Die Rede unserer 1. Vorsitzenden Sandra Gulla an der Bannmeile vor dem Wohnhaus von LPT-Betriebsinhaber Jost Leuschner:
Warum können Menschen Tiere foltern?
Das ist eine Frage, die viele von uns in den letzten Wochen nach den Bildern aus dem LPT umtreibt. Was sind das für Menschen?
Menschen foltern Tiere in den Tod. Menschen foltern Menschen in den Tod.
Wie können die das?
Zur Frage, wie Mensch Menschen foltern kann, gibt es Auswertungen von wissenschaftlichen Befragungen von Tätern.
Danach sind zwei Faktoren wesentlich, damit Menschen zu Folterern werden:
1. Der Folterer muss glauben für ein höheres Ziel zu arbeiten – sein Handeln also gerechtfertigt ist.
2. Der Folterer muss glauben, dass er auf Weisung anderer, über ihm stehender Personen handelt - er also keine Verantwortung trägt.
Ich denke, unter genau den gleichen Voraussetzungen werden Menschen auch zu Folterknechten von Tieren. Und daher ist es so wichtig, dass wir seit Wochen demonstrieren und auch heute hier klarmachen:
1. Ihr tut das nicht für uns! Im LPT arbeitet niemand für die Gesundheit der Menschheit. Ihr dient keinen höheren Zielen! Ihr seid nur Folterknechte der Industrie. Nichts an dieser Arbeit ist ehrenwert! Ihr tut es nur für Geld.
2. Jede und jeder Einzelne, der dort arbeitet trägt Verantwortung! Verantwortung für sein eigenes Handeln und dafür, dass er das System Tierversuch unterstützt! Völlig egal, was Vorgesetzte oder Leuschner sagen oder anweisen. Es mag nicht um Schuld im strafrechtlichen Sinne gehen, aber moralische Schuld lädt jeder auf sich, der dort die Tiere malträtiert – egal in wessen Auftrag.
Überall wo Menschen Tiere quälen, tragen sie die Verantwortung dafür! Egal, ob es diese Tierqual schon immer gibt, sie gesellschaftlich akzeptiert oder gesetzlich legitimiert ist.
Es sind Mitgeschöpfe, uns anvertraut und uns Menschen ausgeliefert. Schon aus ihrer Unterlegenheit wird unsere Pflicht geboren, sie zu schützen. Das Recht des Stärkeren ist eben kein Recht, sondern nur die Macht, den Schwächeren zu unterwerfen.
Wir stehen daher ja auch nicht ohne Grund in der Nähe des Wohnhauses des LPT-Betriebsinhabers Leuschner. Menschen wie er bringen mich an den Rand meines Verständnisvermögens. Jeder Affe, jede Ratte, jede Katze, jeder Hund, jedes Kaninchen, jedes Schwein, jede Maus ist mir näher, als Herr Leuschner es jemals noch sein kann. Herr Leuschner weiß, dass er für kein höheres Ziel arbeitet. Er ist das, was man einen Schreibtischtäter nennt – die Drecksarbeit lässt er seine Folterknechte machen. Spätestens wenn Studien manipuliert, dem Auftraggeber entsprechend gefällig angepasst werden, ist klar, dass man nicht nur einen gesetzlichen Auftrag Tierversuch durchführt. Sein Vermögen hat er durch das Blutgeld aus Tierversuchen angesammelt.
Ich schäme mich für Sie Herr Leuschner, weil Ihnen offenbar jede Scham abhandengekommen ist. Und ich bin mir auch sicher, kämen Sie heute zur Erkenntnis und Einsicht in Ihr erbarmungsloses Tun, sie würden augenblicklich wahnsinnig werden. Denn die Schuld, die Sie auf sich geladen haben, ist mehr als ein Mensch tragen kann. Sie haben keine Chance mehr Ihre Schuld in diesem Leben abzutragen. Und wofür das alles? Für Geld! Für das schicke Millionenanwesen in Frankreich? Ihr Reichtum und der Glanz der Dinge, die Sie besitzen, retten Sie nicht – nicht mal die wunderschöne Natur, die Sie sich kaufen können, steht Ihnen bei. Schauen Sie genau hin: Überall fließt Blut der gemarterten Tiere, von ihren Wänden schallen die Angstschreie der Affen, aus den Ritzen der Mauern quillt die Angst und Tausende von verzweifelten Tieraugen schauen Sie an. Nichts kann gut oder schön sein, das mit Blutgeld erstanden wurde. Es ist verkommen.
Aber jeder Mensch hat die Fähigkeit zur Umkehr. Herr Leuschner kehren Sie um: Beenden Sie Ihr ruchloses Geschäft, stehen Sie zu Ihrer Verantwortung, klären Sie die Öffentlichkeit und Politik über die Sinnlosigkeit von Tierversuchen auf.
Werden Sie aufgrund Ihrer Erfahrungen zum vehementesten Tierversuchsgegner. Nutzen Sie Ihr Geld für den Kampf gegen Tierversuche! Geben Sie Ihrem Leben Sinn, streben Sie nach Anstand. Ich werde Sie in unseren Reihen willkommen heißen.
Wollen Sie das alles nicht, dann verspreche ich Ihnen: Wir bringen das hier zu Ende. Ich verspreche Ihnen, wir bringen das hier zu Ende. Wir versprechen Ihnen, wir bringen das hier zu Ende.
Unsere Waffen sind unser Verstand, unsere Ausdauer und unsere Liebe! Liebe ist unschlagbar.