Am Donnerstag, 9. Januar 2025, besuchte uns die Tierschutzbeauftragte der Bundesregierung Ariane Désirée Kari mit ihrem Team sowie die Landestierschutzbeauftragte Baden-Württemberg Dr. Julia Stubenbord im Tierheim Süderstraße. Gemeinsam mit Tierheimleitung und Tierärztlicher Leitung Dr. Urte Inkmann, Geschäftsführerin Petra Hoop, unserer 2. Vorsitzenden Dr. Gabriele Waniorek-Goerke und Pressesprecher Sven Fraaß wurde über Tierschutzthemen allgemein und die Probleme im Tierheim gesprochen. Wir freuen uns sehr, dass in Berlin Interesse an unserem Tierheim und unserer Tierschutzarbeit besteht. Den Besuch der Tierschutzbeauftragten nutzten wir, um auf die prekäre Lage vieler Tierheime und unsere eigenen Sorgen hinzuweisen.
Bereits während der Führung über das Gelände des Hamburger Tierschutzverein von 1841 e.V. wurden einige bauliche Probleme deutlich aufgezeigt. Das auf einer ehemaligen Müllkippe errichtete Tierheim ist an vielen Stellen sanierungsbedürftig. Der Blick hinter die Kulissen offenbarte der Tierschutzbeauftragten nicht nur unsere strukturellen, sondern exemplarisch auch Probleme, die in vielen Tierheimen bestehen – zum Beispiel Aufnahmestopps wegen Überfüllung sowie finanzielle Sorgen.
Die Fülle und Diversität der bei uns in Obhut genommenen Schützlinge überraschten die Besuchenden, denn viele Tierheime können keine exotischen Tiere unterbringen, geschweige denn giftige – wir jedoch sind sowohl logistisch als auch personell dazu in der Lage. Im Gespräch erkundigte sich die Tierschutzbeauftragte nach den unterschiedlichen Herausforderungen sowohl in der Tierunterbringung und Versorgung als auch bei der Vermittlung. "Einige Tiere kommen krank zu uns, sind Qualzuchten oder wurden nie richtig sozialisiert", erklärte Dr. Urte Inkmann.
"Ich bin fest davon überzeugt, es ist ein großes Problem, dass wir zu wenig Sachkunde bei Tierhaltenden haben", so Ariane Désirée Kari. Eine Überzeugung, die von allen Anwesenden geteilt wurde.

Nach dem Rundgang über das Tierheimgelände gab es ein Gespräch in kleiner Runde. Unisono wurde die Absurdität des Hamburger Hundegesetzes betont und begrüßt, dass Hamburg nun nicht mehr Schlusslicht in Sachen Katzenschutzverordnung sein wird. Zudem fand unsere Vertragsverhandlung mit der Freien und Hansestadt Hamburg auch in Berlin Aufmerksamkeit. Unsere Erklärung, dass unsere für die Stadt erbrachten Leistungen bei der Versorgung der Fund-, Verwahr- und Sicherstellungstiere dringend kostendeckend vergolten werden müssen, leuchtete unseren Gästen ein.
Wir freuen uns sehr über das Interesse an unserer Arbeit und bedanken uns für den Besuch und den netten, informativen Austausch, den wir beim Tierschutzkongress am Folgetag fortsetzten.