Bounty

Liebes Tierheim-Team,

gestatten, Bounty ist mein Name und mein Gefieder ist knallgelb mit Verlauf ins Grünliche. Bin in die weite Welt geflogen und gefunden worden. Saß ein paar Tage bei Euch, bis Ihr mich einfach geschnappt habt. Dann kam ich zunächst in einen kleineren Käfig und habe viele Vogelstimmen gehört, aber ich durfte da nicht hin. Bis meine Federlosen mich zur Vogelspezialistin (ich nenne sie „Fummeltante“) gebracht haben – die Details der Untersuchung möchte ich lieber nicht wiederholen. ;-)

Dann hieß es: Ende der Quarantäne und man setzte mich zu ziemlich versnobten fünf Wellensittichen. Die fanden das gar nicht witzig. Vor allem die beiden Ladys sind komisch drauf. Am dritten Tag wurde ich von Minni (grün schwarz) begrüßt. Der erzählte mir erstmal die Regeln. Ich fand das schon beeindruckend: Freiflug werktags ab Nachmittag bis um 20:00 Uhr, dann Käfig. Wenn man danach nochmal raus will, ist noch ne Runde drin. Am Wochenende viel Freiflug. Täglich gibt es Gurke und Futter ohne Honig oder Zucker. Super!

Minni ist klasse. Ich mach ihm alles nach, denn er kennt sich aus. Und er kann klettern! Er hat mir erzählt, dass er auch von seinem alten Zuhause abgehauen ist. Die wichtigste Regel im Käfig lautet: Der Chefin Cleo darf man nicht zu nahekommen. Sie hat ihre Schaukel (ich schlafe immer unter ihr) und wenn sie baden will, müssen alle weichen. Sie haut gelegentlich, wenn man nicht macht was sie will. Polly ist ebenfalls tabu – sie ist die Frau von Minni.

Mit den Männchen verstehe ich mich mittlerweile blendend. Felix und ich kraulen sehr oft und ich füttere alle, bis auf die Damen – die sind komisch. Was Minni mir verschwiegen hat: Meine Federlosen achten auf alles! Einmal Würgen ist ok, zwei- oder dreimal bedeutet: Ab zur Fummeltante. So ein Mist. Im November musste ich nochmal hin und sie hat was von „Trichomonaden“ erzählt. Danach war das schöne erstmal Leben vorbei: Das Wasser schmeckte komisch, Gurke, Basilikum, Badeschale und was sonst so Wasser enthält, war auf einmal weg. Nach zwei Wochen mussten ich dann wieder mit Minni (das hat der davon, mir nicht alles zu sagen) zur Fummeltante, weil sie zwei von uns sehen wollte – und im Anschluss gab‘s wieder alles im Überfluss.

Wie es mir geht? Ohne falsche Bescheidenheit: Ich bin der Lauteste und habe viel Spaß mit den anderen. Auf den Regalen ist viel Spielkram und ich schlafe sehr gern auf dem Käfig. Mir geht‘s bestens!!!!

Viele Grüße
Bounty mit Cleo, Polly, Felix, Fips, Minni & den Federlosen Stefanie und Mike