Kara & Oke

Vor mehr als einem Jahr habe ich Kara und Oke bei Ihnen adoptiert. Es geht den beiden gut und sie vertragen sich wunderbar - und sie bereiten mir sehr viel Freude.

Die Eingewöhnung verlief bei den beiden recht unterschiedlich: Während Kara die erste Zeit hinter dem Küchenschrank „wohnte“ und vermutlich nur bei meiner Abwesenheit hervorkam, hat Oke sofort das ganze Haus erobert, inklusive sämtlicher Zimmerpflanzen, in die er mit Vergnügen und Anlauf hineinsprang und sie auf diese Weise auch mal zerstörte. In dieser Zeit entstanden die Spitznamen „Bengel“, „Lümmel“, „Schlingel“ und „Rabauke“, die sein Naturell sehr gut umschreiben.

Wenn Oke mal nicht rumtoben wollte, hat er Kara hinter dem Küchenschrank besucht, dabei hat der Schrank das doppelte Schnurren als Resonanzkörper gut verstärkt.

Mit der Zeit ließ auch Kara sich öfter blicken, sie wurde zutraulicher und irgendwann konnte ich sie auch vorsichtig streicheln. Nur Hochheben, das ging noch gar nicht. Aber es war ja zwecks Fahrt zur Tierärztin und der notwendigen Kastration irgendwann nötig.

Während ich Oke einfach hochgehoben, in die Transportbox gesetzt habe und dann zur Tierärztin fahren konnte, war das bei Kara eine noch nie dagewesene Herausforderung. Erst beim siebten (!) vereinbarten Termin konnte ich mit ihr die Tierärztin aufsuchen. Die hatte uns in ihrem Kalender schon wieder gestrichen, da sie davon ausging, dass wir eh nicht kommen würden. Aber da waren wir! Nun lag die Verantwortung bei der Tierärztin die so ihre Schwierigkeiten mit der Betäubung der wilden Kara hatte, aber am Ende hat alles geklappt.

Nach der Kastration wurde Kara kontinuierlich schmusiger und ließ sich auch noch mehr anfassen und streicheln, was auch gut war, denn zweimal hatte sie sich aus ihrem OP-Body halb befreit und ich musste ihr wieder hineinhelfen. Als wir zum Fäden ziehen erneut in die Tierarztpraxis fuhren und Kara alles über sich ergehen ließ, waren die Tierärztin und ich sehr verblüfft und fragten uns, ob es sich um dieselbe Katze handelte ...

In der Folgezeit hat sich unser Zusammenleben sehr gut weiterentwickelt. Irgendwann kam der Zeitpunkt des ersten Freigangs und das haben die beiden sehr gut absolviert. Sie sind nach meiner Einschätzung eigentlich nie sehr weit vom Haus entfernt. Sie jagen im Garten hinter allem her was sich bewegt, von Blättern, Fröschen, Mäusen bis ganz selten auch mal einem Vogel. Ansonsten jagen sie sich auch gegenseitig durch Haus und Garten, toben und kämpfen miteinander, pflegen und putzen sich in Ruhephasen, aber auch gegenseitig das Fell.

Mittlerweile hat sich neben den täglichen Fütterungszeiten auch ein weiteres Ritual ergeben: Am späteren Abend sind sie pünktlich zur Stelle um sich ihre Ration Kausticks abzuholen. Eine gute Möglichkeit, um ihnen Wurmkur und Floh-/Zeckenmittel in Tablettenform zu verabreichen.

Insgesamt muss ich sagen, dass sich nun eine gute Form des Zusammenlebens mit Kara und Oke eingestellt hat. Kara ist eine kleine Schmusekatze geworden, aber Hochheben - das mag sie immer noch nicht. Aber das üben wir weiter und das schaffen wir auch noch ...

Danke noch mal für alles!