Pressemitteilung vom 05. März 2025
Pünktlich mit den ersten warmen Sonnenstrahlen gibt es Hasen-Nachwuchs auch in einer Großstadt wie Hamburg. Die niedlichen Häschen sitzen scheinbar allein und hilflos mitten auf Wiesen und Feldern. Doch der Hamburger Tierschutzverein von 1841 e.V. mahnt: Bitte nicht anfassen – die Kleinen sind häufig gar nicht in Not!
Zu Beginn der Junghasen-Saison in diesem Jahr wurden bereits drei Mümmelmänner eingesammelt und im Tierheim Süderstraße des Hamburger Tierschutzverein von 1841 e.V. (HTV) abgegeben. Fehlinformation über das Verhalten von Wildtieren, wie beispielsweise Hasen, führen oft zu einem falschen Umgang mit ihnen. Sowohl die Tierheim-Fachkräfte als auch private Pflegestellen des HTV kümmern sich liebevoll um die mühselige und anspruchsvolle Aufzucht der Hasenkinder.
Hasenkinder warten auf ihre Mütter
Den halben Tag warten Hasenkinder geduldig auf die Rückkehr ihrer Mutter, die ihren Nachwuchs nur zur Dämmerung am Morgen und am Abend säugt. Da die Häschen vollständig entwickelt geboren werden und durch ihr wildfarbenes Fell für ihre Feinde quasi unsichtbar sind, benötigen sie keinen schützenden Bau. In ihrer Sasse, wie ihre Kuhle genannt wird, warten die Fellknäuel vollkommen still und geruchlos auf ihre Mutter. Oft werden die Kleinen jedoch zufällig von Menschen gefunden – oder auch von Hunden aufgespürt und nicht selten verletzt. Um den Wildtiernachwuchs zu schützen, sollten Hunde zur Brut- und Setzzeit unbedingt an der Leine geführt und von Wiesen und Feldern ferngehalten werden. In einzelnen Bundesländern gilt bereits eine Leinenpflicht für Hunde in dieser Zeit. Das ist kein Problem, denn auch angeleint können Hunde ihrem Schnüffelbedürfnis nachgehen, sofern sich der Mensch die nötige Zeit nimmt und sich mitbewegt.
Hasenkinder sind oft nicht hilfebedürftig
„Der überwiegende Teil aufgefundener Junghasen benötigt keine menschliche Hilfe“, erläutert Diplom-Biologe Sven Fraaß, Pressesprecher des HTV. Und selbst wenn die Häschen voreilig von Menschen mitgenommen wurden, ist es oft noch nicht zu spät: „Hasen können sogar noch am Folgetag an den Fundort zurückgebracht werden, ohne dass die jeweilige Mutter sie aufgegeben hätte oder ablehnen würde“, erläutert Fraaß. Prinzipiell sollen Jungtiere nicht mit bloßen Händen angefasst werden, da die Mütter nervös auf den menschlichen Geruch reagieren. Das hat sich jedoch bei Tieren, die in menschlicher Nähe leben, im Laufe der Generationen relativiert.

Fachkundige Hilfe erforderlich
Ist ein Junghase eindeutig verwaist oder nicht in der Lage allein zu überleben, ist Hilfe selbstverständlich richtig. Das ist zum Beispiel bei einer offensichtlichen Verletzung der Fall. „Allerdings sollten Laien keinesfalls versuchen das empfindliche Jungtier zu päppeln oder ein augenscheinlich krankes Tier zuhause behalten“, betont Sven Fraaß. Im Tierheim Süderstraße behandelt ein ausgebildetes Praxisteam die verwaisten Wildtiere – fachkundige Pflegende ziehen sie artgemäß groß und bereiten damit eine erfolgreiche Auswilderung durch auf Hasen spezialisierte Wildtierstationen vor.


Osterfeuer: Qualvoller Tod in den Flammen
Jedes Jahr sterben auch viele Tiere in den Osterfeuern oder werden schwer verletzt. Um zu vermeiden, dass sich in bereits aufgestapelten Holzscheiten Häschen oder andere Wildtiere verstecken, ist ein komplettes Umstapeln der Scheite unmittelbar vorm Anzünden notwendig.

Bevor Sie aktiv werden: Fachpersonal des HTV gibt Rat und Unterstützung
Im vergangenen Jahr gelangten mehr als 5.488 Wildtiere in die Obhut des Tierheim Süderstraße, darunter 42 Feldhasen. Für diese Arbeit erhält der Tierschutzverein kein Geld aus öffentlicher Hand, sondern muss für alle Kosten selbst aufkommen. Der HTV ist daher dringend auf finanzielle Unterstützung angewiesen und freut sich über Online-Spenden oder eine Überweisung direkt auf das Spendenkonto.
Das HTV-Spendenkonto bei der Hamburger Sparkasse lautet:
Hamburger Sparkasse
IBAN: DE93 2005 0550 1111 2161 96
BIC: HASPDEHHXXX
Stichwort: „Wildtierrettung“