Die junge Anakonda Yellow kam als Sicherstellung zu uns ins Tierheim, nachdem sie von ihrem Halter einfach in einer Wohnung zurückgelassen wurde. Nach vier Jahren in unserer Obhut konnte die stattliche Großschlange jetzt in ihr neues Lebensdomizil beim Verein Dragon Shelter e.V. in Freiburg, Baden-Württemberg umziehen. Unsere 1. Vorsitzende Janet Bernhardt und ihr Ehemann Sven Bernhardt, Leiter der Kleintierhäuser, übernahmen den Transport.
Obwohl sie zu den kleiner bleibenden Exemplaren gehört, kann Yellow bis zu vier Meter lang werden. Mit ihren 1,70 m hat sie schon ein stattliches Ausmaß erreicht. Da die Haltung einer Anakonda nicht einfach ist und die Großschlange unter die Gefahrtierverordnung sowie die Artenschutzverordnung fällt, ist eine Vermittlung in Hamburg sehr schwierig.
Der Freiburger Verein Dragon Shelter e.V. macht sich für Reptilien aller Art stark – und ist Auffangstation, Vermittlungs- und Beratungsstelle, sowie Veranstalter für Bildungsvorträge zugleich. Der Verein arbeitet derzeit noch mit privaten Pflegestellen, baut aber eine Auffangstation mit Schulungsraum auf, die voraussichtlich im Oktober eröffnet wird. Genau der richtige Platz für Yellow, dachten sich die Bernhardts und nahmen Kontakt zu Dragon Shelter e.V. auf.
Nun liegt Freiburg nicht gerade um die Ecke: Fast 800 Kilometer entfernt, nahe der Grenze zu Frankreich und der Schweiz befindet sich der Verein. Ehrensache für Janet und Sven Bernhardt, unsere Anakonda dorthin zu begleiten. Die Reise begann morgens um 5.00 Uhr in Hamburg, nachdem Yellow sicher im Auto verstaut worden war. Das Ehepaar wechselte sich beim Fahren ab und traf um 13.30 Uhr in Freiburg ein. Nachdem die beiden zwei Pflegestationen besichtigt hatten, wurde Yellow in ihr vorläufiges Quartier gesetzt. Neugierig erkundete sie sofort das große Terrarium und schien sich wohlzufühlen. Sobald die Auffangstation fertig ist, wird Nikki, wie sie jetzt genannt wird, dort in ihr endgültiges Domizil einziehen.
Nach dem insgesamt 20-stündigen Trip wieder zuhause angekommen, freut sich unsere 1. Vorsitzende: „Es war zwar anstrengend – aber unsere Yellow in den besten Händen und einem schönen, großzügigen Lebensraum zu wissen, war uns die Mühe wert.“