Schäbwig
Hallo!
"Schäbwig" ist eine Wortschöpfung aus "schäbig" und "Hedwig". Und schäbig sah sie leider aus, die kleine Spinne, die Anfang 2016 ins Tierheim kam.
Das in einem Treppenhaus abgestellte Terrarium, in dem sich Schäbwig zuvor befand, war innen viel zu feucht, und so war am Ende auch die Spinne angeschimmelt. Ihre Haare, die den Spinnen zur Sinneswahrnehmung dienen, waren verklebt und sie hatte nur noch sieben Beine. Schäbwig hat sich so sicher nicht mehr wohl gefühlt. Da sie in diesem Zustand niemand haben wollte und ich dieses Tier sehr interessant fand, habe ich sie aufgenommen.
Unter artgerechteren Bedingungen hatte Schäbwig die Möglichkeit, sich zu erholen. Schon bald häutete sie sich und legte ihren alten Panzer ab – um sich darunter als schöne Grammostola porteri-Dame (Graue Chile-Vogelspinne) zu entpuppen.
Ein nachgebildetes Bein ist anfangs etwas mickrig – nach weiterer Häutung wird es aber kräftiger. Schäbwig hat sich im Juni diesen Jahres erneut gehäutet und nun erkennt man keinen Unterschied mehr zu den anderen Beinen.
Auch wenn Schäbwig, in ihrem Leben nie wieder "schäbig" aussehen muss, hat sie den Namen behalten – als Erinnerung daran, was passiert, wenn man sich nicht richtig um sie kümmert. Noch immer genießt sie ihr Leben, das hauptsächlich daraus besteht, gemütlich rumzusitzen und ab und an etwas zu essen.
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