Liebes Tierheim-Team,

Lennart ist gut in seinem neuen Zuhause angekommen. Da seine Partnerin Mausi schwer erkrankt ist und die beiden daher noch nicht vergesellschaftet werden können, lebt er zurzeit noch alleine. Aber er genießt sein Leben, ist agil und kuschelt gerne.

Bei seiner Ankunft hat sich der junge Mann sehr schnell von der Autofahrt erholt und fing ganz selbstverständlich an, seine Umgebung zu erkunden und zu markieren. Der kleine aufgeweckte und neugierige Raschelkönig fand meine Idee mit den ausgelegten Teppichen als eine Art Eingrenzung überhaupt nicht gut und hat lieber sofort das ganze Schlafzimmer für sich eingenommen. Nach einer kurzen Erkundungstour hat er herausgefunden, dass es sich auf den Teppichen gut beschleunigen lässt und dass er auf dem rutschigeren Laminat gut sliden kann. Das fand er so toll, dass er bestimmt 15 Minuten lang nur durchs Zimmer gerannt ist, sich ausgepowert und mich zum Lachen gebracht hat. Erst recht, wenn er mit voller Geschwindigkeit in seinen Karton gerast ist, nach einer kurzen Raschelpause wieder mit Voll-Speed rausgeschossen kam, um an der gegenüberliegenden Wand zu drehen und wieder in seinen Karton zu rasen. Mir liefen die Tränen vor Lachen.

Negative gesundheitliche Anzeichen wie schlechten Kot oder Niesanfälle gab es glücklicherweise bislang keine, stattdessen viele lustige Klettertouren in all meine offenen Regale, teilweise auch darauf. Lennart kaut weiterhin gerne Heu und Stroh, trinkt aus seiner Trinkschale und freut sich über Salatblätter, Dill und kleine Obst- oder Gemüse-Stückchen. Mittlerweile werde ich empfangen und erkundet, ob ich ihm einen Snack für ihn mitgebracht hab.

Unter meinem Bett hat er am Fußende seinen Lieblingsplatz zum Chillen gefunden und am Kopfende sein Klo eingerichtet. Da die Schale anfangs zu flach war, hat er sich aufgrund des niedrigen Rands immer so hingesetzt, dass der Po stets außerhalb der Schale positioniert war. So ist die Schale immer schön trocken und sauber geblieben ist. Natürlich habe ich an nächsten Tag eine bessere Schale besorgt und freue mich, dass nun der Boden sauber bleibt. Zum Glück darf ich den Platz AUF dem Bett weiterhin für mich behalten.

Alle Pflegeanwendungen werden tapfer erduldet. Einmal am Tag bekommt er eine Inhalation und anschließend befreie ich seine Nase mit einer Babysaugpumpe. Die Nieser werden meinem Eindruck nach weniger und die Atemgeräusche unauffälliger. Bei den Pflegeanwendungen bekommt er immer einige Spritzen vom guten und calciumarmen örtlichen Wasser zu trinken, so dass seine Blase beim vielen Rennen und Klettern gut durchgespült werden sollte.

Trotz der sehr intensiven und kräfteraubenden Pflege von Mausi, kommt Lennart natürlich nicht zu kurz: Er bekommt viel Giersch, Gras und Löwenzahn zu essen (endlich wächst ja wieder was), wird täglich mehrfach massiert und gestreichelt (wenn er möchte) und alle drei bis vier Tage wird er untersucht und behandelt.

Lennart rennt, klettert und hüpft sehr viel. Seit einigen Wochen verbringt er auch täglich mehrere Stunden in der Küche: Dafür musste ich extra einen Regalplatz für ihn freimachen. Manchmal hüpft er sogar über mehrere Stufen (Hocker, Stuhl, Tisch) auf das Fensterbrett des Schlafzimmers und nach einiger Zeit problemlos wieder runter.

Er ist ein intelligentes, freundliches und kuscheliges Wesen, das mir viel Freude bereitet. Ich hoffe sehr, dass sich Mausis Zustand bald verbessert und wir weitere Pläne machen können.

Ich danke dem Team im Kleintierhaus, dass Sie Lennart aufgenommen und so gut aufgepäppelt haben. Nun übernehme ich gerne seine Pflege und freue mich auf viele schöne Jahre mit ihm.

A. B.