Minou

Ganz lieben Dank für unsere taube Katze!

Als ich im Sommer bei Ihnen war, wusste ich ja noch nicht, dass es da genau die Katze gibt, die jedem aus unserer Familie genau das gibt, was sie/er braucht.

Wie das so ist, kommt man ja erstmal gucken und dann geht man so durchs Katzenhaus und findet auch ein paar Katzen ganz toll oder andersrum ist eine Katze überhaupt nicht begeistert von einem.

Als uns Ihre Mitarbeiterin vorschlug, die taube Lillyfee aufzunehmen, schockte mich das – im Gegensatz zu vielen anderen Besuchern - überhaupt nicht. Ich meinte nur: „Passt super zu meinem sehbehinderten Sohn.“ Denn Behinderung ist kein Makel, sondern nur ein Anderssein.

Es war Liebe auf den ersten beiderseitigen Blick…also fuhren wir gemeinsam in ihr neues Zuhause. Super neugierig und komplett ohne Angst hat sie sofort alle Räume inspiziert. Das liegt wahrscheinlich auch an der Rasse Khao Manee, die sehr starke Bindungen aufbaut. Und da sie mit anderen Artgenossen wegen ihrer Taubheit nicht auskommt, hat sie sich auf die Menschen in ihrer Umgebung fixiert. Die ersten drei Tage war sie ein bisschen überdreht … zu wenig Schlaf, da alles zu interessant und aufregend war. Aber da haben wir halt die Fensterbänke und Regale freigeräumt, damit bei dem wilden Spiel nicht alles zu Bruch geht.

Da sie anscheinend sehr hohe Töne hören kann, haben wir sie auf Minou umgetauft. Abgesehen davon gleicht die Mundstellung bei Nein der Wortendung Lillyfee – und sie soll ihren Namen ja nicht als negativ empfinden.Des Weiteren erziehen wir sie mit Handzeichen. Ein erhobener Zeigefinger ist ein ‚Nein‘, begleitet mit dem akustischen „Nein“. Als „komm mit“ Zeichen klopfen wir uns auf den Oberschenkel. Die Krönung ist, dass Minou ein „Warte“-Zeichen gelernt hat: Wir zeigen ihr die flache zusammengeschlossene Hand und sie legt sich hin und wartet so lange bis man wiederkommt, z.B. fürs Müllwegbringen. Das Wartezeichen wird aber nicht angewendet, wenn wir länger unterwegs zum Einkaufen oder so sind, dann lassen wir sie am Schlüssel riechen, damit sie weiß, dass es länger dauert.

Jetzt fragt sich wahrscheinlich jeder, wieso gibt Minou jedem was er braucht? Also: Meine Tochter übt mir ihr diverse Tricks ein z.B. ‚High five‘. Mein großer Sohn wird dauerbekuschelt sobald er sitzt und mein jüngster Sohn lernt sich durchzusetzen. Er meinte, die Katze reagiert nicht auf Nein und Zeigefinger - worauf ich sagte: "Du musst das mit mehr Energie machen und ihr den Zeigefinger vor das Gesicht halten." Darauf er: "Mache ich ja, aber sie macht dann immer die Augen zu!"

Also nochmals vielen Dank für diese tolle (taube) Katze, die auch bei mir wieder wahnsinnig viel Freude ins Leben gebracht hat.

Herzliche Grüße
Danja B. & Co.