Zoé
Hallo Ihr lieben Menschen aus dem Tierheim Süderstraße,
wisst Ihr, was der 3. September für ein Tag ist? Es ist der Tag meiner Adoption und meine Dienerschaft hat ihn zum „Tag der Zoé“ erklärt. Dann schicken sie Euch Fotos von mir, bringen Euch Futter für die Fellkugeln, die noch kein neues Zuhause gefunden haben, und überweisen Euch eine Geldspende.
Für alle, die sich nicht mehr an mich erinnern: Ich war ein Fundtier und noch recht klein, als ich Euch vor zwei Jahren verlassen habe. In der Zwischenzeit bin ich ordentlich gewachsen und habe jede Menge Spaß mit Frauchen, Herrchen und meiner Katzenfreundin Fleckie, die bei meinen Menschen schon seit acht Jahren lebt.
In den vergangenen Monaten habe ich wieder eine ganze Menge erlebt: Mein Tag beginnt meistens morgens gegen drei Uhr. Da habe ich auf einmal große Lust auf Schmusen und Kuscheln – und versuche, Frauchen zu wecken. Erst tippe ich sie vorsichtig mit der Pfote an und wenn sie nicht reagiert, fange ich an zu miauen. Die Masche zieht fast immer und wir kuscheln dann im Bett, bis wir beide nochmal einnicken. Nach dem Aufstehen machen Frauchen und ich die Betten. Meistens bringe ich noch eine Spielzeugmaus mit und dann geht es rund. Sehr gerne mache ich mit Taschen und Kartons Blödsinn. Wenn mein Personal nach Hause kommt, begrüße ich vor allem Herrchen stürmisch. Er muss erstmal mit mir kuscheln, bevor er sich ausziehen darf.
Natürlich habe ich den Sommer sehr genossen: Ich bin sehr gerne auf der Loggia, am liebsten in Gesellschaft meines Personals. Wenn das Wetter nicht so gut ist, beziehe ich meinen Beobachtungsposten auf dem Kleiderschrank. Von da aus kann ich super sehen, was auf der Loggia vor sich geht. Und wenn ich müde bin, lege ich mich gerne ins Bett, auf den Kleiderschrank oder mache es mir auf dem Sessel gemütlich – ich finde immer ein Plätzchen zum Schlafen.
Weihnachten war im vergangenen Jahr nicht so toll, denn meine Freundin Fleckie hatte Rückenschmerzen. Frauchen und Herrchen haben den zweiten Weihnachtstag mit ihr beim Nottierarzt verbracht und ich war alleine. Ich war so froh, als Fleckie wieder zuhause war. Und obwohl sie so fies nach Tierarzt gerochen hat, habe ich ihr über den Kopf geleckt. Wo wir gerade beim Thema Tierarzt sind: Ich bekam an einem Sonnabend plötzlich Aua an der Nase. Zuerst konnte man nichts sehen, aber es tat weh und ich habe mich auf den Kleiderschrank verkrümelt. Sonntag hatte ich eine Stelle auf der Nase und abends stand fest, dass Montag der erste Weg zum Tierarzt führen wird. Unser Onkel Doktor hatte Urlaub und seine Vertretung war etwas komisch. Deshalb wissen wir bis heute nicht genau, was ich hatte. Die Vertretungs-Tierärztin tippte auf ein Granulom, unser Tierarzt, Frauchen & Herrchen auf einen Sonnenbrand. Ich habe Tabletten bekommen, die ich jeden Tag ganz artig mit Käsepaste eingenommen habe. Nach zwei Wochen war der Spuk vorbei.
Was ich übrigens auch nach zwei Jahren nicht abgelegt habe, ist das Kuscheln mit meinem kleinen Teddy. Das habe ich ja fast von Anfang an hier gemacht und es vergeht kein Tag, an dem ich Teddy nicht „wasche“.
Das waren ein paar Momente aus meinem aufregenden Leben. Ich gehe jetzt wieder schlummern, denn wenn ich wieder wach bin, warten die nächsten Abenteuer auf mich.
Viele liebe Grüße – vor allem an Frau Hischer*!
Eure Zoé mit Fleckie, Frauchen & Herrchen
*Hannelore Hischer ist die Leiterin der Katzenhäuser.
Haben auch Sie einen unserer Schützlinge adoptiert? Dann schicken Sie gerne Ihre eigene Erfolgsgeschichte an