Roxy und Tiger

Liebes Katzen-Team,

als unser ehemaliges Herrchen verstarb, wart Ihr für uns zwei da. Ihr gabt uns ein Dach über den Kopf und wir bekamen etwas zu essen. Trotz Eurer Bemühungen, und wir sind wirklich dankbar dafür, fühlten wir uns nicht wohl – hatten Angst und waren völlig überfordert mit der Situation.

Wir (das sind übrigens mein Bruder Tiger und ich, Roxy) lagen Euch nicht lange auf der Tasche, vielleicht 1,5 Monate. Dann passierte es: Zwei weitere fremde Zweibeiner tauchten auf und beäugten uns. Wir hatten ja keine Ahnung! Auf einmal kamen wir in diese Transportboxen, rein ins Auto und los ging es.

Das ist jetzt circa ein halbes Jahr her. Hätten wir damals gewusst, dass wir in unser neues Zuhause kommen, hätten wir nicht solch eine Angst gehabt. Endlich angekommen, wetzten wir hinter das Sofa. Das war zu dem Zeitpunkt unser Lieblingsplatz. Nachts, wenn alles schlief, trauten wir uns, die neue Umgebung zu erkunden, aßen, tranken und gingen auf unsere Toiletten. Tagsüber war uns die Rückseite vom Sofa aber sicherer.

Nach ein paar Tagen konnte ich meine Neugier aber nicht mehr zurückhalten. Was waren das für Zweibeiner, die uns hierherbrachten? Wer sprach dort mit uns? Ich musste unbedingt etwas sehen! So fing ich an, vorsichtig um die Ecke zu luschern. Dann dauerte es nicht mehr lange und ich traute mich raus. Die Zweibeiner stellten sich als gar nicht so übel heraus. Ganz im Gegenteil, inzwischen liebe ich sie! Ich begrüße sie immer schon an der Tür, wenn sie nach Hause kommen, ich habe einen festen Platz im Bett und spielen tun wir auch ganz toll.

Gegenüber fremden Menschen bin ich aber noch schüchtern. Ich verstecke mich zwar nicht (dafür bin ich einfach zu neugierig), mache aber einen Bogen um sie. Tiger hat deutlich länger gebraucht, um sich hier einzugewöhnen. Männer sind da doch die Sensibleren – auch wenn sie es nicht zugeben wollen. Lange hockte er noch hinter dem Sofa, wo ich mich schon frei umherbewegte. Dann kam er ganz langsam abends, als die Zweibeiner auf dem Sofa saßen, heraus und schlich umher. Aber immer alles im Blick mit diesem Abstand. Er brauchte Zeit, um Vertrauen zu gewinnen. Ihm wurde sogar vorgelesen und so langsam wurde es.

Inzwischen stellte sich heraus, dass Tiger viel kuscheliger ist. Er hat zwar noch keinen Platz im Bett (er schläft nachts lieber im Kratzbaum), fordert seine Streicheleinheiten aber morgens und abends ein. Er liebt das Bauchkraulen, ich finde Köpfchenkraulen ja schöner. Diese Woche ist er sogar das erste Mal bei fremdem Besuch auf dem Sofa liegengeblieben und hat alles beobachtet. Als er merkte, dass der fremde Zweibeiner gar nichts von ihm wollte, hat er sogar tief und fest geschlafen.

Zu viel Trubel darf aber nicht sein, das finden wir doof. Dass unsere Zweibeiner der Meinung sind, sie müssten regelmäßig putzen - okay. Gefällt uns nicht, da verkriechen wir uns und wenn wieder die gewohnte Ruhe eingekehrt ist, kommen wir wieder hervor. Zum Glück gibt es hier keine Kinder oder sonstige Unruhe. Manchmal machen wir uns einen Jux daraus und ärgern unsere Zweibeiner. Wenn unsere Toiletten saubergemacht werden, laufen wir beide immer hinterher. Lauern mal hinter dem Türrahmen und geht dann einer dadurch, laufen wir im Schweinsgalopp davon. Mit Tiger spiele ich auch sehr gerne, oft ärgern wir uns gegenseitig.

Liebes Katzenteam, wie Ihr hört, geht es uns sehr gut hier. Ach ja … vor kurzem haben unsere Zweibeiner uns überrascht. Wir sind jetzt stolze Besitzer vom Degu-TV. Hochspannend das Ganze, wie die kleinen Degus dort herumflitzen! Nur doof, dass wir nicht an sie herankommen. So bleibt uns nur das Anschauen.

Wir danken Euch für all das, was Ihr für uns getan habt und wir hoffen, dass unsere Kumpel und Kumpelinen es mindestens genauso guthaben werden, wie wir jetzt. Und dass alle ein gutes Zuhause bekommen.

Liebste Grüße,

Roxy & Tiger
ddoptiert von Jasmin & Dimitri

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