Wie dieses Geschöpf leiden und sterben jährlich 50 Millionen Tiere für Pelzprodukte. Foto: Otwarte Klatki

Entsetzliche tierquälerische Haltungsbedingungen, brutalste Tötungsmethoden: Trotz unzähliger Berichte über die Zustände in sogenannten „Pelzfarmen“ reißt der Pelz-Trend nicht ab. Warum wir die leidvolle Mode – gerade auch auf unserem Tierheimgelände – nicht dulden, erfahren Sie hier.

Als Teil der weltweiten „Fur Free Alliance“ setzt sich der Hamburger Tierschutzverein (HTV) bereits seit 2014 gegen das Halten und Töten von Tieren für Pelz ein. Mit Bilder-Aktionen, die von vielen Tierfreund*innen unterstützt wurden, sowie bei Demonstrationen machen wir immer wieder auf das Leid der Wildtiere aufmerksam. Auch auf unserem Tierschutzfest am 6. Oktober 2019 werden wir uns für die gepeinigten Geschöpfe einsetzen. Mahnwachen gegen Pelz finden um 10 Uhr, 12 Uhr und 14 Uhr vor unserem Tierheimgelände statt – schließen Sie sich uns gerne an!

Warum kein Pelz?

Für die Pelzindustrie sterben jährlich etwa 50 Millionen Tiere – sie enden als saisonales Accessoire an Mänteln, Schuhen, Mützen oder Taschen. Das vermeintliche Prestige ist dabei nichts anderes als die ignorante Zurschaustellung von unfassbarem Tierleid. Wussten Sie, dass für einen Pelzmantel bis zu 20 Füchse, 60 Nerze, 50 Waschbären oder 200 Chinchillas brutal getötet werden? Oder, dass an Kapuzen und Mützen auch Pelz von Hunden und Katzen zu finden ist?

Eingepfercht in winzige Metallkäfige warten diese Füchse auf den Tod. Foto: Otwarte Klatki

Die Geschöpfe, deren Fell für die Industrie missbraucht wird, stehen in Drahtkäfigen eingepfercht auf Gitterrosten – die heute üblichen Haltungssysteme für Tiere in der Pelzproduktion. Füchse, Nerze, Nutrias, Chinchillas und weitere Geschöpfe werden so auf grausame Weise jeder Chance beraubt, sich artgemäß zu verhalten und zu leben. Zur Bewegungslosigkeit verurteilt, warten sie auf den Tod – häufig durch Vergasung, Vergiftung, Genickbruch oder Stromschläge. Besonders bestialisch: Viele Tiere werden lebendig gehäutet, da durch die unerträglichen Schmerzen und die maximale Panik Adrenalin ausgestoßen wird, was die Haare sprichwörtlich zu Berge stehen lässt. Die dadurch entstehende flauschige und fluffige Struktur ist bei der Kundschaft besonders beliebt.

In Deutschland hat das Halten und Töten von Tieren in sogenannten Pelzfarmen endlich sein Ende gefunden, so hat in diesem Jahr die letzte deutsche Pelzfarm ihren Betrieb eingestellt. Doch die weltweite Pelztierqual geht weiter. Die wichtigsten Produktionsländer sind China, Dänemark (allerdings nur noch bis 2023), Russland, Finnland und die USA.

Und auch die Jagd geht weiter. USA, Russland und Kanada stellen hierbei die wichtigsten Lieferanten von Pelz aus der freien Wildbahn dar. Etwa in Fangeisen gefangen, kämpfen Tiere Stunden bis Tage um ihr Leben, bevor sie an Erschöpfung, Durst oder an ihren Verletzungen sterben. Bei vergeblichen Befreiungsversuchen reißen sie sich tiefe Wunden ins Fleisch, verrenken oder brechen sich die Gliedmaßen oder beißen sie gar ab. Auch von notwendiger Bestandsregulierung kann bei der Jagd keine Rede sein: Die meisten Tiere, die für Pelz sterben müssen, sind Beutegreifer – ihr Bestand wird durch das Beuteangebot reguliert.

Der HTV setzt sich für den Schutz aller Tiere ein! Helfen Sie uns dabei.

Der Hamburger Tierschutzverein appelliert an alle Tierfreund*innen: Verzichten Sie auf Pelz-Produkte! Auch mit künstlichem Pelz machen Sie indirekt Werbung für diese grausame Industrie, da sich die Produkte optisch und preislich oft kaum mehr unterscheiden. Eine Kennzeichnungspflicht fehlt ganz.

Unser Tierheimgelände ist weiterhin eine pelzfreie Zone – bei uns tragen nur unsere Tiere Pelz: entsprechende Schilder machen dies deutlich. Diese Forderung richtet sich an alle Besucher*innen, auch bei unseren Festen. Gäste mit ihren pelzigen lebendigen Lieblingen sind dagegen jederzeit ausdrücklich willkommen.


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