Pepper

Liebes Tierheim-Team,

lange Zeit war mir das ganze Tierleid in Europa nicht bewusst, dass unsere Nachbar- und Urlaubsländer sich nicht um ihre Straßenhunde und -katzen kümmern – und sie nicht kastrieren oder versorgen sondern lieber töten.
Als ich über die Internetseite vom Hamburger Tierschutzverein auf die Seite von Pro Dog Romania (PDR) stieß, habe ich erstmal eine Rettungspatenschaft übernommen.

Mehrere Monate habe ich überlegt einen zweiten Hund zu adoptieren: Meine Bedenken waren: „Verstehen sich die beiden, gibt es Machtkämpfe und Eifersucht?“ Mein kleiner Terrier Chilly und ich sind ein eingespieltes Team, ein neuer Hund würde alles durcheinander bringen. Direktadoption habe ich mich nicht getraut.

Zwei Hunde bei PDR taten mir besonders leid: Ahyoka, die bereits von einem größeren Hund gebissen wurde und Maiko, der fast schon aufgegeben hatte. Für Maiko übernahm ich die Rettungspatenschaft bei PDR – Ahyoka hatte bereits einen Rettungspaten. Ich überlegte, ob ich beim Tierheim Süderstraße fragen sollte, ob sie nicht Ahyoka nach Hamburg holen können. Nicht mal zwei Wochen nachdem ich für Maiko die Rettungspatenschaft übernommen hatte, stand bei Ahyoka und bei Maiko in ihren Profilen auf der PDR-Internetseite, dass sie für den Hamburger Tierschutzverein reserviert sind. Ich heulte den halben morgen vor Glück! Dann durfte ich auch noch bei der Ankunft in Hamburg dabei sein und lernte 16 tolle Hunde kennen.

Ich entschloss mich Ahyoka zu adoptieren. Ich bin dann mehrmals mit Ahyoka und Chilly spazieren gegangen. Das Interesse war nicht groß, aber doof fanden sie sich auch nicht. Am Tag vor Ahyokas Einzug bei uns gingen wir nochmal spazieren und Chilly forderte sie zum Spielen auf, juhu – nur wusste sie gar nicht was er von ihr wollte.
Dann holte ich Ahyoka ab. Während der Autofahrt bewegte sie sich auf der Rückbank die ganze Zeit hin- und her, war aber nicht panisch, wusste nur nicht wie ihr geschah. Wir trafen uns dann mit einer Freundin und Chilly auf einer Wiese und die Freude der Hunde war groß. Ahyoka hieß ab diesem Zeitpunkt Pepper (Peppy). Zu Hause angekommen, war ich noch sehr unruhig, da es ja Chillys Revier war - aber ich habe mir ganz umsonst Gedanken gemacht. Pepper war ab dem ersten Tag ‚angekommen‘. Es gab in den kommenden zwei Wochen drei Pipi-Unfälle, aber seitdem keinen mehr. Die Hunde verstehen sich super. Allerdings versteht Pepper immer noch nicht, was der kleine weiße Hund von ihr will, wenn er sie in Terrierart anbellt, um sie zum Spielen zu bewegen – aber das kommt noch, der Frühling ist ja nicht mehr weit.

Pepper hört auf ihren Namen, kann ‚Sitz‘ machen, ist stubenrein, fährt problemlos im Auto (darf vorher aber nix essen) mit und kann mit Chilly zu Hause allein bleiben – das alles hat sie in vier Wochen gelernt! Sie ist mein kleiner Sonnenschein am Morgen und sofort gut drauf. Wenn ich sie nicht sofort streichle, fordert sie mich mit der Pfote dazu auf. Und wehe ich höre zu schnell wieder auf! Sie ist außerdem an den Pfoten kitzelig und versucht die unter ihrem Körper zu verstecken – aber sie hat ja noch Hinterpfoten, die man kitzeln kann und dann lacht sie mich an. Peppy ist eine tolle, sanfte, verschmuste Hündin, die ich nie mehr hergebe.

Natürlich werden wir noch einiges üben, z.B. dass man nichts Essbares vom Tisch klaut oder nicht jeden unheimlichen Menschen anbellen muss – aber sie lernt schnell. Wir gehen jetzt zur Hundeschule beim HTV. Ich freue mich schon auf den Sommer mit zwei fabelhaften Hunden!

Liebe Grüße an das ganze Tierheim-Team und das Team von Pro Dog Romania
Pepper & Chilly und Andrea (Mitglied im HTV)

P.S. Ich stehe solidarisch zum HTV und zu Sandra Gulla.