Die Änderung des Hamburger Hundegesetzes ist uns weiter ein Herzensanliegen. Seit mehr als 20 Jahren werden Hunde bestimmter Rassen pauschal als gefährlich verurteilt – es ist ihnen beinahe unmöglich, in unserer Stadt zu leben. Mit einem neuen Flyer unserer Listenhunde-AG informieren wir ab sofort noch gezielter über die Ungerechtigkeiten auf Kosten der Tiere.

Dank der ehrenamtlichen Unterstützung unserer Listenhunde-AG können wir als HTV künftig mit einem kompakten Flyer auf die Missstände des Hamburger Hundegesetzes hinweisen. Denn für viele unserer Schützlinge hat das Gesetz einen langen – teilweise jahrelangen – Aufenthalt im Tierheim zur Folge. Die Druckkosten der Flyer wurden komplett von einer Spenderin finanziert. Unsere 1. Vorsitzende Janet Bernhardt erläutert: „Wir sind sehr dankbar für den ehrenamtlichen Einsatz der Listenhunde-AG und die tolle Spende, die uns helfen, noch mehr Aufmerksamkeit auf das Schicksal unserer Listis zu lenken!“ Sie betont: „Die Rasseliste ist nicht wissenschaftlich fundiert und wird auf dem Rücken der Hunde ausgetragen. Das muss sich dringend ändern!“

Helfen Sie beim Verteilen der Flyer!

Die neuen Flyer liegen bei uns im Tierheim am Empfang aus. Dort können sie gerne mitgenommen und an geeigneten Orten verteilt zu werden. Nach vorheriger Absprache ist auch die Abholung einer größeren Menge am Empfang möglich. Unsere Bürozeiten sind Montag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag von 10 Uhr bis 16 Uhr. Samstag, Sonntag und an Feiertagen ist der Empfang von 9 Uhr bis 12 Uhr besetzt. Wir freuen uns über Ihre Unterstützung! Bitte beachten Sie: Ein Besuch auf unserem Tierheimgelände ist coronabedingt derzeit nur eingeschränkt möglich.

Von Geburt an gefährlich? Per Gesetz verurteilt!

In Hamburg gelten American Pitbull Terrier, American Staffordshire Terrier, Staffordshire Bullterrier und Bullterrier sowie Mischlinge dieser Rassen immer als gefährliche Hunde (Kategorie 1), die hier nur mit einer Sondererlaubnis leben dürfen. In der Praxis ist dies aber nahezu unmöglich – und genau das wollen wir ändern! Mindestens sollten alle sogenannten Listenhunde der Kategorie 1 mit erfolgreichem Wesenstest in Hamburg leben dürfen – mit denselben Rechten und Pflichten, wie sie für andere Rassen gelten. Denn selbst bei einer erteilten Genehmigung und mit bestandenem Wesenstest müsste ein Hund der Kategorie 1 aktuell immer einen Maulkorb tragen und an einer kurzen Leine geführt werden. Die Haltung schlägt mit einer Steuer von 600 Euro jährlich zu Buche – für nicht gelistete Rassen 90 Euro im Jahr. Auch Freilauf ist für die per Gesetz vorverurteilten Hunde nicht einmal auf Freilaufflächen möglich, eine Leinenbefreiung gibt es nicht. Und die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel kann allein aufgrund der Rassezugehörigkeit eingeschränkt werden. Weitere Hunderassen der Kategorie 3 gelten in Hamburg als gefährlich. Hier sind Freistellungen nach einem bestandenen Wesenstest möglich. Schleswig-Holstein schaffte die Rasseliste 2016 ab – wir geben nicht auf, bis auch Hamburg diesen Schritt macht.