Teddy

Hallo liebes Tierheim-Team,

mehr als ein Jahr ist es her, dass wir Kater "Hans" adoptiert haben – sein Schicksal hat uns berührt, seine Augen haben uns nicht mehr losgelassen. Aus „Simba“ wurde „Hans“ und aus Hans wurde „Teddy“, weil er einfach genauso so kuschelig ist, sich so anfühlt und man ihn einfach liebhaben muss!

Aber jetzt mal von vorne:
Teddy, wie er jetzt heißt, wurde damals vor dem Tierheim in einem Transportkorb ausgesetzt. Ihr habt ihn in Hans umgetauft und zur Vermittlung einen Artikel über "Hans im Glück" verfasst. Wir wollten einen ganz lieben, verschmusten Freigänger und bekamen erst einmal einen ganz lieben, verschmusten Hauskater. :-) Teddy brauchte ein halbes Jahr, bis er endlich "angekommen" war, sich nicht mehr bei jedem unerwarteten Geräusch gleich verkroch, immer mehr unsere Nähe suchte und wir endlich raushatten, was er gerne frisst. Die ersten Wochen waren sehr schwer, denn er hatte eine Magen-Darmerkrankung, verkroch sich in die hinterste Ecke, spuckte und kam immer nur ganz kurz zum Minutenkuscheln raus. Dabei legte er sich auf meine Brust auf Augenhöhe und schaute mir direkt ins Herz, mit seinen kugelrunden, bernsteinfarbenen Augen. Nachdem der Tierarzt ihn besuchte und Antibiotikum spritzte (wir wollten ihn nicht gleich zu Anfang im Transportkorb zum Tierarzt fahren, wo er doch in einem solchen ausgesetzt wurde), ging es ihm schnell besser, nur das mit dem Fressen wollte nicht so klappen, wie wir es uns wünschten. Wir probierten das ganze Futtersortiment von billig bis Bio aus, immer schlabberte er die Soße weg, der Rest blieb liegen. Aber siehe da, das vom Tierarzt verordnete Trockenfutter fand er prima. Er wollte es also knusprig und kein Gematsche. Trockenfutter und Brühe sind nun sein Leibgericht. :-) Auf sein Katzenklo ging Teddy von Anfang. Und nachdem wir feststellen mussten, dass der Gute zwar schön trinkt aber trotzdem Probleme mit dem großen Geschäft hat, bekommt er zu den Mahlzeiten Lactulose und seitdem "flutscht".es.

Wir hatten noch nie eine reine Hauskatze – und da unser Garten ein Paradies für Katzen ist, haben wir es ihm auch nicht vorenthalten – unser Teddy sollte die Welt sehen. Anfangs haben wir ihm nur die Tür geöffnet zum Schauen, dann habe ich ihn ein paar wenige Meter auf dem Arm auf den Hof getragen und ihn gaaaanz schnell wieder ins Haus laufen lassen – aber irgendwann siegte die Neugier und der Freiheitsdrang, das Wetter und die Natur.
Aus dem Kater wurde ein Tiger: Der verängstigte Kater entpuppte sich als ein Kater mit Revierqualitäten und ein Dreivierteljahr später fing er seine erste Maus – und noch ein wenig später stellte er fest, dass man sie auch fressen kann. In den Garten trauen sich kaum noch andere Kater, denn Teddy ist stark, muskulös und vertreibt manche allein durch seine Anwesenheit. Er bleibt immer auf dem Grundstück, gerne in unserer Nähe und hat gelernt, dass er mit Benutzung der Katzenklappe noch ein Stück mehr Freiheit hat.

Teddy ist fast nie alleine, er ist ein toller Familienkater und hat zu jedem eine Bindung aufgebaut: Mit unserer Tochter "spricht" er am lautesten und am meisten – und legt sich gerne mal zum Entspannen in ihr Bett. Mit meinem Mann schmust er am liebsten: Teddy belagert ihn, sobald er nur auftaucht. Ich bin seine Dosenöffnerin und mit mir spielt er am liebsten Verstecken und Jagen, geht im Garten mit mir spazieren oder fordert mich zu kleinen Kämpfen auf, wenn es draußen zu langweilig ist. Jeden Abend begleitet er mich auf die letzte Runde ins Bad. Er ist ein traumhafter Kater und wir sind so froh und glücklich, dass dieser kleine, ruhige, liebenswerte, gutmütige Kerl den Weg zu uns gefunden hat. Und ich behaupte jetzt mal, er hätte es auch nicht besser treffen können, als mit uns. ;-)

Wir geben ihn nicht mehr her! Die, die ihn ausgesetzt haben, haben einen großen Schatz verloren...

Viele Grüße
Sabine W., Teddy & Co.