Hähne gehören zu den großen Verlieren der Corona-Tieranschaffungen.

Wir geben mit unserem Tierheim in der Süderstraße allen Tieren, die Hilfe brauchen, ein sicheres Übergangszuhause. Und das sind nicht immer nur süße Katzen, Hunde oder Kleintiere, sondern auch sogenannte „Nutztiere“ wie Hühner, Gänse oder Enten. Diese haben während der Corona-Pandemie nämlich einen regelrechten Boom erlebt: Immer häufiger wurden vor allem unüberlegte Hühner-Käufe getätigt, die dann in dem Versuch, die Verantwortung wieder loszuwerden, in Aussetzungen endeten. Viele von ihnen warten nun auf ein liebevolles und vor allem artgerechtes Zuhause, in dem sie in Gesellschaft schnattern, Körner picken oder planschen können.

Die Übriggebliebenen: Wieso unsere Hähne unsere Sorgentiere sind

Die Verlierer unserer Vermittlungsstatistik sind leider unsere Hähne, denn wie es das Sprichwort „der Hahn im Korb sein“ schon sagt: Hähne leben nicht so gerne in gleichgeschlechtlicher Konkurrenz und bevorzugen eine rein weibliche Gesellschaft. Das wirkt sich natürlich auch auf unsere Vermittlungen aus, da Hähne nicht in Gruppen adoptiert werden können, wie es mit ihren weiblichen Artgenossen möglich und sogar nötig ist. Daher warten viele Prachtkerle noch auf ihren Umzug in ein schönes Zuhause. Zum Glücklichsein brauchen sie eine Gruppe weiblicher Artgenossen und einen großen Auslauf, der ausgestattet ist mit verschiedenen Gestaltungselementen, die ihnen Deckung geben. Auch ein überdachter Platz mit Bodensubstanz für ein Sandbad und ein hühnerfreundlich eingerichtetes Schlafhaus sind ein Muss. Selbstverständlich versuchen wir ihnen das Leben bei uns so schön wie möglich zu gestalten. Jedoch können wir nicht jedem Hahn eine Hühnerschar bieten, auf die er aufpassen kann. Daher unser Aufruf: Wer kann unseren Hähnen ein Zuhause geben?

Bernd (HTV-Nummer: 205_F_22)
Peter der Große (HTV-Nummer: 343_S_20)

Beppo (HTV-Nummer: 1666_F_22)
Die Streithähne (HTV-Nummer: 212_F_22 (Richard); 213_F_22 (Heinrich); 214_F_22 (Johann))

Volker (113_S_21) ist der einzige, der noch sehnsüchtig auf ein Zuhause wartet.
Gerettete Masthühner: Der Hahn der Truppe wartet noch auf ein schönes Plätzchen für seinen Lebensabend

Die elf Masthühner, die die Tortur der Haltung in Blumenkästen überlebten (wir berichteten), lebten lange bei uns im HTV – ab und zu legten sie sogar Eier. Leider haben diese auf Profitabilität in der Fleischproduktion gezüchteten Rassen keine hohe Lebenserwartung: Zuchtbedingt haben sie einen Hang dazu, extrem schnell Fleisch anzusetzen, weshalb sie in einer tierschutzgerechten Haltung zeitlebens mit Diätfutter versorgt werden müssen, um nicht übergewichtig und damit laufunfähig zu werden. Genau das ist nämlich das Schicksal der Masthühner und Puten, die für den menschlichen Verzehr gezüchtet werden. Leider konnten wir nicht die gesamte „Nationalelf“ retten. Einige Tiere mussten eingeschläfert werden, wieder andere konnten wir jedoch erfolgreich an einen Gnadenhof übergeben, wo sie noch einen schönen Lebensabend verbringen dürfen. Übriggeblieben ist leider, wie immer, der eine Hahn der Truppe. Für Volker suchen wir daher immer noch dringend ein Zuhause.

Die Addams Family (HTV-Nummer: 581_S_21 bis 587_S_21)
Die Addams Family: Die Gänsefamilie ist mittlerweile erwachsen geworden

Die Mitglieder unserer Addams Family kamen als behördliche Sicherstellung in unsere Obhut. Seitdem lebten sie in einer Gemeinschaft bei uns im Tierheim, zeitweise in einer friedlichen Wohngemeinschaft mit Dustin, einem Truthahn (dieser wurde glücklicherweise bereits erfolgreich vermittelt). Als noch jugendliche Tiere kamen sie letzten Sommer zu uns, mittlerweile sind sie erwachsen geworden – vier von ihnen durften auf den „Lottihof“ ziehen, der Rest wartet noch auf eine Adoption. Für ihr zukünftiges Gänseleben wünschen sie sich genügend Grünfläche, einen Teich oder eine ähnliche Wasserstelle und einen gemütlichen Stall für die Nacht. Solange es in ihrem neuen Zuhause weitere Gänsefreunde gibt, könnten sie auch voneinander getrennt werden.

Pickles (HTV-Nummer: 1349_F_22)
Unsere Enten im Glück

Die kleine Hausente Pickles kam ebenfalls als verwaistes Fundtier zu uns. Noch grün hinter den Ohren, wünschte sie sich nichts sehnlicher als Artgenossen, von denen sie noch viel für ihr Leben lernen kann. Glücklicherweise konnte Pickles letzte Woche vermittelt werden und kann sich nun ein Entenleben voller Badespaß und Entenfreundschaften genießen.

Wenn es kein „eigenes“ Zuhause sein kann, dann freuen wir uns auch, wenn unsere Tiere auf einen Gnadenhof umziehen können: Die drei Pekingenten-Mischlinge, die wir „Die drei Freunde“ tauften, lebten bei uns in einer Wohngemeinschaft mit der Jungente Möff Möff, die in der Zwischenzeit auch bereits ein Zuhause fand. Die drei Freunde haben ebenfalls ihre Dauerbleibe auf dem Lottihof gefunden, wo sie nun weiterhin gemeinsam Ente sein dürfen. Auch Duck Norris, eine weitere Fundente, konnte dort ihr Für-Immer-Zuhause in bester Gesellschaft finden.

Wer hat ein Vogelherz und Platz für unsere Stallvögel? Die Übernahmebedingungen eines Vogels finden Sie hier, den Fragebogen (Selbstauskunft), den Sie vor der Vermittlung ausfüllen, finden Sie hier oder (ebenso wie die Haltungsbedingungen) in den Steckbriefen verlinkt. Wir drücken die Daumen (und Daunen) für viele tolle Vermittlung und Erfolgsgeschichten!