolut inakzeptabel.

Pressemitteilung vom 12. Januar 2018

Der Deutsche Bauernverband hat gefordert, dass 70 Prozent aller Wildschweine in Deutschland getötet werden sollen, vermeintlich um der Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest vorzubeugen. Der Hamburger Tierschutzverein und der Deutsche Tierschutzbund verurteilen diese Forderung - letzterer hat mit dem folgenden Kommentar darauf reagiert.

Laut aktueller Medienberichte fordert der Deutsche Bauernverband die Tötung von 70 Prozent aller Wildschweine in Deutschland – aus Angst vor der Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest. Dazu kommentiert Marius Tünte, Pressesprecher des Deutschen Tierschutzbundes:

 Panikmache ist übertrieben
 
„Ohne wissenschaftliche Grundlage wird hier der Massenabschuss von Wildschweinen propagiert. Aus Tierschutzsicht ist es nicht akzeptabel, dass man aufgrund etwaiger Katastrophenszenarien in Panikmache verfällt, den Tierschutz außen vor lässt und Schonzeiten aufhebt – und sogar die flächendeckende Tötung von Muttertieren und Frischlingen fordert, wie es der Bauernverband tut. Wir brauchen faktenbasierte Strategien im Umgang mit Seuchenszenarien.
 
Letztlich bedeuten weniger Wildschweine auch nicht zwangsläufig, dass es nicht doch zum Seuchenausbruch kommen kann. Wildschweine sind nicht das Problem bei der Ausbreitung der Schweinepest, sondern der Mensch. Weil tausende Mastschweine in riesigen Hallen zusammengepfercht gehalten werden, wird die schnellere Ausbreitung von Krankheiten bzw. Seuchen begünstigt. Auch über den Grenzverkehr breitet der Mensch selbst die Seuche aus. Hier muss man ansetzen.“