Willi

Liebe Katzenfreunde!

Wir haben den kleinen Gabriel (der bei uns jetzt 'Willi' heißt, weil der Name für einen kleinen älteren Herrn einfach passender ist) adoptiert. Wohl wissend, dass es mit so einem verschüchterten und vernachlässigten Tier nicht einfach werden würde, haben wir uns auf dieses Abenteuer eingelassen.

Wir hätten uns nicht träumen lassen, dass es so schnell ginge und aus der scheuen Bangbüx ein wahrer Schmusekater würde!
Zunächst verhielt er sich wie erwartet und verbrachte die ersten Tage in einer der diversen Höhlen, die ihm zur Verfügung stehen. Wobei er aber von Anfang an nicht traumatisiert in einer Ecke lag, sondern gelegentlich im Tiefflug von Versteck zu Versteck durch die Wohnung flitzte.

Futter hat er sofort gefunden und angenommen, aber nur wenn niemand zusah. Auch das Katzenklo fand er schnell und benutzte es auf Anhieb. Jedoch nimmt er es mit dem Katzenklo nicht immer ganz so ernst – er benutzt auch gerne mal die Badewanne. Nun ja, es gibt ungünstigere Orte, und das kriegen wir auch noch hin. Von Anfang an entwickelte er einen gigantischen Appetit (mit adäquatem Stuhlgang...), da werden wir wohl später ein Auge drauf haben müssen, momentan darf er so viel fressen, wie er will.

Das Beste aber: Nach einigen Tagen versuchten wir eine vorsichtige Annäherung, und Willi ließ sich auf Anhieb kraulen. Mehr als das, er verfiel in die reinste Kraul-Extase, mit Schnurren und Sabbern. So sehr, dass er sich damit aus seiner Höhle locken ließ und oben aufs Sofa sprang, den höchsten Ort, den er bis dahin aufgesucht hatte, um sich weiter kraulen zu lassen.

Seitdem wird er von Tag zu Tag zutraulicher, hält sich nicht mehr in seinen Höhlen auf, sondern liegt auf dem Sofa (Naja, meinen Lieblingspullover musste ich ihm schenken …), lässt sich gerne kraulen, folgt uns durch die Wohnung und miaut uns an, damit wir uns mit ihm beschäftigen.

Etwas schreckhaft ist er noch: Wenn man sich zu schnell bewegt oder zu schnell aufrecht auf ihn zugeht, nimmt er Reißaus – kommt aber schon wenig später zurück, um zu sehen, ob alles in Ordnung ist. Und dann will er weiterschmusen oder fressen.

Nachdem er die Wohnung in Bodenhöhe schon ausreichend erkundet hat, traut er sich jetzt auch mehr und mehr aufwärts, dort gibt es noch viel zu erforschen.

Kurz gesagt, wir glauben, der kleine Willi ist in seinem neuen Zuhause und bei seinen neuen Menschen gut angekommen! Wir haben ihn in unser Herz geschlossen und er macht auch einen ganz zufriedenen Eindruck. Vielleicht liegt es ja auch an uns, dass die Problemtiere, die niemand anderes haben will, so gut zu uns passen...

Es grüßt die neue Katzenfamilie
Sabine, Michael & Willi