Gesa
Hallo liebes Tierheim-Team,
ich bin’s, Gesa. Vor zwei Jahren wurde ich aus der Voliere im Tierheim Süderstraße gepflückt und habe die Tierpflegerin zum Abschied noch einmal kräftig gebissen. In meinem neuen Zuhause wartete ein hübscher Wellensittich-Hahn namens Peppi, der gerade seine Frau verloren hatte.
Ich kam als "Fundtier" ins Tierheim, also wusste niemand etwas über mein vorheriges Leben. Mein Leben war wahrscheinlich nicht besonders schön, weshalb Peppi ohne Erfolg für mich tanzte, tschirpte und mich zu füttern versuchte. Ich konnte nicht verstehen, was er von mir wollte und eigentlich möchte ich nur in Ruhe gelassen werden.
Dann kamen nach einem Jahr noch zwei alte Herren dazu, Flori und Frido. Jetzt war ich die Chefin von einem ganzen Schwarm! Ich sitze am liebsten den ganzen Tag auf meinem Lieblingssitz am Fenster und gucke raus. In den Käfig gehen wir nur zum Futtern, ansonsten haben wir den ganzen Tag Freiflug.
Die Tierärztin sagt, sie habe noch nie so einen großen Wellensittich gesehen und, dass ich eher Nymphensittich-Maße hätte. Ich war nicht ganz sicher, ob das ein Kompliment ist und hab sie vorsichtshalber gebissen. Sie glaubt, dass ich so ungesellig bin, weil ich lange nur mit einem Spiegel als Gesellschaft gelebt habe und deshalb fehlgeprägt sei. Trotzdem sitze ich ganz gerne neben den anderen Wellis auf den Ästen, die meine Menschen überall im Zimmer für uns angebracht haben und lausche dem Gesang und Geschnatter meines Schwarms – oder ich zerschreddere alles, was mir unter den Schnabel kommt.
Viele Grüße
Eure Gesa & Co.