Elena

Hallo liebes Tierheim-Team der Süderstraße,

ich möchte Ihnen heute die Geschichte von Elena aus Rumänien mitteilen. Vor zwei Jahren am Ostermontag 2016 haben wir Elena das erste Mal bei Ihnen im Tierheim besucht und es war auch sehr schnell klar, dass wir diesem vom Schicksal gebeutelten Hund ein neues und stressfreies Zuhause geben wollen. Elena hatte Staupe, war von den Menschen total enttäuscht worden und war voller Angst.

Als sie dann bei uns zuhause ankam, hat sie sehr schnell Kontakt zu unseren anderen beiden Hunden aufgenommen, die ihr auch zeigen konnten, dass eine Streicheleinheit nichts Schlimmes ist. Sie liebt es mit Bruno, unserem großen Labrador, der im gleichen Alter ist wie Elena - beide werden jetzt vier Jahre alt -, durch den Garten zu toben und zu spielen. Das Vertrauen aufzubauen, auch zu uns, hat gar nicht lange gedauert; vor allem, da die beiden anderen Hunde ein gutes Vorbild waren, um ihr die Angst und das Misstrauen zu nehmen.

Wir haben lange Spaziergänge unternommen und da sie hier in unserem Dorf absolute Ruhe hat, lebte sie richtig auf und war so entspannt – die Dankbarkeit war ihr ins Gesicht geschrieben.

Anfang letzten Herbstes "schlurfte" sie mit dem nicht-staupe-betroffenen Bein (ein Bein zuckt immer noch durch die Staupe). Erst dachte ich, es wäre vielleicht eine Kreuzbandverletzung, was ja beim wilden Toben passieren kann. Keiner wusste genau, was es ist, sodass wir auf den Rat unserer Tierärztin einen Termin in der Tierärztlichen Hochschule Hannover vereinbarten, da auch vermutet wurde, dass es eventuell Nachwirkungen der Staupe sein könnten. Wir sind dann im November mit Elena nach Hannover gefahren.

Elena musste dort bleiben und kam am gleichen Tag auch ins MRT. Wir wurden über jeden Schritt, der in Hannover unternommen wurde, telefonisch unterrichtet. Am Abend erhielten wir dann den Anruf der Ärztin, dass Elena einen Junghundetumor im Rückenmark hat, der nicht operiert werden kann, da er ja im Rückenmark sitzt. Ich habe gedacht: „Das kann nicht sein, jetzt hat Elena endlich ein schönes Zuhause nach so viel Pech in ihrem kurzen Leben - und nun das!“ Am nächsten Tag wurde dann eine Biopsie gemacht, sodass wir wissen konnten, ob dieser Tumor gutartig oder bösartig ist. Auch hier wurde ich immer telefonisch auf dem Laufenden gehalten und habe so mit unserer Elli gelitten.

Der Tumor war/ist nicht bösartig - das war ja schon mal etwas Positives. Wir konnten Elena dann nach fast einer Woche wieder abholen, und zuhause angekommen fühlte sie sich gleich wieder wohl und war so tapfer. Da wir aber nicht wussten, wie es weitergeht, habe ich hier in Kellinghusen mit dem Tierarzt Kontakt aufgenommen, der ja auch den Bericht aus Hannover erhalten hatte. Genauso unsere Hoftierärztin aus Hamburg Sülldorf, die uns auch den schnellen Termin in Hannover ermöglicht hatte, wurde durch die Ärztin aus Hannover informiert.

Um die Fäden ziehen zu lassen, die ja durch die Biopsie entstanden sind, ist die Tierärztin zu uns nach Hause gekommen, da wir Elena nicht zumuten wollten wieder ins Auto zu steigen, denn Autofahren mag sie überhaupt nicht. Anfangs ging es auch mit dem Laufen, aber wir wussten ja, dass es wahrscheinlich nicht besser wird, es sei denn, der Tumor sucht sich einen anderen Weg. Da durch die Biopsie auch ein Wirbel geöffnet wurde, haben wir gehofft, dass der Tumor sich diesen Weg zum Wachsen sucht – das hat er aber nicht … Der Gang wurde immer schwankender und inzwischen, seit ca. Anfang Februar, kann Elena die Hinterbeine nicht mehr benutzen. Sie läuft mit den Vorderbeinen und rutscht (blitzschnell) sitzend durchs Haus. Zum Glück haben wir ein Haus, in dem alles ebenerdig ist: keine Treppen und große Räume.

Da ich mir das Ganze schon gedacht habe, beschäftigte ich mich mit dem Rollwagen für Hunde und erhielt so eine Kontaktadresse, die ebenfalls aus dem Tierschutz stammt. Ich habe dann mit Frau M. Kontakt aufgenommen und sie riet mir, den Wagen aus Holland zu bestellen, denn dort wird er genau auf die Maße des Hundes gefertigt. Gesagt, getan: Ich habe Elli ausgemessen, den Wagen dort bestellt und er kam auch recht schnell an. Elena hat den Wagen super angenommen – und wir gehen wieder spazieren! So ein Rollwagen erhöht für einen behinderten Hund wirklich die Lebensqualität enorm.

Elena hat ihr Schicksal akzeptiert, sie hat keine Schmerzen und wir gehen diesen Weg alle zusammen. Wo uns im Endeffekt die Reise hinführt, kann glaube ich niemand sagen. Ich hoffe ja auf ein Wunder oder dass der Tumor einfach nicht mehr weiterwächst. Elena ist trotz alledem ein fröhlicher Hund und bekommt so viel Liebe von uns allen und ihren Hundefreunden.

Ich werde weiter berichten.

Viele Grüße aus A.,
Alexandra R. und Elena

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